DAS LEBEN DER SANTINER. Hermann Ilg. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Hermann Ilg
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783935422895
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die Literatur verstehen zu können, ist es notwendig, sich in die Lebenswelt von Metharia hineinzudenken. Es genügt nicht, einfach die irdischen Maßstäbe auf ein höheres Niveau anzuheben ohne gleichzeitig auch die fortgeschrittenere Zivilisationsstufe zu berücksichtigen. Zunächst ist zu erwähnen, dass in der gesamten Literatur kein Gedanke enthalten ist, der Geist und Seele des Menschen in negativer Weise beeinflussen würde. Jedermann weiß, dass ein solcher Gedanke als karmische Last auf den Erzeuger zurückkommen würde. Es besteht aber noch ein anderer wesentlicher Unterschied zur irdischen Literaturform, nämlich die Tatsache, dass das gesamte Wissensgut nicht in Büchern aufbewahrt wird, sondern auf einer Art Magnetbänder gespeichert ist, die in großen Bibliotheken für jedermann zugänglich sind und für Studienzwecke oder für die private Weiterbildung zur Verfügung stehen. Diese ‚Magnetbänder’ haben nicht nur die Eigenschaft, Text, Zeichnungen und mündliche Erläuterungen durch ein Bildschirmgerät wiederzugeben, was etwa unserer Video-Technik entsprechen würde, sondern sie verstärken gleichzeitig das geistige Aufnahmepotential des Benutzers derartig, dass es ihm möglich ist, den kompletten Inhalt des Bandes jederzeit ins Gedächtnis zurückzurufen. Dieser Wunschtraum eines jeden Erdenmenschen könnte verwirklicht werden, wenn die geistige Energie zumindest mit dem gleichen Interesse erforscht werden würde, wie dies bei den auf Zerstörung beruhenden Energiearten geschieht. Jeder Bibliothek ist ein Archiv angeschlossen, das alles enthält, was wir mit Erd- und Entwicklungsgeschichte bezeichnen würden. Diese Aufzeichnungen werden ebenfalls auf Magnetbändern gespeichert und aufbewahrt, so dass ein lückenloses Nachschlagewerk über die Vergangenheit des Planeten Metharia, seines Sonnensystems sowie über die von den Santinern erforschten Bereiche der Galaxis zur Verfügung steht. Das unerfreulichste Kapitel darin bildet der Bericht über die Erde.

      Bei aller Lehr- und Wissenschaftsliteratur kommt aber auch die Unterhaltung nicht zu kurz. Es handelt sich meist um Erzählungen, die sich auf beiden Daseinsebenen, sowohl der körperlichen als auch der geistigen, sozusagen grenzüberschreitend abspielen und den Verlauf von Inkarnationen auf verschiedenen Planeten zum Inhalt haben. Diese Erzählungen werden von allen gerne gelesen, weil sie wirkliche Erlebnisse wiedergeben, die vom Erlebnisträger selbst inspiriert wurden. Daneben gibt es noch eine weitere Gattung der literarischen Kunst, die sich einerseits der Pflege von Sprache und Schrift, andererseits der Dichtung verschrieben hat. Dies ist eine Kunstform, die der irdischen ähnelt, wenn man von einer gewissen Art moderner Kunst absieht.

      Die Dichtkunst nimmt einen hohen literarischen Rang ein. Ihre künstlerische Wertschätzung erfährt sie bei Feierlichkeiten aller Art, besonders bei religiösen Feiern. Hierbei trägt ein Sprecher das dazu ausgewählte Werk vor, das sich immer durch hohe Schwingungen in Gedanken und Gefühlen auszeichnet. Anschließend übernimmt ein Chor die Worte und erhöht ihre harmonische Wirkung durch vielstimmigen Gesang. Noch während des Gesangs setzt Musik ein und verstärkt dadurch die Gedanken- und Gefühlsschwingungen, bis in einem Zusammenklang von Chor und Orchester die Feier in der Verherrlichung des Schöpfers ihren Höhepunkt und Ausklang erreicht.

      Musik und Gesang

      Zur Offenbarung der Lebensfreude gehört auch die Gesangskunst. Sie wird sowohl im Familienkreis als auch in Chorgemeinschaften gepflegt. Für eine künstlerische Ausbildung stehen entsprechende Institute zur Verfügung, ähnlich unseren Musikakademien. Im Mittelpunkt steht die Harmonielehre. Sie vermittelt in ihrer höheren Form ein erweitertes Bewusstsein bis zur Wahrnehmung geistiger Lebensbereiche. Darin inbegriffen sind auch die harmonischen Gesetze des Universums, der ‚Gesang der Welten’, der zwar mit physischen Ohren nicht aufgenommen, wohl aber mit der Seele empfunden werden kann. Alles betont Rhythmische in Musik und Gesang ist den Santinern fremd, denn es ist Ausdruck des Körperhaftem, dem sie längst entwachsen sind. In ihrer feinstofflicheren Körperstruktur fühlen sie sich eins mit dem ewigen Schwingen des Lebens im Mikrokosmos und Makrokosmos. Ein weiterer Schwerpunkt der Gesangsausbildung ist die Atemlehre. Dieses Lehrgebiet umfasst nicht nur den Zusammenhang von Atemrhythmus und Gesang, sondern die Wirkung des bewussten Atmens auf die Körperorgane, wie zum Beispiel Herz, Lungen, Magen, Ausscheidungsorgane usw. Das Erkennen dieser Zusammenhänge ist deshalb wichtig, weil jedes Organ einen bestimmten Einfluss auf den Empfindungsleib des Menschen, also seine Seele, ausübt und nur ein vollkommen ausgeglichener Mensch überhaupt in der Lage ist, in die vorher erwähnte Harmonie des Alls einzuschwingen und dann sich selbst als einen Teil dieses unendlichen Schwingens und Singens zu erleben. In diesem Zustand des höheren Empfindens gelingt es, zu einem eigenen Gesangsbild zu gelangen, das in mehreren Variationen zum Vortrag kommt. Ein Erlebnis dieser Art würde uns zeigen, zu welchen Steigerungen der Mensch in seinen künstlerischen Ausdrucksmitteln fähig ist.

      Der übrige Teil der Gesangsausbildung unterscheidet sich nicht sehr wesentlich von der irdischen, mit Ausnahme des einen Punktes, der sich mit dem Zusammenspiel der Tonhöhe, also der Tonschwingung, und der Anregung der Chakras befasst. Auf diesem Gebiet wäre beim irdischen Gesangsunterricht eine Lücke zu schließen. Bei den meisten Sängern und Sängerinnen geschieht die Anregung der Chakras unbewusst während des Vortrags, doch sollte zur Stärkung der Ausdruckskraft die Mitarbeit der Energiezentren des Menschen in die Gesangsstudien bewusst einbezogen werden.

      Die Freude an der Schauspielkunst scheint genau so groß zu sein, wie bei uns auf der Erde. Es gibt nämlich auch Theater, die aber mit den irdischen nicht verglichen werden können, denn auf Metharia bilden auch die Zuschauer die Akteure, indem sie sich mit in das Geschehen auf der Bühne einschalten. Man sollte daher eher von einem Spontantheater sprechen, dem zwar ein Hauptthema zugrunde liegt, dessen Spielverlauf aber immer offen ist. So kommt es, dass nie ein vorgegebener Spielverlauf zu einem interessierenden Thema geboten wird, sondern ein vielseitiges, auf Selbsterfahrung gegründetes Programm entsteht, das allen zugute kommt und schließlich ein Lehrstück bildet. Dass nur Themen mit einer positiven Tendenz behandelt werden, versteht sich von selbst, es sei denn, dass einmal Szenen dargestellt werden, denen die Berichte der Santiner von ihrem Einsatz auf der Erde zugrunde liegen. Solche Vorstellungen sind aber äußerst selten, denn sie zeigen ja nur, dass ein falsches Verhalten gegenüber den universellen Lebensgesetzen schwer korrigierbare Folgen hat. Theaterstücke, die der reinen Unterhaltung dienen, sind unbekannt, obwohl der Humor keineswegs zu kurz kommt. Die größere Zahl der Theateraufführungen ist von erhebender Art. Die Darsteller sind nicht Berufsschauspieler, die es gar nicht gibt, sondern Laien, wenn man so sagen will, deren Hobby eben die Schauspielerei ist. Die Stücke bekommen dadurch ihren besonderen Reiz, dass die Schauspieler sozusagen aus dem Stegreif ihr Stück nach dem geäußerten Wunsch eines oder mehrerer Zuschauer verändern müssen, und es ist nicht selten, dass der Vorschlagende selbst auf die Bühne eilt und den Übergang auf seine Version mitspielt. Die Themen behandeln meist Zukunftsfragen, aber auch Ereignisse von historischer Bedeutung, soweit sie zum geistigen Fortschritt der eigenen und anderer planetarer Menschheiten beigetragen haben.

      Gesellschaftliches Leben

      Natürlich gibt es auch bei den Santinern das, was wir mit ‚gesellschaftlichem Leben’ bezeichnen, nur mit dem entscheidenden Unterschied, dass solche Zusammenkünfte niemals nur der Belustigung und des so genannten Zeitvertreibs dienen, vielmehr trifft man sich meistens aus bestimmten Anlässen, wie zum Beispiel die Wiedergeburt eines Familienmitgliedes oder die Rückkehr von einer Raumreise, um die dabei gewonnenen Eindrücke sowie Forschungsergebnisse vorzutragen. Diese Zusammenkünfte finden in dafür vorgesehenen Gebäuden statt, die so ausgestattet sind, dass nie das Gefühl einer Massenveranstaltung entstehen könnte. Jeder Besucher kann sich einen individuellen Sitzplatz aussuchen, der mit einem Bildschirm versehen ist und es erlaubt, den Vortragenden so zu erleben, als wenn er unmittelbar zum Betrachter sprechen würde. Selbstverständlich ist auch die Tonwiedergabe so perfekt, dass der Eindruck des Originalerlebnisses noch unterstrichen wird. An dieser Stelle möchte ich die Äußerung eines Santiners einflechten, die auf diese Einrichtung Bezug nimmt:

      Auf dem Gebiet der audio-visuellen Wiedergabetechnik macht ihr eben die ersten Schritte. Eure Erfinder und Techniker werden in dieser Hinsicht inspiriert, denn alles, was euch der künftigen Lebensdimension näher bringt, unterstützt euch in der Anpassungsphase, die ihr schon jetzt erlebt. Und da ihr besonders für technische Dinge aufgeschlossen seid, liegt es nahe, euch auf diesem Wege entgegenzugehen, wenn ihr auch die Absender der Inspirationen noch ignoriert.

      Natürlich