The Arrangement: Liebe trotz Vertrag. Lia K. Harry. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lia K. Harry
Издательство: Bookwire
Серия: The Arrangement
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783864954641
Скачать книгу
fragt sie und ich höre die Neugier in ihrer Stimme.

      „Ja.“

      „Verstehe. Sie müssen sich keine Gedanken machen, Mr. Palmer. Ihre Daten werden vertraulich behandelt. Jede einzelne unserer Damen hat eine Schweigepflichtserklärung unterschrieben. Sollte eine Mitarbeiterin irgendeinen Namen unserer Kunden preisgeben, darf sie nicht mehr für unsere Agentur arbeiten. Wir sind ein seriöses Unternehmen, Sir.“

      Seriös? So was nennt man Prostitution auf höchstem Niveau. Aber ich verstehe, was sie meint. Diese Damen begleiten keine Normalverdiener, sondern Geschäftsleute, die allein reisen und sich ein paar schöne Stunden zwischen den Meetings gönnen wollen. Vielleicht auch Männer, die Rang und Namen haben und sich gern mit schönen Frauen an ihrem Arm präsentieren. Wieso bin ich nicht früher auf diese Idee gekommen, statt mich mit billigen Flittchen abzugeben und auf den Titelseiten diverser Magazine zu erscheinen? Das hätte mich vor manchem Ärger mit meinem Vater bewahrt, und ich wäre jetzt nicht in der Situation, nach einer Ehefrau suchen zu müssen.

      „Das ist gut.“

      „Und nun zum Grund Ihres Anrufes, Mr. Palmer. Für wann möchten Sie eine unserer Damen buchen?“

      „Ist es für heute Abend möglich?“

      „Natürlich. Haben Sie sich für eine entschieden oder soll ich nachsehen, welche heute Abend Zeit für Sie hätte?“

      „Ich habe mich für Dana oder Alicia entschieden.“

      „Eine sehr gute Wahl. Lassen Sie mich kurz nachsehen.“

      Sie tippt auf ihrer Tastatur herum, und ein paar Sekunden später bestätigt sie mir, dass beide Damen frei seien. Ich buche Dana. Danach werde ich gefragt, ob es nur ein Abendessen sein soll oder ob ich im Anschluss mit der Dame in ein Hotel gehen möchte. Natürlich entscheide ich mich für beides.

      „Für wie viele Stunden möchten Sie den Service in Anspruch nehmen, Mr. Palmer?“

      „Was würden mich sechs Stunden kosten?“

      „Zweitausend Dollar.“

      Das klingt gut. Ein Abendessen mit einer sexy Dame, anschließend Sex und das für zwei Riesen. Ich bestätige, gebe ihr durch, in welchem Restaurant wir uns um halb acht treffen und in welchem Hotel ich eine Suite buchen werde. Nachdem sie die Informationen in den Computer eingegeben hat, möchte sie meine Kreditkartendaten und meine E-Mail-Adresse haben. Sie sagt mir, dass die Hälfte des Betrages nach Eintreffen der Dame abgebucht wird, und die andere, sobald die Stunden vorbei sind und sie den Ort des Treffens wieder verlässt. Sie bedankt sich für die Buchung und wir beenden das Gespräch.

      Sekunden später bekomme ich eine E-Mail mit den abgesprochenen Informationen, die ich mir durchlese, und höre danach ein Klopfen an meiner Tür.

      Ich eile hin und öffne sie. „Hey, Kumpel. Schön, dass du es pünktlich geschafft hast.“ Wir geben uns die Hände, stoßen Schulter an Schulter und klopfen uns auf den Rücken.

      „War doch klar. Deine Nachricht hat sich wichtig angehört. So, als würde es um Leben und Tod gehen.“

      „Geht es auch.“

      Er spaziert herein, setzt sich auf die Couch, legt die Beine auf den Tisch und kreuzt die Arme vor seinem Oberkörper. Die Ärmel seines T-Shirts spannen sich über seinen Oberarmen. Er ist sehr muskulös, denn er ist Sportlehrer und trainiert jeden Tag. Ich schaffe es nur ein- bis zweimal in der Woche ins Fitnessstudio.

      „Dann schieß mal los.“

      Mit einem tiefen Seufzer setze ich mich ihm gegenüber, lege ebenfalls meine Beine auf den Tisch und verschränke die Hände hinter dem Kopf. „Mein Vater will, dass ich ins Firmengeschäft einsteige.“

      „Was ist daran so schlimm? Ich denke, es wird Zeit, dass du dich da reinhängst. Immerhin kann dein Vater die Firma nicht für immer leiten.“

      Ich fahre mit meinen Händen vom Hinterkopf zu meinem Gesicht und reibe mehrmals darüber. Das Schlimmste hat er noch gar nicht gehört. „Außerdem soll ich heiraten.“

      Direkt nach meiner Aussage sieht er mich mit großen Augen an und prustet los. Mit dieser Reaktion habe ich definitiv gerechnet. Um die Wahrheit zu sagen, kann ich sie verstehen, das ist ja auch sehr lustig. Deshalb fange ich ebenfalls an, zu lachen. Heiraten und all die willigen Frauen von anderen vögeln lassen? Nie im Leben!

      „Genau … ganz genau, mein Freund. Das ist zum Lachen.“ Mein Bauch tut vor Lachen weh.

      Luke liegt schon auf der Couch und aus seinen Augen kullern Tränen. Mir geht es nicht anders. Mit einer Hand wische ich mir meine ab und mit der anderen fasse ich mir an den Magen. Das ist großartig. Mein Vater hat es wirklich geschafft, uns zum Lachen zu bringen.

      „Kannst du dir das vorstellen, Bro? Ich und heiraten? Jede Nacht mit der gleichen Frau ins Bett gehen? Nein danke.“

      Luke setzt sich auf und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Mit verschränkten Armen lehne ich mich an die Couch zurück. Für eine gefühlte Ewigkeit starrt Luke ins Leere und richtet seinen Blick dann wieder auf mich. „Warum eigentlich nicht?“

      Abrupt setze ich mich gerade hin. Ich scheine mich anscheinend verhört zu haben. Mein bester Kumpel stimmt tatsächlich meinem Vater zu. „Äh! Wir reden hier gerade über mich?“ Mit dem Finger zeige ich auf mich. Nur für den Fall, dass er denkt, wir reden über jemand anderen.

      „Wie wäre es mit einer Scheinehe? Das machen die Promis auch ab und zu“, sagt er nach ein paar Minuten der Überlegung. „Alles wird vorher detailliert geregelt. Nach einer gewissen Zeit lasst ihr euch scheiden und sie bekommt eine Art Abfindung“, erklärt er und zuckt gleichgültig mit den Schultern.

      Einen Moment! So blöd hört sich das gar nicht an. Da ist was dran. Dann wäre ich verheiratet, so wie mein Vater es sich wünscht, und das Geld würde weiterhin auf mein Konto fließen. Nach einem Jahr oder so lassen wir uns scheiden. Ich könnte dann wieder zurück in mein normales Leben. Genial!

      „Du meinst, so was wie ein Arrangement?“ Er nickt mir zu und ich setze mein Gehirn in Gang. Mir kommt momentan keine Frau in den Sinn, die sich freiwillig auf so etwas einlassen würde. Denen, die ich kenne, würde man garantiert ansehen, dass sie geldgeile und billige Tussis sind. „Red weiter.“

      Luke kaut auf seiner Unterlippe herum und überlegt kurz. „Es müsste eine sein, die gut aussieht und einen angesehenen Job hat.“ Er grinst mich schief an, und ich bedeute ihm mit meiner Hand, dass er mir sagen soll, was er noch im Kopf hat. „Die finanziell unabhängig ist und nicht dein halbes Vermögen verlangt, wenn ihr euch scheiden lasst.“

      Oh! Diese Idee fängt langsam an, mir zu gefallen. Eine Vorzeigefrau auf Zeit, mein Vater hätte nichts zu meckern und ich wäre damit aus dem Schneider.

      Luke legt den Kopf schief und starrt für ein paar Minuten auf den Boden. Plötzlich fängt er heftig zu nicken an und grinst dabei. „Ich denke, ich kenne die geeignete Frau für dich.“

      „Ach ja?“

      „Ja.“

      „Und welche?“ Ich platze regelrecht vor Neugier. Vielleicht ist es eine, die mit ihm im Fitnessstudio trainiert. Oder eine Kollegin. Aber hoffentlich keine Mathematiklehrerin, die sind mir zu langweilig. Ich habe mich mal mit einer unterhalten. Furchtbar! Eine Französischlehrerin vielleicht. Dann könnte sie mir so was wie „Mon amour“ oder „Chéri“ ins Ohr flüstern, wenn wir in Action sind.

      „Layla.“

      Das ist nicht sein Ernst. Kommt nicht infrage! Ich beschreibe sie mal. Layla ist nett, daran kann ich mich erinnern. Sie trägt eine dicke Hornbrille, Zahnspange und läuft mit Klamotten herum, die nicht mal meine Großmutter anziehen würde. Pickel bedecken ihr Gesicht und sie ist fett. Nun ja, nicht direkt fett, aber ein paar Kilos hat sie definitiv