Und weigert dem Wanderer Gastrecht?
Gönnst du nicht Gruß und Wort, so bist du gar nichts werth:
Hebe dich heim von hinnen.
Fiölswidr.
4
Fiölswidr heiß ich und habe klugen Sinn,
Bin meines Mals nicht milde.
Zu diesen Mauern magst du nicht eingehn:
Rechtloser, hebe dich hinnen.
Fremdling.
5
Von Augenweide wendet sich ungern
Wer Liebes sucht und Süßes.
Die Gürtung scheint zu glühen um goldne Säle:
Hier möcht ich Frieden finden.
Fiölswidr.
6
Welcher Eltern Kind bist du, Knabe, geboren;
Welchem Stamm entstiegen?
Fremdling.
Windkaldr heiß ich, Warkaldr hieß mein Vater,
Des Vater war Fiölkaldr.
7
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Wer schaltet hier das Reich besitzend
Mit Gut und milder Gabe?
Fiölswidr.
8
Menglada heißt sie, die Mutter zeugte sie
Mit Swafr, Thorins Sohne.
Die schaltet hier das Reich besitzend
Mit Gut und milder Gabe.
Windkaldr.
9
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Wie heißt das Gitter? nie sahn bei den Göttern
So üble List die Leute.
Fiölswidr.
10
Thrymgialla (Donnerschall) heißt es, das haben drei
Söhne Solblindis gemacht.
Die Feßel faßt jeden Fahrenden,
Der es hinweg will heben.
Windkaldr.
11
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Wie heißt die Gürtung? nie sahn bei den Göttern
So üble List die Leute.
Fiölswidr.
12
Gastropnir heißt sie, ich habe sie selber
Aus des Lehmriesen Gliedern erbaut
Und so stark gestützt, daß sie stehen wird
So lange Leute leben.
Windkaldr.
13
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Wie heißen die Hunde? ich hatte so grimmige
Lange nicht im Land gesehen.
Fiölswidr.
14
Gifr heißt einer und Geri der andre,
Weil dus zu wißen wünschest.
Eilf Wachten müßen sie wachen
Bis die Götter vergehen.
Windkaldr.
15
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Ob Einer der Menschen eingehn möge
Dieweil die schnaufenden schlafen.
Fiölswidr.
16
Abwechselnd zu schlafen war ihnen auferlegt
Seit sie hier Wächter wurden:
Einer schläft Tags, der Andre Nachts,
Und so mag Niemand hinein.
Windkaldr.
17
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Giebt es keine Kost, sie kirre zu machen
Und einzugehn weil sie eßen?
Fiölswidr.
18
Zwei Flügel siehst du an Windofnirs Seiten,
Weil dus zu wißen wünschest.
Das ist die Kost, sie kirre zu machen
Und einzugehn weil sie eßen.
Windkaldr.
19
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Wie heißt der Baum, der die Zweige breitet
Ueber alle Lande?
Fiölswidr.
20
Mimameidr heißt er, Menschen wißen selten
Aus welcher Wurzel er wächst.
Niemand erfährt auch wie er zu fällen ist,
Da Schwert noch Feur ihm schadet.
Windkaldr.
21
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Welchen Nutzen bringt der weltkunde Baum,
Da Feur noch Schwert ihm schadet?
Fiölswidr.
22
Mit seinen Früchten soll man feuern,
Wenn Weiber nicht wollen gebären.
Aus ihnen geht dann was innen bliebe:
So wird er der Leute Lebensbaum.
Windkaldr.
23
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will
Und zu wißen wünsche:
Wie heißt der Hahn auf dem hohen Baum,
Der ganz von Golde glänzt?
Fiölswidr.
24
Widofnir heißt er, der im Winde leuchtet
Auf Mimameidis Zweigen.
Beschwerden schafft er, und schwerlich raubt
Den Schwarzen Wer sich zur Speise.
Windkaldr.
25
Sage mir, Fiölswidr, was ich dich