Eine geführte Meditation ist eine Reise, die einen veränderten Bewusstseinszustand hervorruft. Bei einer solchen Übung setzt oder legt man sich am Besten in einer völlig entspannten, bequemen Position hin. Widmen Sie den Worten immer Ihre volle, ungeteilte Aufmerksamkeit. Lassen Sie sich Zeit, die Bilder auf der körperlichen und der emotionalen Ebene zu erleben. Vertrauen Sie darauf, dass alles, was auftaucht, genau das ist, was Sie in diesem Moment brauchen. Es gibt kein richtig und falsch – nur Erleben und Informationen. Genießen Sie es.
Meditation
Schließen Sie die Augen. Gehen Sie nach innen …
und konzentrieren Sie sich zuerst auf Ihre Körperempfindungen …
nehmen Sie einfach wahr, auf welchen Bereich des Körpers sich die Aufmerksamkeit richtet …
in jedem Augenblick … und bleiben Sie bei dieser Empfindung.
Vielleicht ist es ein Kribbeln in den Händen …
oder ein Zittern in den geschlossenen Augenlidern …
ein Gefühl der Entspannung im Bauch …
oder Verspannung in den Schultern …
was immer es ist, nehmen Sie die Empfindung wahr.
Nach einer Weile richtet sich die Aufmerksamkeit vielleicht auf einen anderen Teil des Körpers …
erlauben Sie sich dann, diese Empfindung wahrzunehmen.
Während Sie das tun, lassen Sie sich davon entspannen …
und tiefer nach innen führen.
Bleiben Sie einfach weiterhin bei Ihrem Körper … um tiefer in sich hineinzugelangen.
Richten Sie die Aufmerksamkeit jetzt auf den Bauch … auf die Empfindungen in Ihrem Bauch.
Ob es nun ein Gefühl der Völle ist … oder der Weichheit … oder der Festigkeit … oder auch nur die Wahrnehmung, wie die Bauchdecke sich bei jedem Atemzug hebt und senkt …
oder etwas ganz anderes.
Was es auch ist, nehmen Sie die Empfindungen in Ihrem Bauch einfach wahr …
und lassen Sie sich davon an jenen zentralen Ort in Ihrem Bewusstsein bringen …
verankert … in Ihrem Bauch … gelangen Sie zu einem ruhigen, stabilen Ort in Ihrem Innern.
So … fangen Sie jetzt allmählich an, sich aus diesem tiefen Ort, an dem Sie sind, zurückzuholen …
… atmen Sie zuerst ein bisschen tiefer …
machen Sie kleine Bewegungen … öffnen Sie die Augen …
und kehren Sie in Ihr gewohntes waches Bewusstsein zurück.
SCHRITTE IM IFS-PROZESS
Mit Beschützern umgehen
1. Einen Beschützer kennenlernen
B1 Zugang zu unseren Teilen finden
B2 Sich lösen und bewusst verschmelzen
B3 Für Selbst-Führung sorgen und sich von besorgten Teilen lösen
B4 Einen Beschützer kennenlernen
B5 Eine vertrauensvolle Beziehung zu einem Beschützer aufbauen
SCHRITT B1
KAPITEL 4
Zugang zu unseren Teilen finden
Eine geführte Meditation zu den Themen in den Kapiteln 4 bis 8 kann als MP3-Datei unter www.arbor-online-center.de/begleitmaterial/dn163e heruntergeladen werden.
Wegweiser
Angenommen, Sie haben ein Problem, mit dem Sie sich beschäftigen wollen. Woher wissen Sie, welche Teile Sie erforschen sollten? In IFS werden Probleme auch als Wegweiser bezeichnet. Ein Wegweiser ist eine Erfahrung oder eine Schwierigkeit in Ihrem Leben, die Sie zu interessanten Teilen führen wird, wenn Sie ihr folgen. Das kann eine Situation oder eine Person sein, auf die Sie reagieren, eine emotionale oder körperliche Erfahrung, ein Verhaltens- oder Denkmuster, ein Traum oder irgendetwas anderes, das darauf hindeutet, dass Sie einen oder mehrere Teile erforschen könnten. Von einem Wegweiser spricht man in IFS, weil es sich um den Anfang eines Wegs handelt, der zur Heilung führen kann. Im Allgemeinen geht es dabei sowohl um eine Lebenssituation als auch um Ihre Reaktion auf diese Situation.
Schritt B1: Zugang zu einem Teil finden
Eine IFS-Sitzung beginnt, indem Sie Zugang zu einem Teil finden, an dem Sie arbeiten wollen. Vielleicht hat er mit einem wichtigen Wegweiser zu tun, vielleicht verursachte er im Augenblick auch intensive Gefühle. In diesem Kapitel geht es in erster Linie darum, wie man Kontakt zu einem Teil aufnimmt. Die folgenden Kapitel beschäftigen sich dann damit, wie man ihn kennenlernt. Wir fangen mit den Beschützern an.
Am besten schließen Sie während dieser Phase und überhaupt bei jeder IFS-Sitzung die Augen. Empfehlenswert ist auch, sich in ein stilles Zimmer zu setzen, wo man nicht von anderen Leuten, von Haustieren, vom Telefon und vom Computer gestört wird. Dadurch werden Ablenkungen reduziert, und Sie können sich ganz auf den Beschützer konzentrieren, mit dem Sie sich beschäftigen.
Aktivierte Teile
Ein Teil ist aktiviert, wenn seine extremen Gefühle oder Überzeugungen durch eine Situation oder eine Person ausgelöst werden. Dann spüren Sie, dass der Teil anwesend und bei Ihnen ist.
Der Ziel-Teil
Das ist der Teil, auf den Sie sich konzentrieren oder an dem Sie arbeiten.
Möglichkeiten, Zugang zu einem Teil zu finden
• Emotion: Wie fühlt er sich emotional an?
• Visuell: ein Bild des Teils.
• Körper: den Teil im Körper spüren.
• Verbal: darauf hören, was der Teil zu Ihnen sagt.
Dem Teil einen Namen geben: mit ein paar beschreibenden Worten oder mit dem Namen einer Person, einer fiktiven Figur, eines Tieres usw.
Oft bietet ein Körpergefühl den direktesten Zugang zu einem Teil, aber das ist nicht absolut notwendig, um einen Kontakt herzustellen und Informationen zu erhalten. Ein Teil kann sich als eine Empfindung in oder am Körper zeigen. Das kann eine chronische Empfindung wie ein steifer Hals sein, eine gewohnheitsmäßige Haltung des Arms oder eine Empfindung, die in dem Moment auftaucht, in dem Sie dem Teil Aufmerksamkeit schenken, zum Beispiel Leere in der Brust, ein flaues Gefühl im Magen oder plötzliche Kopfschmerzen.
Um Zugang zu einem Teil zu finden, können Sie so viele Informationskanäle ausprobieren wie möglich, weil jeder einzelne seinen Wert hat, aber Sie brauchen nur einen von den genannten.
Sobald Sie über einen oder mehrere Kanäle Zugang zu dem Teil gefunden haben, lassen Sie ein Wort oder einen Satz in sich auftauchen, um den Teil so zu beschreiben, wie Sie ihn erleben. Sie können ihn aber auch fragen, wie er sich selbst beschreiben würde.
Drei Möglichkeiten für den Anfang einer Sitzung
1. Sie nehmen sich einen bestimmten Teil vor.
2.