Qualität in Pfarreien. Thomas Wienhardt. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Wienhardt
Издательство: Bookwire
Серия: Angewandte Pastoralforschung
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783429062989
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und anderseits die Einzelkirchen nur in der kommunikativen (d. h. letztlich in Glaubens- und Eucharistiegemeinschaft miteinander stehenden) Einheit aller Kirchen ihr eigenes Kirche-sein verwirklichen.“118

       Gemeinde - Kirche lokal

      Kirche ist Zeichen und Werkzeug. Kirche lebt in und aus ihren kleineren Einheiten und existiert nicht nur als große Einheit. Also müssen auch die kleinen Einheiten Zeichen und Werkzeug sein.

      „Diese Kirche Christi ist wahrhaft in allen rechtmäßigen Ortsgemeinschaften der Gläubigen anwesend, die in der Verbundenheit mit ihren Hirten im Neuen Testament auch selbst Kirchen heißen. Sie sind nämlich je an ihrem Ort, im Heiligen Geist und mit großer Zuversicht (vgl. 1 Thess 1,5), das von Gott gerufene neue Volk. In ihnen werden durch die Verkündigung der Frohbotschaft Christi die Gläubigen versammelt, in ihnen wird das Mysterium des Herrenmahls begangen, ‘auf daß durch Speise und Blut des Herrn die ganze Bruderschaft verbunden werde’. In jedweder Altargemeinschaft erscheint unter dem heiligen Dienstamt des Bischofs das Symbol jener Liebe und jener ‘Einheit des mystischen Leibes, ohne die es kein Heil geben kann’. In diesen Gemeinden, auch wenn sie oft klein und arm sind oder in der Diaspora leben, ist Christus gegenwärtig, durch dessen Kraft die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche geeint wird.“ (LG 26)

      Das Konzil hat den Blick auf die Ortskirche wieder geöffnet und damit den Blick auch auf die Gemeinden gerichtet. Damit kommen Basisgemeinden, Personalgemeinden oder andere Gemeinschaften in den Blick. Insbesondere die Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland in den 1970er Jahren hat sich damit beschäftigt.

      Mit Kasper geht die Gemeinsame Synode von dieser Voraussetzung aus und versucht darauf aufbauend eine Definition von „Gemeinde“:

      2. Ziel der Gemeinde: „Verherrlichung Gottes“ und „Dienst an den Menschen“.

      Zum soziologischen Verständnis von Gemeinde gehört mit Lehmann ein gewisser Ortsbezug und dauerhafte soziale Beziehungen. Außerdem wird damit zu rechnen sein, dass mehrere Generationen Zusammenleben. Das theologische Verständnis diesem Begriff sehr nahe, hat aber die zentrale Differenz, dass sich Gemeinde im Bekenntnis zu Jesus Christus versammelt. Ihr geht es zum einen um die Sammlung von Menschen (egal welcher Nationalität, welchen Milieus usw.) und um die Sendung, die den Heilswillen Gottes, der sich an alle Menschen richtet, weiter umsetzt bzw. voranbringt.