Siegler: Nikolaus Würfel der Jüngere, Lambrecht Sluter, Gerhard Fischbeck.
Wienn … des nachsten freytags nach gotesleichnams tag.
Or., Urk. Nr. 427, Perg., drei Siegel an Presseln; Extrakt Gb. 6/6, fol. 6. – Vgl. Regg. 643–645.
6471405 August 11, Wien
Konrad von Bedusch verkauft mit Zustimmung des Bürgermeisters Paul Würfel (Wurffel) und des Rats an Stelle seines minderjährigen Sohnes Konrad, den er mit seiner Frau Elisabeth hat, der Stadt für acht Pfund Wiener Pfennig eine Kram (cramb), neben dem Schrannentor (Schrantur) bei der Kram der von Nikolsburg (Nichalssturg) gelegen, die ihm Margarete, Witwe von Ulrich Maller (Maller), vererbt hat, wie im Stadtbuch eingetragen ist. Der Erlös soll von der Stadt angelegt werden bis Konrad großjährig ist und selber darüber bestimmen kann.
Siegler: Grundsiegel der Stadt, Münzmeister [Dietrich] Prenner. Der Aussteller hat kein Siegel.
Wienn … des erchtag nach sant Lorenczen tag.
BA, Fasz. 37, Zl. 4, Abschrift 17. Jh.
6481405 September 14, —
Stadtrichter Peter Angerfelder (Angervelder) setzt Lorenz von Nussdorf (Nustorf), Bürger von Wien und Vormund von Anna und Kunigunde, den minderjährigen Töchtern des verstorbenen Zächl (Zaͤchlein) von Salzburg (Salczburkch), für die beiden Kinder in den Besitz des Hauses des Hafners Thomas Tobhans in der Neulucken (Newlukchen) vor dem Widmertor, neben dem Haus des Nikolaus Hangsöhrl (Hangsoͤrl) gelegen. Auf diesem Haus lag eine offene Burgrechtsforderung über zehn Schilling zuzüglich der Zwispild. Lorenz war daraufhin das Haus zugesprochen worden, der es Michael Mayr (Mayͤr) gegen Ablösung der Schuld angeboten hatte. Mayr, der seinerseits wegen einer Geldschuld von vier Pfund Wiener Pfennig eine Belastung auf dem Haus hatte, lehnte jedoch ab. Da sich auch kein anderer Interessent fand, wurde das Objekt endgültig den beiden Kindern zugesprochen und die Geldschuld gestrichen.
Siegler: der Aussteller.
… des neͣgsten montags vor sand Matheus tag.
Or., Urk. Nr. 428, Perg., Siegel an Pressel (beschädigt).
6491405 November 4, –
Stadtrichter Peter Angerfelder (Angervelder) setzt Fabian (her Fabian), Kaplan des Wundarztes Meister Anton (Anthony), und Hans (her Hans), Chorherr zu St. Stephan, in den Besitz eines Hauses in der Kremser Straße (Kremserstrozz) vor dem Widmertor nächst dem Jägerhof. Dieses Haus hatte der verstorbene Ulrich (her Ulreich), Pfarrer von Gerersdorf (Gerhartesdorf), besessen, der den beiden drei Pfund 30 Pfennig Wiener Münze schuldete. Daraufhin hatten sie das Haus in Beschlag nehmen lassen (verpot). In einem Nottaiding war ihnen das Haus zugesprochen worden, worauf sie es den Verwandten Ulrichs angeboten, dann aber im Stadtgericht die Geweranschreibung beantragt hatten.
Siegler: der Aussteller.
… des negsten mitichens vor sand Merten tag.
Or., Urk. Nr. 429, Perg., ein Siegel an Pressel.
6501405 —, —
Ulrich Burghartsberger (Purkhartzperger) und seine Frau Agnes verkaufen dem Bürgerspital ein Burgrecht von vier Pfund Pfennig auf ihrem Weingarten, Sonnberger (Sunnberger) genannt, gelegen in Gumpoldskirchen (Gumpolczkirchen) neben jenem von Wilhelm Hansgraf (Hannsgraf); davon sind dem Abt von Altenburg anderthalb Viertel Wein an Bergrecht zu leisten. Dem Bürgerspital sind alljährlich zu Martini vier Pfund Pfennig zu entrichten. Das Burgrecht kann mit 50 Pfund abgelöst werden, die für einen Jahrtag zugunsten von Klara, der Frau von Friedrich Dietram, aufgewendet werden sollen, von der auch das Kaufhapital stammt.
Actum tempore Zirnast anno XIIIIc Vto.
Gb. 6/6, fol. 10v. Der Eintrag ist durch Schrägstriche getilgt.
6511405 —, —
Hans Schönknecht (Schonknecht) stiftet dem Bürgerspital für ein Seelgerät sein Haus in der Kärntner Straße (Kerneͣrstrazz).
… anno XIIIIc Vto.
Gb. 6/6, fol. 5v. Überschrift: Schonknecht.
6521406 März 10, Wien
Nikolaus Schopper, Bürger zu Wien, verkauft mit Zustimmung von Peter Püchel (Puͤchel), Schaffer und Verweser des Dominikanerinnenklosters zu Tulln (Tullen), einen Weingarten an der Hohen Warte (Hochenwartt), ein Joch groß, Gugel genannt und neben jenem von Ulrich Reindel (Reyndel) gelegen, um 100 Pfund Wiener Pfennig an Meister Hans Wittig (her maister Hans Witig) von Siebenbürgen (Siebenburgen). Von dem Weingarten sind dem Kloster jährlich drei Eimer Weins an Bergrecht und drei Pfennig an Vogtrecht zu entrichten.
Siegler: Peter Püchel, Erasmus von Bierbaum (Pierbawm), Schwager des Ausstellers, Georg Neuer (Newer), die beiden Letzteren Bürger von Wien. Der Aussteller hat kein Siegel.
Wienn … des mitichens in der andern vastwochen.
Or., Urk. Nr. 430, Perg., drei Siegel an Presseln.
6531406 April 26, Wien
Jakob Winter (Wynnter) von Als (Alzz), Amtmann der Güter des Bürgerspitals, spricht im Grundgericht der Jüdin Hadia, Witwe nach Tröstl im Turm (Troͤstlein im Turn), Haus, Hofstatt und Hofsetzen der verstorbenen Peter und Christine Schaller, gelegen in Als neben dem Haus der Leutweinin (Leͣwtweynynn), zu. Davon sind dem Bürgerspital jährlich fünf Schilling zu Michaeli zu entrichten. Schaller hatte diesen Besitz laut Grundbuch und Judenbuch für 26 Pfund Pfennig an Schuld und Zinsen (gesuch) verpfändet. Da niemand die Schuld einlösen wollte, wird Hadia oder ihren Erben gestattet, das Objekt um den Wert der Schuld zu verkaufen.
Siegler: Bürgerspital. Der Aussteller hat kein eigenes Siegel.
Wienn … des montags nach sand Jürgen tag.
Or., Urk. Nr. 431, Perg., Bürgerspitalssiegel an Pressel.
6541407 Juni 28, —
Jakob Winter (Wynntter), Amtmann des Bürgerspitals in Als (Alzz), beurkundet die Entscheidung in einer Klage von Eberhard Eck (Ekk), Schaffer des Bürgerspitals, wegen offener Berg- und Vogtrechtsforderungen auf einem ein Joch großen Weingarten, gelegen im Mitterberg neben dem von Hans Pob. Dieser Weingarten hatte der Johanneskapelle im Werd vor dem Werdertor gehört, wobei dem Bürgerspital vier Eimer Weins an Bergrecht und sechs Pfennig an Vogtrecht darauf zustanden. Diese Abgaben waren durch mehrere Jahre nicht geleistet worden, der Weingarten blieb unbestellt. Auf Wunsch Ecks nahmen die Vierer Otto Legenwein, Nikolaus Kirchleher (Kirchleheͣr), Leopold Müller (Mulner) und Stephan Guntramsdorfer (Gundramstorffer) eine Beschau vor und erklärten den Weingarten frei zur Disposition, worauf dieser dem Bürgerspital zugesprochen wurde.
Siegler: Paul (her Pawl), Pfarrer zu Als, Heinrich Schepach, Bürger von Wien.
… an sand Peters und sand Pawls abent der zwelifpoten.
Or., Urk. Nr.