Zielvorgaben und deren Umsetzung sind überwiegend ein Ergebnis von Entscheidungsprozessen, an denen oft mehrere Personen und Gruppen mitgewirkt oder aber von außen darauf eingewirkt haben. Steht zum Beispiel ein Unternehmen vor der Entscheidung, Mitarbeiter zu entlassen, damit Kosten eingespart und langfristig die Wettbewerbsposition des Unternehmens gesichert werden kann, dann werden auf diese Entscheidung eine ganze Reihe von Akteuren Einfluss nehmen (wollen): Der Seite der Befürworter (Eigentümer, das Management, Gläubiger der Firma, die Finanzabteilung in der Firma, preisbewusste Kunden usw.) steht hier die Seite der Gegner (vor allem die betroffenen Mitarbeiter und deren Familien, der Betriebsrat, die Gewerkschaften, regionale Politiker usw.) gegenüber. Sie alle werden versuchen, diese Entscheidung zu ihren Gunsten zu beeinflussen.
Zielsetzung richtig gemacht
Die Aufgabe, die sich aus den verschiedenen Zielen und Zielbeziehungen für das Unternehmen ergibt, ist, daraus möglichst ein in sich schlüssiges und konsistentes Zielsystem zu entwickeln. Damit die Ziele auch ihre Funktionen optimal entfalten können, müssen Sie bei der Zielbildung darauf achten, dass die Zielvorgaben SMART sind, das heißt, dass sie:
S: spezifisch, klar, eindeutig und verständlich formuliert sind
M: messbar sind und die Zielumsetzung somit operational feststellbar und kontrollierbar ist
A: akzeptabel sind, dass sie die Führungskräfte und Mitarbeiter zu hoher Leistung motivieren
R: realistisch sind, das heißt für die Mitarbeiter auch erreichbar
T: zeitlich terminiert sind, damit jeder genau weiß, wer, was, in welchem Umfang, bis wann zu tun hat
Darüber hinaus sollten Sie bei der Zielsetzung darauf achten, dass
die Ziele inhaltlich richtig und vollständig formuliert sind,
die Ziele miteinander konsistent sind und möglichst keine Widersprüche enthalten,
dass die Ziele inhaltlich so ausgerichtet und formuliert sind, dass sie die Mitarbeiter und Kollegen motivieren, zur Zielerreichung beizutragen.
Doch wie unvollkommen die Zielbildung und das resultierende Zielsystem sein mag, so steht doch fest: Ohne Zielvorgaben ist rationales Handeln nicht möglich. Weder Effizienz noch Effektivität sind ohne Zielvorstellungen sinnvoll darstellbar. Ohne Ziele können Chancen und Risiken, Stärken und Schwächen, Probleme und Potenziale weder erkannt und bewertet noch eingeordnet werden. Die erfolgreiche Steuerung eines Unternehmens bedarf daher immer der Zielorientierung.
Kapitel 2
Der Gewinn liegt im Einkauf: Die Materialwirtschaft
IN DIESEM KAPITEL
Die Bedeutung und Aufgaben der Materialwirtschaft
Instrumente und Verfahren der Materialwirtschaft
Schritte der Materialbeschaffung
Wie Lieferanten ausgewählt werden
Auf dem Weg zum Einsatz: Wozu Logistik gut ist
Unternehmen stellen Güter und Dienstleistungen für ihre Kundschaft bereit. Um das leisten zu können, benötigen sie zunächst die Instrumente, Maschinen, Stoffe, Materialien und Arbeitskräfte, die zur Leistungserstellung erforderlich sind. Mit anderen Worten: Die Unternehmen müssen sich mit Produktionsfaktoren versorgen, bevor sie ihre Arbeit beginnen können. In diesem Kapitel erfahren Sie, worum es genauer bei der Materialwirtschaft geht und welche Ziele dabei verfolgt werden. Außerdem wird dargestellt, was alles zum Beschaffungsmanagement gehört. Dabei spielt das zeitliche Timing ebenso eine Rolle wie die Auswahl der Lieferanten und die zu beschaffenden Materialien. Wie die Waren schließlich zu ihrem Einsatzort gelangen und welche Zwischenschritte auf dem Weg dahin anfallen, wird im Zusammenhang mit der Lagerhaltung und der Logistik beschrieben.
Die Aufgaben der Materialwirtschaft
Kaum ein Unternehmen kann etwas leisten, ohne über Materialien und bestimmte Produktionsgüter zu verfügen. Selbst wenn Sie Inhaber eines virtuellen Dienstleistungsunternehmens sind, werden Sie auf einen Rechner als Hardwarebasis zurückgreifen. Aus der Art der herzustellenden Endprodukte, der danach bestehenden Nachfrage und der dazu erforderlichen Leistungsprozesse ergeben sich die benötigten Materialien und die zu beschaffenden Mengen. Das Material muss dabei vor seiner Verwendung in der Produktion zur Verfügung stehen.
in der richtigen Art,
am richtigen Ort,
zur richtigen Zeit,