Ich freue mich sehr, wenn Sie das Buch lesen. Vielleicht wollen Sie es sogar jemandem schenken. Das wäre wunderbar. Lassen Sie sich inspirieren und folgen Sie Ihrem Herzen. Ich wünsche Ihnen, ebenfalls wieder ein bisschen zu träumen und darauf zu hören, was Ihnen Ihr Herz sagt.
Da es mein erstes Buch ist, sehen Sie mir bitte so manchen Fehler nach. Ich habe mein Bestes gegeben. Anfangs habe ich noch oft versucht, beim Schreiben meine Gedanken zu kontrollieren und genau zu überlegen, was ich schreiben darf und was nicht. Was sozusagen gesellschaftsfähig ist und was nicht. – Doch tat ich dies, sollte mir jedes Mal das Schreiben nicht gelingen, denn dann fielen mir nicht die richtigen Worte ein. Erst wenn ich mein Ego spazieren schickte und mich ganz ins Vertrauen in eine höhere Macht begab, die mit diesem Buch auch Sie als Leser erreichen will, konnte ich mich dem Prozess des Schreibens anvertrauen und im Hinblick auf das Ergebnis zuversichtlich sein. Zu vieles wollte mir mein Kopf diktieren, doch mein Herz sagte jedes Mal „Nein!“.
Auch für mich war bei alledem viel Neues und Überraschendes dabei. Vor allem, dass mein Erstlingswerk ein Buch wird, das durchaus der Rubrik spirituelle Literatur zugeordnet werden kann, das war mir, als ich mit dem Schreiben anfing, so nicht klar. Rubrik Sachbuch und Lebenshilfe ja, aber dass während des Schreibens meine Seele immer mehr die Regie führen sollte, überraschte mich selbst, obwohl ich es aus heutiger Sicht verstehen kann, denn so wie ich mein Leben lebte, kam sie in den letzten Jahrzehnten viel zu kurz. Also habe ich ihr jetzt meine Aufmerksamkeit, meine Worte und damit auch meine Stimme gegeben.
Was heißt Spiritualität für mich? – Zu wissen, dass es eine höhere Macht gibt, die wir Gott, Schöpfer, Universum, Quelle usw. nennen, die mich durch dieses Leben führt, und dass ich mit meinem Spirit und meinem Herzen stets mit dieser Quelle, die ich Gott nenne, verbunden bin. Spiritualität heißt für mich auch, dass ich mir dessen bewusst bin, dass ich in Wahrheit eine Seele bin, die sich für diese Inkarnation diesen menschlichen Körper ausgesucht hat, um hier auf Erden für eine bestimmte Zeit bestimmte Erfahrungen zu machen, um als Seele zu wachsen und zu reifen, um so mein Bewusstsein zu erweitern.
Was bedeutet es für mich, spirituell zu sein? – Mutter Natur und alle Lebewesen zu achten, sowie ihnen liebevoll, respektvoll und wertschätzend zu begegnen. Ein Menschen-Freund zu sein, sowie das Gute, das Göttliche im anderen zu sehen. Aus meinem Herzen heraus zu denken, zu fühlen, zu sprechen, zu handeln und zu sein. Achtsam und aufmerksam durch mein Leben zu gehen. Wieder zu werden wie ein Kind, indem ich die Welt wieder mit neugierigen Kinderaugen sehe und mir wieder erlaube zu träumen, zu lachen, zu singen, zu tanzen, mich selbst zu vergessen, mich selbst nicht so wichtig zu nehmen, sondern kreativ zu sein und mehr zu spielen.
Dieses Buch war zunächst gar nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Ich fing an mit dem Schreiben, um meine Gedanken zu klären. Inzwischen ist für mich vieles an Veränderung geschehen. Und je mehr ich schrieb, umso mehr war die Botschaft da: Veröffentliche dieses Buch! Es soll den Menschen dienen. Es wird die richtigen Leser finden. – Vielleicht sind Sie es, der dieses Buch gerade in den Händen hält und diese ersten Zeilen liest. Wenn dem so ist, dann freue ich mich und wünsche Ihnen ganz viel Freude beim Lesen!
Herzlichst
Hermine Merkl
1
Krise als Chance? – Stimmt das?
„Die Welt zerbricht jeden, und nachher sind die
meisten an den gebrochenen Stellen stärker.“
Ernest Hemingway
„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihm
nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“
Max Frisch
Krisen. – Sie kommen unvorbereitet. Keiner mag sie und doch gehören sie zu unserem Leben dazu. Es ist, als hätten wir mit ihnen auf der Reise unseres Lebens eine ganz besonders interessante „Attraktivität“ dazu gebucht, ohne uns dessen bewusst zu sein. Das Problem ist nur, dass sie so gänzlich unverhofft in unser Leben drängen. Sie geschehen, ohne dass wir gefragt werden, ob wir an dieser Art von Sonderveranstaltung Interesse haben. – Oder doch? – Und kommen wir aus diesen Krisen „ungeschoren“ davon? Heißt es nicht, dass wir unser Schicksal selbst in der Hand haben? – Dass wir mit unserem Charakter unser Schicksal bestimmen? – Dass wir dabei Gutes und weniger Gutes anziehen, je nachdem worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten? Derzeit scheint uns unser Schicksal an die Hand zu nehmen, um zu verändern, was der Veränderung bedarf.
Sind wir als Menschheit in eine Sackgasse geraten, aus der uns unser Schicksal nun befreien will? – Sind wir im Kleinen (jeder Einzelne von uns) wie im Großen (gesamtgesellschaftlich gesehen) weltweit einem falschen Weg gefolgt? – Haben wir uns dabei selbst verloren? Heißt es nicht, das Schicksal meint es gut mit uns? – Es gibt so vieles, was wir in Zeiten von Schicksalsschlägen und Krisen nicht erklären können. Doch so fest wie uns die Krise in der Hand hat, sind wir aufgefordert durch diese hindurchzugehen. Sollen erkennen, was wir falsch gemacht haben. Sehen lernen, wo wir vom Weg abgekommen sind. Tun wir dies, können wir tatsächlich aus der Krise für die Zukunft lernen und ihr, wie es Max Frisch sagt, den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. Doch damit dies geschieht, ist jeder Einzelne von uns gefragt. Nutzen wir die Zeit effektiv, kann Veränderung, Transformation und Heilung geschehen.
Schriftsteller, Literaten wie Ernest Hemingway, Max Frisch und noch viele andere große Persönlichkeiten der letzten Jahrhunderte, lassen mit ihren Aphorismen, die sie uns als eine Art Vermächtnis hinterlassen haben, in uns im Hinblick auf das Phänomen einer Krise die Hoffnung aufkeimen, dass in jeder Krise bereits etwas Positives angelegt ist. Und letztlich zeigt uns zum Glück auch die Geschichte der Menschheit auf, dass es bei jeder Krise trotz anfänglichem Chaos irgendwie immer wieder weitergeht. Wenn auch anders als zuvor, denn eine wesentliche Aufgabe der Krise ist es, all das aufzulösen und zu zerstören, was uns nicht länger dient.
Das Wort „Krise“ setzt sich im Chinesischen aus zwei Schriftzeichen zusammen. Ein Schriftzeichen bedeutet Gefahr. Das andere heißt Gelegenheit. – Doch Gelegenheit wozu? – Das herauszufinden liegt an uns. Hier ist jeder Einzelne von uns gefragt. Wir müssen uns bewusstwerden, dass letztlich jeder von uns irgendwie seinen Beitrag dazu geleistet hat.
Lassen Sie mich dazu mit Betrachtung meiner eigenen Krise ein Beispiel geben, wie mich mein Schicksal herausgefordert hat, um mich endlich dazu zu bringen, aufzuwachen und zu erkennen, wie ich selbst sowohl bewusst, als auch unbewusst zu meiner Krise beigetragen habe. Anfangs habe ich mich noch dagegen gewehrt, dass ich selbst der vermeintliche Verursacher sein soll. Es wäre doch viel einfacher gewesen, dem einen oder anderen die Schuld für dieses und jenes zu geben. Aber ich konnte die Geschichte drehen und wenden, letztlich hat sie mich immer und immer wieder zu mir selbst zurückgeführt. – Ja, ich weiß, es hört sich nicht schön an, wenn man gesagt bekommt, dass man selbst Täter und Opfer zugleich ist. Kann ich sehr gut verstehen, dass einem dieser Gedanke nicht gefällt. Schließlich habe ich es für mich selbst erlebt.
Lange habe ich überlegt, ob ich für dieses Beispiel mit meinem Namen stehen will. Im Grunde genommen ist es jedoch egal, denn ein Name ist nur ein Name. Nicht weniger, nicht mehr. Wenn ich dafür aber jemandem helfen kann, dann ist es mir dieses Bekenntnis zu meinen Fehlern wert. Schließlich sind wir alle hier, nicht um ein Geheimnis aus unseren Fehlern zu machen, sondern um aus ihnen zu lernen. Und außerdem weiß ich heute: Wenn’s weh tut, dann betrifft es nicht mein wahres Selbst, sondern dann fühlt sich nur und ausschließlich mein Ego verletzt. Und damit kann ich wiederum leben, denn letztlich ist es das Ego, das durch die Krise sterben soll. Schließlich hat es mich auf die Irr-Wege gebracht, die ich mir jetzt einmal aus anderer Perspektive heraus anzuschauen habe. Und dabei gibt es so manches zu entdecken, wie mein bisheriges Leben zeigt.
Was soll denn diese Krise? – Was bitte will sie von mir? – Habe ich sie gerufen?
Die