Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530. Peter Csendes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Csendes
Издательство: Bookwire
Серия: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783706561013
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Haus sind der Stadt 45 Wiener Pfennig an Burgrecht zu leisten. Die zweieinhalb Pfund erwerben Reinprecht Grabner, seine Frau Margarete und ihre beiden Erben um 20 Pfund für das Seelgerät der verstorbenen Christine Peuerberger (Pewͤrbergerin). Diese hatte verfügt, dass von ihrem Gut, nämlich ihrem Haus am Lichtensteg (Liechtensteg), ihrem Häuschen bei der Frauenstiege (unser frawn stieg) und ihrem Weingarten in Grinzing (Grintzing), Öd genannt, alle Freitag 13 Menschen zu speisen und jedem ein Pfennig auszuzahlen wäre. Das wurde auch im Stadtbuch festgehalten. Die 20 Pfund stammen von dem Häuschen bei der Frauenstiege. Von dem Burgrecht sind alljährlich zu Weihnachten, Georgi und Michaeli sechs Schilling 20 Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann mit je acht für ein Pfund abgelöst werden.

      Siegler: Grundsiegel der Stadt, Heinrich Schepach, Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

       Wienn, an freytag vor unser lieben frawn tag als sy geborn ward.

      Or., Urk. Nr. 454, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Reg. 694, beide Urkunden von einer Hand.

       6961414 November 26, —

      Johann Murr (Můrr) von Inzersdorf (Intzestorf), Amtmann des Bürgerspitals, beurkundet die Entscheidung in einer Klage, die der Spitalschreiber Jakob für das Spital wegen ausständigen Grunddiensts auf einem Hof mit Weingarten in Inzersdorf, der früher dem Konrad Neidenstammer (Neydenstamer) gehört hat, eingebracht hat. Von dem Hof, neben dem des Martin Pyrian gelegen, waren dem Bürgerspital jährlich fünf Schilling Grunddienst zu entrichten. Der Weingarten, ein halbes Joch groß, liegt auf dem Käsberg (Cheͣsperg) neben dem von Konrad Härefl (Heͣreffl). Davon sind zwölf Pfennig zu Michaeli zu leisten. Die Dienste waren durch mehrere Jahre nicht geleistet worden, Hof und Weingarten lagen öd und brach. Auf Antrag Jakobs führten die Inzersdorfer Vierer Johann Härefl (Heͣreffl), Peter Wehenauer (Wehennawer), Ulrich Rohrkolb (Rarcholb) und Peter Valb (Valb) eine Beschau und Schätzung durch. Auf dieser Grundlage wurden Hof und Weingarten dem Bürgerspital zugesprochen.

      Siegler: Heinrich Gabelbach (Gabelpach) von Inzersdorf, Hans Speiser, Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.

       … des nechsten mantags vor sand Andres tag des heiligen zwelfpoten.

      Or., Urk. Nr. 455, Perg., zwei Siegel an Presseln.

       6971414 Dezember 12, —

      Konrad Kuntzeller (Chuntczellear) von Nussdorf (Nusdorf) und seine Frau Margarete verkaufen mit Zustimmung von Hans Brunner (Prunner) in Währing (Weͣring), dem Amtmann von Wilhelm Kreusbeck (her Wilhelm der Chrewspekch), ein Pfund Wiener Pfennig Burgrechts auf ihrem Weingarten um acht Pfund an den Spitalmeister Hans Moosbrunner (her Hanns der Mosprunner). Der Weingarten liegt neben dem des Peter Aldermann (Alderman) am Krottenbach (Chrotenpach) und ist ein Vierteljoch groß. Dem Bergherrn sind alljährlich drei Vierteleimer, ein halber und ein Viertelschapf (schaph) Weins an Bergrecht und drei Ort an Vogtrecht zu entrichten. Das Burgrecht ist alljährlich am 6. Mai (sand Johannstag als er in das öl gesaczt ist) zu leisten und soll unter den Armen verteilt werden. Die acht Pfund kommen von einem Pfund Burgrechts, das das Bürgerspital auf dem Weingarten des verstorbenen Peter Strang auf der Kalkgrube (Chalichgrub) gehabt hatte.

      Siegler: Hans Brunner, Nikolaus Weinreich von Nussdorf. Die Aussteller haben kein Siegel.

       … des mittichen an sand Lucein abend der heiligen junchfrawn.

      Or., Urk. Nr. 456, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 9v.

       6981415 Mai 8, —

      Pilgrim von Puchheim (Puchaim), Otto Topler, Wenzel Neunhofer (Newnhouer), Pankraz Hadersdorfer (Haderstorffer) und Elisabeth Wartenauer (Wartnawerinn) beurkunden das Ergebnis eines Rechtsstreits zwischen Hans Tieminger und Katharina, Tochter des Hans Ödenwieser (Odenwiser) und der Elisabeth Wartenauer, wobei die Streitparteien den vier Schiedsrichtern (spruchleut) eine Kompromissurkunde (hindergangbrief) vorgelegt hatten. Demnach soll Tieminger der Katharina all das Hab und Gut aushändigen, das ihr Vater ihr hinterlassen hat, einschließlich der Urkunden, die er darüber in Händen hat. Hinsichtlich zweier Weingärten, die Tieminger aus der Erbschaft der Katharina verkauft hat, und des Diensts von einem Hof in Bergern (Pergarn), den er um zwei Pfund verringert und ein Kaufrecht darauf versprochen hat, sollen keine Ansprüche gegen ihn gestellt werden. Dafür verspricht Elisabeth Wartenauer, dass Tieminger innerhalb von acht Tagen von ihr zehn Pfund Wiener Pfennig erhalten soll, sobald er die Güter an Katharina übergeben hat. Sollte sich eine Streitpartei nicht an den Spruch halten, verliert sie ihre Rechte und muss den Schiedsrichtern 200 Pfund Pfennig bezahlen.

      Siegler: die Schiedsrichter, für Elisabeth Wartenauer siegelt Bürgermeister und Münzmeister Rudolf Angerfelder (Angervelder).

       … an dem heiligen auffert abent.

      Or., Urk. Nr. 457, Perg., zwei Siegel (beschädigt) an Presseln, drei Siegel (Puchheim, Topler und Neunhofer) fehlen.

       6991415 Juli 24, Wien

      Schwester Agnes Scheck (Schekchinn), Meisterin zu St. Jakob auf der Hülben, und der Konvent beurkunden, dass der Ritter (vestt ritter) Hans Zink (her Hanns der Zingk), Forstmeister in Österreich, zum Gedenken an seinen verstorbenen Bruder Michael dem Konvent 100 Pfund Wiener Pfennig gestiftet hat. Die Ausstellerinnen werden das Geld anlegen, Michael Zink und die gesamte Familie in die Gebetsbruderschaft aufnehmen und zwei Jahrtage mit Vigil und Seelamt halten, jeweils am Abend vor Paulstag der Bekehrung (24. Jänner) und Jakobi (24. Juli) oder innerhalb von acht Tagen vor oder nach den Festen.

      Siegler: Meisterin und Konvent.

       Wienn …an sant Jacobs abent des zwelifpoten.

      Or., Urk. Nr. 458, Perg., beschädigt, zwei Siegel an Presseln.

       7001415 Oktober 7, Wien

      Der Bäcker Hans Königswieser (Chunigswiser) verkauft mit Zustimmung des Bürgermeisters und Münzmeisters Rudolf Angerfelder (Angervelder) und des Rats ein Haus in der Johannesgasse (sand Johannstrass), neben jenem von Hans Floyt gelegen, um 120 Pfund Wiener Pfennig an Elisabeth Wartenauer (Barttenawerin), damit dort arme Pilger untergebracht werden können.

      Siegler: Grundsiegel der Stadt, Nikolaus Weißbacher (Weyspacher). Der Aussteller hat kein Siegel.

       Wienn … des nachsten montags nach sand Michels tag.

      Or., Urk. Nr. 459, Perg., Siegel fehlen. – Vgl. Regg. 701, 703, 711, 715, 716. SAILER, Pilgramhaus; JUST, Pilgerhaus.

       7011415 Dezember 17, —

      Bernhard Leinbucher (Leinbůcher), Meister zu Mailberg (Mawrperg) und der Konvent sowie der Konvent zu St. Johann in Wien überlassen mit Wohlwollen Herzog Albrechts V. der Elisabeth Wartenauer (Warttenawerinn) gegen einen nicht genannten Betrag einen Teil ihres Gartens gegen das Kärntner Tor (Chernertor) hin zur Errichtung einer Pilgerherberge. Für diese Anlage werden verschiedene bauliche Bedingungen festgelegt. Da ein hoher Bau die Belichtungssituation in der Kirche verschlechtert, soll weißes Glas in die betroffenen Fenster eingesetzt werden. Erlaubt wird ein Durchgang über den Friedhof untertags zur Kirche beim Weihbrunnkessel. Sie übergeben auch den hinteren Hof mit dem Stadel, der allerdings noch Leibgeding des Wolfgang Pöttinger (Poͤtinger) ist.

      Siegler: Meister und Konvent, Michael Pentz, Koloman Grasser und Georg Ödenbeck (oͤdenpekch).

       … an eritag vor sand Thamans tag des heiligen zwelfpotn.

      Or., Urk. Nr. 460, Perg., Siegel fehlen. – Ed. CAMESINA, Not. Bl. 1854, 11 Nr. 2. – Vgl. Regg. 698, 700, 703, 711, 715, 716.

       7021415 —, —