Regesten der Urkunden aus dem Archiv des Wiener Bürgerspitals 1401–1530. Peter Csendes. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Peter Csendes
Издательство: Bookwire
Серия: Quellen zur Geschichte der Stadt Wien
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783706561013
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6551408 Februar 15, —

      Friedrich Preschl von Grinzing (Grinczing) und seine Frau Elisabeth verkaufen mit Zustimmung des Grundherrn Christian Wildecker (her Christan der Wildekkeͣr), Chorherr zu Klosterneuburg (Newnburch) und Pfarrer in Heiligenstadt (Heiligenstat), zwei Pfund Pfennig Burgrechts auf ihrem Haus mit Hofstatt und Hofweingarten in Grinzing neben dem Haus des Betenberger (Petenpariger), um 16 Pfund Wiener Pfennig an Hans Zirnast (her Hans Zernast), Spitalmeister des Bürgerspitals. Von dem Haus sind dem Grundherrn zu Michaeli 40 Pfennig an Grundrecht zu leisten sowie am Donnerstag nach Mariä Lichtmess (2. Februar) 18 Pfennig für Unterhalt und ein Fastnachtshuhn (vaschang huen) oder vier Pfennig. Das Kloster St. Klara erhält von einem Pressvorgang eine Abgabe (furvang) von einem Pfennig. Die 16 Pfund stammen von zwei Pfund Pfennig Burgrechts, die das Spital auf dem Weingarten des Jakob Trager in Währing (Wering) auf dem Kirchberg (Gotzhawsperig) neben jenem des Kellermeisters gehabt hat. Die Aussteller werden dem Bürgerspital jährlich zu Georgi, Michaeli und Weihnachten je fünf Schilling zehn Pfennig entrichten. Das Burgrecht kann mit 16 Pfund und dem nächstfälligen Dienst jederzeit abgelöst werden.

      Siegler: Christian Wildecker, Siegfried Scheck (Schek) von Nussdorf (Nusdorf). Die Aussteller haben kein Siegel.

       … des negsten mitichns vor sand Peters tag als er ze Rom auf den stuel gesatzt ward.

      Or., Urk. Nr. 433, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 10v.

       6561408 September 12, Wien

      Peter Günzburger (Guntzpurger), Bürger von Wien, verkauft mit Zustimmung seines Bergherrn, Spitalmeister Hans Zirnast (her Hanns der Zirnast), einen Weingarten in Breitensee (Praytensee) am Altenberg (Altenperig) um 65 Pfund Wiener Pfennig an Konrad Heinsbeck (Haynspekch) und dessen Frau Katharina. Günzburger hatte den ein Joch großen Weingarten, jenem benachbart, der einst Konrad Rampersdorfer (Rampperstorffer) gehört hatte, mit seiner verstorbenen Frau Katharina gekauft und schließlich von ihr neben anderen Gütern geerbt. Von dem Weingarten sind dem Bürgerspital alljährlich ein halbes Pfund Wiener Pfennig an Bergrecht und Zehent sowie sechs Pfennig Vogtrecht zu entrichten.

      Siegler: der Aussteller, das Bürgerspital, Friedrich von Aschbach (Aspach), Landschreiber in Österreich und Urteilschreiber in Wien.

       Wienn … des negsten mitichens nach unser frawn tag als sy geporn ist.

      Or., Urk. Nr. 434, Perg., Siegel fehlen. – Zirnast verbessert aus Cirnast.

       6571409 April 22, —

      Katharina Tieminger (Tiemyngerynn) und Stephan Frenauer (Freͣnawer) erklären, dass sie ein künftiges Testament der Elisabeth Wartenauer (fraw Elspet Warttenawerin) in jeglicher Hinsicht anerkennen wollten, ausgenommen einen Hof in Ebersdorf (Ebresdorf) betreffend, den diese von Frenauer gekauft hat. Katharina Tieminger ist die Tochter, Frenauer der Bruder von Elisabeth Wartenauer.

      Siegler: die Aussteller.

       … des negsten montags vor sand Jörgen tag.

      Or., Urk. Nr. 435, Perg., zwei Siegel an Presseln. – Vgl. Regg. 698, 700, 701, 703, 711, 715, 716.

       6581409 —, —

      Nikolaus Pfannzagel (Pfanczagl) stiftet dem Bürgerspital Weingärten. Einer, Minnbeck (Minnpekh) genannt und zwei Joch weniger ein Achtel groß, liegt am Schenkenberg (Schenkenperg); davon sind der Kartause Gaming (Geambnikh) alljährlich viereinhalb Eimer Weins an Bergrecht und viereinhalb Pfennig an Vogtrecht zu leisten. Der zweite, fünf Achteljoch groß, am Nussberg (Nusperg) neben jenem des Kaplans der Sirfeyerin gelegen, dient dem Kloster in Klosterneuburg (Klosternewnburg). Ein fünf Vierteljoch großer Weingarten liegt in der Arnoldsau (Arnoltzaw), von welchem man gleichfalls Klosterneuburg anderthalb Viertel Weins an Bergrecht und drei Hälbling an Vogtrecht sowie dem Kloster St. Klara in Wien 45 Pfennig zu entrichten hat. Der vierte Weingarten, ein Vierteljoch groß, befindet sich in Grinzing (Grinczing) in der Wagensperre (wagensperr); Klosterneuburg sind zweieinhalb Viertel Weins an Bergrecht und drei Ort an Vogtrecht zu leisten. Der letzte Weingarten, der Glocker (Kloker), liegt am Brunner Berg (Prunnerperg); von diesem erhält Burkhard von Winden (her Purkhart von Winnden) einen Eimer Weins an Bergrecht und einen Pfennig an Vogtrecht, der Abt von Melk sechs Eimer Weins an Zehent.

       … tempore Zirnast anno XIIIIcVto.

      Gb. 6/6, fol. 7. Jeweils am linken Rand von anderer Hand (17. Jh.): Schenkhenber[g], dient herrn von Gämbing 4 1/2 eimer pergg und 4 ½ d voidtrecht, Arnolczaw. – Vgl. Regg. 659 und 682.

       6591409 September 19, Wien

      Spitalmeister Klaus Preuss (Prewzz) und Paul Wagendrüssel, Mitglied des Rats, Testamentsvollstrecker von Nikolaus Pfannzagel (Phantzagel), beurkunden mit Zustimmung des Rats die Übergabe von vier Weingärten an das Bürgerspital. Diese hatte Pfannzagel für ein Seelgerät bestimmt, wonach aus den Erträgen den Bedürftigen im Bürgerspital vier Mahlzeiten zu reichen wären sowie Wein, Brot, Fleisch und Kraut auch jenen in den drei Siechenhäusern St. Johann, St. Marx und Klagbaum. Da die Erträge nicht ausreichen, übergeben die Aussteller die Weingärten an das Bürgerspital und der jeweilige Spitalmeister soll nach den Möglichkeiten handeln. Ein Weingarten, Minnbeck (Minpekch) genannt, zwei Joch weniger ein Achtel groß, liegt am Schenkenberg (Schenkchenperg) neben jenem, der einst Sieghard Grill gehört hat, ein weiterer in der Arnoldsau (Arnoltsaw), fünf Viertel groß, der dritte, ein Viertel groß, in Grinzing (Grintzing) in der Wagensperre, der letzte, Glocker (Glokker) genannt, in Brunn.

      Siegler: die Aussteller.

       Wienn … des nachsten phincztags vor sand Matheytag des heiligen zwelfpoten.

      Or., Urk. Nr. 436, Perg., zwei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 7. – Vgl. Regg. 658 und 682. In der Urkunde wird das Siechenhaus zum Klagbaum versehentlich als St. Lazarus (sand Laser) bezeichnet. Der Weingarten am Nussberg scheint nicht auf.

       6601410 Juni 23, Linz

      Reinprecht von Wallsee (Walsse), Hauptmann in Österreich ob der Enns, bestätigt Anna, Tochter von Gottfried Fronauer (Franawer) und Frau des Georg von Schallenberg, Heiratsgut und Morgengabe auf Gütern in der Herrschaft Wechsenberg (Weͣchssenberg), die von ihm zu Lehen geht.

      Siegler: der Aussteller.

       Lintz, an sand Johans abent ze sunewenten.

      Or., Urk. Nr. 438, Perg., Siegel an Pressel.

       6611410 Juli 18, Wien

      Hans Strang, Mitglied des Rats, und seine Schwestern Barbara, Frau des Judenrichters Hans Füchsel, und Agnes, Frau des Stadtrichters Albrecht Zetter, übergeben mit Zustimmung von Füchsel und Zetter dem Spitalmeister Klaus Preuss (Prewss) für das Bürgerspital fünf Weingärten. Zwei liegen in Ottakring (Ottakcherynn), jeder anderthalb Viertel groß, ein Viertelweingarten liegt am Krottenbach (Chrottenpach), ein weiterer, Rührenzagel (Ruͤrntzagel) genannt, in Gumpoldskirchen (Gumppolczkyrichn), der fünfte, der Hornbogen (Harnpogen) heißt, in Guntramsdorf (Gunnderstorf).

      Siegler: Hans Strang, Hans Füchsel, Albrecht Zetter, Lorenz Holzkäufl (Holtzkeuffel).

       Wienn … des freitags vor sand Marie Magdalen tag.

      Or., Urk. Nr. 439, Perg., vier Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 4.

       6621410 Oktober 14, Wiener Neustadt

      Herzog Leopold IV. bestätigt die Verpfändung des Zehents auf 24 Lehen und Gülten von 14 Pfund 84 Pfennig auf behausten Holden