DAS LEBEN DER SANTINER. Hermann Ilg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hermann Ilg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783935422895
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Jahr, sieben Monate und einer Woche entspricht. Diese Zeitspanne wird unterteilt in 20 Monate, um den passenden irdischen Begriff zu verwenden, obwohl der Planet Metharia keinen Mond besitzt. Daher gibt es auch keine Gezeiten und sonstige störende Einflüsse, die der irdische Trabant auf sein Muttergestirn ausübt. Jahreszeiten im irdischen Sinne sind ebenfalls unbekannt. Zwar gibt es kältere und wärmere Zonen, aber im Großen und Ganzen herrscht immer ein gleichmäßiges Klima, das auch die Pflanzenwelt zu kontinuierlichem Wachstum anregt. Geerntet wird das ganze Jahr hindurch entsprechend der Fruchtfolge der verschiedenen Pflanzenarten.

      Städte

      Zusammenballungen von menschlichen Wohnstätten, wie sie bei uns im allgemeinen üblich sind, gibt es nicht, vielmehr beschränken sich die Siedlungen auf die von ihrer geographischen Lage her am besten geeigneten Landstriche. So entstanden entlang von Höhenrücken weit ausgedehnte Siedlungen, die sich über eine Länge von vielen Kilometern erstrecken können. Diese Wohnsiedlungen sind jedoch in die Landschaft so eingefügt, dass ihr Charakter in keiner Weise gestört erscheint. Im Gegenteil, die architektonischen Künste der Santiner vermögen es, bestimmte Partien des Höhenzuges in ihrer natürlichen Wirkung noch zu unterstreichen. Diese Siedlungsart ist vorherrschend. Daneben gibt es aber auch flächenartige Anordnungen von Siedlungen, je nachdem, ob sich diese oder jene Form besser den gegebenen Landschaftsverhältnissen anpassen lässt. Es wird jedoch in allen Fällen streng darauf geachtet, dass keinerlei Störung des Naturhaushalts eintritt, sei es das Wasservorkommen (Bäche, Flüsse, Seen usw.) oder das Wachstum der Pflanzen und Bäume. So kann man sagen, dass sich der Mensch mit seinen vielseitigen Bedürfnissen in die große Lebensgemeinschaft von Natur und Schöpfung harmonisch einfügt.

      Regierung und Verwaltung

      Beide Begriffe sind auf Metharia unbekannt. Es gibt im irdischen Sinne weder eine Regierung noch eine staatliche Verwaltung. Es gibt lediglich einen Ältestenrat,der aber nur für eine Koordinierung der eigenen Entwicklungsbestrebungen in Angleichung an die Entwicklungsziele der höheren planetaren Gemeinschaft, zu der Metharia zählt, sorgt. Insofern ist er auch ‚Ansprechpartner’ in Fragen von überplanetarer Bedeutung. Es ist selbstverständlich und bedarf eigentlich keiner besonderen Erwähnung mehr, dass jeder Bewohner von Metharia stets das gemeinsame Wohl vor Augen hat und dass jedes ich-bezogene Streben einen unbekannten Faktor in ihrem Leben darstellt. Aus diesem Grunde ist es auch nicht denkbar, dass irgendwelche Eigennützigkeiten den Frieden und die wunderbare Harmonie dieses Wohnplaneten stören könnten. Alles wird von der großen Lebensregel bestimmt: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst und Gott über alles.

      Religion

      Die Religion der Santiner besteht darin, dass sie das leben, was jeder Mensch bewusst oder unbewusst in seinem Herzen trägt, nämlich seine Gottverbundenheit. Wenn die irdische Menschheit nur einen Teil von dem verwirklicht hätte, was das größte Liebesopfer auf diese Erde gebracht hat, dann wäre jede Frage nach dem Sinn des Lebens und nach seiner Vervollkommnung längst beantwortet. So aber hat sich der Mensch in unbegreiflicher Selbstverblendung einer äußeren Wirklichkeit verschrieben, die keinen Bestand hat. Daraus leitet er noch seine eigene Existenz her. Es schmerzt die Santiner, ihre Brüder und Schwestern der Terra in dieser Falle sitzen zu sehen, die ihnen der Ungeist gestellt hat. Sie mahnen uns liebevoll:

      Lasst euch nicht länger betäuben von hohlen Phrasen, die euch ein irdisches Paradies vorgaukeln, das kranken Gehirnen entstammt, sondern nehmt euch doch endlich wahr als das, was ihr in Wirklichkeit seid: Kinder des einen Vaters, dessen Liebe alles umfasst, was Leben in sich trägt, und es gibt im ganzen Universum nur Leben. Das Wort ‚Tod’ könnt ihr aus eurem Wortschatz entfernen.

      Die Leitlinie ihrer Religion heißt Liebe und deshalb verwundert es nicht, dass sie mit dem Träger dieser Eigenschaft, mit Jesus Christus, eng verbunden sind. Die eigentliche Größe der Inkarnation eines Gottessohnes kann kein irdischer Mensch ermessen. Seine freiwillig übernommene Mission umfasst die Rückführung aller gefallenen Geistwesen in ihre wahre Heimat, die sie in Eigenwilligkeit einst verlassen haben. Die Bibel stellt dieses Geschehen mit dem Bild der Vertreibung aus dem Paradies dar. Die irdische Menschheit wird erst dann die Kraft seiner erlösenden Liebe begreifen, wenn sie die nächste Stufe auf ihrem Entwicklungsweg betreten hat. Das Wassermannzeitalter, in dessen Morgendämmerung wir bereits stehen, wird diese Stufe sein.

      Die Gottesdienste auf Metharia, die zur Verehrung des Schöpfers abgehalten werden, gleichen einer Feierstunde, in der die Chöre des Himmels die Umrahmung bilden. Denn es ist immer ein gemeinsames Dankgebet, das von der Lebensebene des Planeten mit der Gedankenkraft dieser Menschen abgesandt wird und sich vereint mit der Freude der Geistgeschwister, die sich mit diesem Planeten verbunden fühlen. Eine beliebte Kompositionsvorlage bilden die Sphärenklänge des Alls, die „Melodien der Sterne“, die durch ihre Bewegungen im Wellenäther entstehen und nur mit eigens dafür entwickelten Empfangsgeräten hörbar gemacht werden können. Die Kompositionen werden auf großen Musikveranstaltungen und zur feierlichen Umrahmung von Gottesdiensten vorgetragen. Die Musikinstrumente, die dafür verwendet werden, gleichen zylinderförmigen Röhren, die mit einem Resonanzboden verbunden sind. Sie werden dadurch zum Klingen gebracht, dass man mit einem Bogen, ähnlich einem Violinbogen, über sie hinweg streicht. Das Einzigartige dabei ist, dass nie ein Misston entstehen kann, da alle Resonanzböden auf eine bestimmte ‚Klangfarbe’ abgestimmt sind, die der Komponist ausgewählt hat. Alle Tonschwingungen, die diesem Klangmuster nicht entsprechen, nimmt der Resonanzboden nicht auf. Dadurch ergeben sich eigenartige Klangbilder, weil jeder Ton, der durch das Bestreichen der Röhren erzeugt wird, aus vielen Haupt- und Nebenfrequenzen besteht, die dann durch Resonanzunterbindung oder -verstärkung entsprechend abnehmend oder anschwellend vom menschlichen Ohr aufgenommen werden. Natürlich gibt es außer diesen Großinstrumenten auch noch eine Reihe anderer Instrumente, die vorwiegend der individuellen Ausübung der Musik dienen. Es handelt sich um Saiteninstrumente, die eine Ähnlichkeit mit unserer Violine und mit unserem Cembalo haben. Allerdings besteht in der Klangfülle ein beträchtlicher Unterschied.

      Sprache und Schrift

      Hauptsächlich verständigen sich die Santiner mittels der Telepathie. Die Telepathie gehört zum normalen Unterrichtsstoff während der Kindererziehung und beruht einfach auf der Tatsache, dass jeder Mensch die Sende- und Empfangsorgane für die Gedankenübertragung natürlicherweise besitzt, so dass es nur der Anregung und Schulung bedarf, um diese feine Energie als Mittel der Verständigung zu benützen. Da die Santiner der Grobstofflichkeit längst entwachsen sind bildet dieses Unterrichtsfach keine Schwierigkeiten, im Gegenteil, den Kindern machen die erforderlichen Übungen eine besondere Freude.

      Die normale Sprache ist besonders wohlklingend. Sie besteht aus vielen Vokalen und wird fast gesungen, ohne dass jemals dabei ein Misston entsteht. Der Klang der Sprache erinnert ein wenig an das Chinesische, bei dem bekanntlich durch Veränderung der Tonhöhe ein Wort eine andere Bedeutung erhält. Diese Merkwürdigkeit deutet übrigens darauf hin, dass das chinesische Volk nicht zu den Urbewohnern dieser Erde zählt, sondern ebenso wie viele andere kleinere Völker und Rassen von anderen Sternen auf diesen Läuterungsplaneten einst ausgesiedelt wurden (vergleiche „Die Bauten der Außerirdischen in Ägypten“; Anm. d. Autors). In der Geschichte des chinesischen Volkes findet man Hinweise auf eine Abstammung von den ‚Göttern’ und es wäre wohl besser, darin nicht einen bedeutungslosen Mythos zu sehen, sondern einen Schlüssel zur Erklärung der andersartigen Kulturmerkmale dieser Rasse.

      Die Schrift der Santiner besteht nicht aus einzelnen Buchstaben, sondern aus Worten und Silben, vergleichbar mit unserer Stenographie. Die Regeln für Rechtschreibung, Satzbau und Grammatik sind einfach und klar. Ausnahmeregeln kennt man nicht. Das persönliche Fürwort, also zum Beispiel ich, wir usw., ist nur an der Endung des betreffenden Tätigkeitswortes erkennbar. Wir sehen, dass sogar in einer Grammatikregel auf die Zurückstellung alles Persönlichen geachtet wird.

      Schrift und Sprache sind einheitlich auf dem ganzen Planeten. Deshalb gibt es auch keine Verständigungsschwierigkeiten, wie sie unter den vielen Völkern der Erde üblich sind. Man schreibt ebenfalls auf eine Art Papier, das aber nicht etwa aus Holz, sondern, wie alle Gebrauchsgegenstände, aus dem unbegrenzten Reservoir freier Atome des Alls hergestellt wird und das sich durch Umkehr des Herstellungsprozesses wieder in seine