DAS LEBEN DER SANTINER. Hermann Ilg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hermann Ilg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783935422895
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abgeschiedenen Familienmitglied jederzeit in Verbindung zu treten. Von einer Trennung im irdischen Sinne kann deshalb keine Rede sein. In entsprechender Weise vollzieht sich auch der umgekehrte Vorgang. Wenn ein Santiner wünscht, wieder ein Körperkleid anzunehmen, dann wird ihm hierzu die Möglichkeit geboten in derjenigen Familie, mit der er sich geistig verwandt fühlt. Dann erfolgt die Kontaktaufnahme auf geistiger Ebene. Nach der Geburt, die nach den gleichen anatomischen Gesetzen wie auf der Erde vor sich geht, wird das Kind, mit dem schon seit langem Bande der Liebe bestehen auf das Herzlichste begrüßt und als Familienmitglied willkommen geheißen. Die geistige Bildung des Kindes sowie die Förderung seiner Begabungen und Talente vollziehen sich ausschließlich im Familienkreise. Erst wenn der junge Mensch zu selbständiger Entscheidungsfähigkeit herangereift ist, werden ihm Weiterbildungsmöglichkeiten geboten, die seinen Begabungen und Talenten entsprechen. Eine falsche berufliche Entscheidung gibt es nicht. Bereits mit fünf Jahren erreicht ein Santiner vergleichsweise die irdische Bildungsstufe der Hochschulreife. Er bildet sich mit Studien fort, denen er zugeneigt ist. Im Laufe der Studienzeit erwacht dann das Rückerinnerungsvermögen, so dass es ihm immer leichter fällt, aus seinem früheren Wissen zu schöpfen und verhältnismäßig rasch den Anschluss an den neuesten Erkenntnisstand zu finden. Hierbei ist jeder Lehrer bemüht, ihm den Weg in diejenige Forschungsrichtung zu ebnen, die seiner Veranlagung gemäß den größten Gewinn für den Fortschritt der ganzen Gemeinschaft verheißt. Jedes egoistische Denken ist dem Santiner fremd.

      Welche wunderbare Welt öffnet sich durch diesen Bericht unseren Sinnen und welche Traurigkeit erfüllt zugleich unser Herz, wenn wir erkennen, dass allein unser selbstverschuldetes Unvermögen es ist, das uns den Weg verbaut zu den Höhen eines universellen Bewusstseins. Einen solchen Horizont zu schauen ist nur einem Menschen vergönnt, der seinen Egoismus oder Ich-Gebundenheit überwunden hat und sein göttliches sonnenhaftes Wesen erkennt, das ihn über Raum und Zeit hinaushebt, scheinbar ewig gültige Naturgesetze überwinden und Weiten überbrücken lässt, die bisher als unerreichbar galten. Die Naturgesetze haben nur insoweit ihre Gültigkeit, als sie dem Menschen zu seiner Entwicklungslenkung dienen. Wenn aber der Bewusstseinsgrad erreicht ist, der die Beschränkung überflüssig macht, dann ist er diesen Gesetzen entwachsen und er wird in selbst errungener Souveränität über sie verfügen können. Mit den höheren Graden freiheitlicher Lebensentfaltung erwacht zugleich in Seele und Geist ein intensiveres Verlangen nach selbstlosem Dienen. Die so gereifte Seele reiht sich ein in die große Schar derjenigen, die Jesus Christus in seinem Erlösungswerk dienen, getreu nach seinem Gleichnis: „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Ich gebe euch meine Kraft, damit ihr Früchte tragen könnt, die Früchte der Nächstenliebe, der Geduld, des Verzeihens, der Barmherzigkeit, der Demut und des Gottvertrauens.“

      Nur diese Kräfte sind es, die aufgrund ihrer Unüberwindbarkeit letztendlich den Sieg über die luziferische Scheinherrschaft erringen können. Es ist den tief gefallenen Seelen im Herrschaftsbereich des Widergeistes nicht möglich, sich aus eigener Kraft ihre Ketten abzustreifen. Deshalb bedurfte es der Inkarnation eines Gottessohnes, um in diese Abhängigkeit eine Bresche zu schlagen durch das Selbstopfer der Liebe. Dieses Geschehen von Golgatha war der Wendepunkt im Sog der Gottesferne. Und er konnte nur auf dieser Erde stattfinden, auf einem Planeten im äußeren Arm der Milchstraße, weil hier auf diesem unscheinbaren Stäubchen im All der Widersacher Gottes seine letzte Zuflucht gefunden hat. Aus dieser Sicht kommt der Erde eine besondere Bedeutung zu, denn sie ist, kosmisch gesehen, zur wichtigsten Stufe der ‚Religio’, der Rückverbindung, geworden oder, um mit einem Bilde der Bibel zu sprechen, zur ersten Sprosse der Jakobsleiter. Denn die Erde ist ein Läuterungsplanet.

      Nun mag sich vielleicht mancher überlegen, dass bei der unbegrenzten Fülle des universellen Lebens ein Planetendasein keine Rolle spielt, da doch laufend, wie unsere Astronomen nachweisen können, Sterne gigantischer Größenordnung vergehen und wieder neue erstehen. Das ist zwar richtig und niemand wird wohl diese astronomischen Tatsachen bestreiten wollen. Trotzdem dürfen wir nicht übersehen, dass das Universum ein lebendiges, zusammenhängendes Schöpfungswesen darstellt, dessen verschiedenenartigste Struktur ebenso vielen Variationen der Lebensäußerung, der Entwicklungsstufen und der Läuterungsstätten entspricht. Die Veränderung von Sternen, die der Astronom mit Hilfe seiner Teleskope beobachtet, sollten deshalb als Lebensäußerungen eines Organismus gesehen und beurteilt werden. Erst dann lassen sich gesamtgültige Rückschlüsse auf die Schöpfungswunder des Alls ziehen. Schon zu allen Zeiten richtete der Mensch seinen Blick in den Sternenhimmel und war immer aufs Neue fasziniert von seiner Schönheit und Erhabenheit. Ebenso lange ist er bemüht, die Rätselhaftigkeit dieser Sternenreiche zu ergründen. Im Grunde genommen hat sich daran bis heute nichts geändert, nur die Grenzen des Beobachtbaren haben sich erweitert. Zu den beeindruckendsten Erscheinungen am Sternenhimmel zählt eine Nova. Diese Bezeichnung wird für einen Stern verwendet, dessen Licht plötzlich so hell wie eine nahe Sonne aufleuchtet und der nach kurzer Zeit seinen normalen Helligkeitsgrad wieder annimmt. Die letzte Novaerscheinung wurde vor kurzem in einer Entfernung von 12 Milliarden Lichtjahren beobachtet. Das bedeutet, dass sie zu einer Zeit auftrat, als unsere Erde noch gar nicht existierte. Das plötzliche Aufleuchten eines Sternes wird von gewaltigen Gasausbrüchen begleitet. Die Ursache dieses Phänomens ist astronomisch nicht zu erklären. Esoterisch gesehen liegt es darin begründet, dass das Universum in ständiger Wandlung begriffen ist und immer wieder neue Sternsysteme geboren werden, die als Läuterungs- und Schulungsstätten für gefallene Geistwesen dienen. Aus den abgestoßenen Gasmassen bilden sich durch Abkühlung und Kontraktion allmählich die Planeten. Neuerdings beschäftigen sich die Astronomen mit einem weiteren Phänomen. Es handelt sich um die von ihnen so bezeichneten ‚Schwarzen Löcher’, die noch der wissenschaftlichen Erklärung bedürfen. Man vermutet hinter dieser geheimnisvollen Erscheinung eine so starke Massenkonzentration, dass sogar die Lichtpartikel nicht mehr entweichen könnten. Eine anspruchsvolle Spekulation deutet ein ‚Schwarzes Loch’ sogar als magisches Tor in eine andere Zeitdimension.

      Das Rätsel ist jedoch leicht zu lösen, wenn man die rein physikalische Erklärungsweise durch die esoterische Erkenntnis ergänzt, dass die gesamte materielle Schöpfung einmal wieder in ihren ursprünglichen Zustand des rein Geistigen zurückkehren wird. Daraus lässt sich die Deutung ableiten, dass diese astronomische Entdeckung ein Zwischenstadium zeigt, in dem sich die Materie eines Sternensystems bereits unserer sinnlichen Wahrnehmung entzogen hat, aber in einem höheren Frequenzbereich weiterexistiert. Beide Erscheinungen, sowohl die Nova als auch die sogenannten ‚Schwarzen Löcher’, geben demnach keine Veranlassung, in den Weiten des Universums chaotische Verhältnisse anzunehmen, vielmehr geschieht alles in der Ordnung von Liebe getragenen Schöpfungsgesetzen, von deren Größe und Weisheit wir uns keine Vorstellung machen können.

      Auch die Quasistellaren und die Radiosterne, abgekürzt Quasare und Pulsare, geben den Astronomen Rätsel auf. Zu beiden ist zu sagen, dass auch diese Phänomene keine Abnormitäten darstellen, sondern dass ihre Eigenart ebenfalls mit ihrer Leben tragenden Aufgabe zusammenhängt. Ein Quasar ist ein Stern, der sich in einem Übergangszustand befindet. Er hat keine Planeten mehr zu versorgen, aber er darf auch noch nicht in den immateriellen Zustand überwechseln, weil er noch Nachzüglern seiner Entwicklungswelten Asyl gewähren muss. Und schließlich bilden die so genannten Pulsare mit ihren rhythmischen Emissionen eine Ergänzung zu den Quasaren, da ihre Strahlung sich aus sichtbarem Licht und aus unsichtbarer Energie zusammensetzt, jeweils im Wechsel, und der Anpassung neuer physischer Lebensformen dient. Wir haben es also hier mit einer neu entstehenden Läuterungsstufe zu tun für solche Seelen, deren Widerstandskraft gegen den Sog ins Reich der Sinnenwelt noch nicht ausreichte, um in freier Willensentscheidung den Weg zu geistiger Vervollkommnung zu gehen.

      Diese Beispiele mögen zeigen, wie unendlich vielfältig die ‚Wohnungen im Hause des Vaters’ ausgestattet sind und welche unendliche Liebe hinter der unfassbaren kosmischen Evolution des Lebens sichtbar wird.

      Erheben wir also unsere Gedanken in dieses wunderbare Erlebnis des universellen Seins über alle Grenzen und wir werden in Geist und Seele Schwingungen erwecken, die ihre Resonanz im ganzen All finden werden, denn nichts ist vom anderen getrennt, alles ist eins im einen. So fällt auch uns die Aufgabe zu, unser Wissen in Liebe zu unseren suchenden Geschwistern weiterzugeben, ihnen zu helfen auf dem Weg der Religio, so wie uns Hilfe zuteil wird von unseren voraus geschrittenen Brüdern und Schwestern