Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Karl Simrock
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9788075836816
Скачать книгу

      Meiner Werbung Erfolg wüst ich gesichert gern

       Eh ich mich hinnen hebe.

       Wann meinst du in Minne dem mannlichen Sohn

       Des Niördr zu nahen?

      Gerda.

       39

      Barri heißt, den wir beide wißen,

       Stiller Wege Wald:

       Nach neun Nächten will Niörds Sohne da

       Gerda Freude gönnen.

      Da ritt Skirnir heim. Freyr stand draußen, grüßte ihn und fragte nach der Zeitung:

      40

      Sage mir, Skirnir, eh du den Sattel abwirfst

       Oder vorrückst den Fuß,

       Was du ausgerichtet hast in Riesenheim

       Nach meiner Meinung und deiner.

      Skirnir.

      41

      Barri heißt, den wir beide wißen,

       Stiller Wege Wald:

       Nach neun Nächten will Niörds Sohne da

       Gerda Freude gönnen.

      Freyr.

      42

      Lang ist Eine Nacht, länger sind zweie:

       Wie mag ich dreie dauern?

       Oft daucht' ein Monat mich minder lang

       Als eine halbe Nacht des Harrens.

       Inhaltsverzeichnis

      1

      Wache, Groa, erwache, gutes Weib,

       Ich wecke dich am Todtenthor.

       Gedenkt dir des nicht? Zu deinem Grab

       Hast du den Sohn beschieden.

      2

      »Was bekümmert nun mein einziges Kind?

       Welch Unheil ängstet dich,

       Daß du die Mutter anrufst, die in der Erde ruht,

       Menschliche Wohnungen längst verließ?«

       3

      Zu übelm Spiel beschiedst du mich, Arge:

       Die mein Vater umfing

       Lud an den Ort mich, den kein Lebender kennt,

       Eine Frau hier zu finden.

      4

      »Lang ist die Wanderung, die Wege sind lang,

       Lang ist der Menschen Verlangen.

       Wenn es sich fügt, daß sich erfüllt dein Wunsch,

       So lacht dir günstiges Glück.«

      5

      Heb ein Lied an, das heilsam ist,

       Kräftige, Mutter, dein Kind.

       Unterwegs fürcht ich den Untergang,

       Allzujung eracht ich mich.

       6

      »So heb ich zuerst an ein heilkräftig Lied,

       Das Rinda sang der Ran:

       Hinter die Schultern wirf was du beschwerlich wähnst,

       Dir selbst vertraue selber.

      7

      »Zum Andern sing ich dir, da du irren sollst

       Auf weiten Wegen wonnelos:

       Der Urd Riegel sollen dich allseits wahren,

       Wo du Schändliches siehst.

      8

      »Zum Dritten sing ich dieß, wenn wo verderblich

       Flutende Flüße brausen,

       Der reißende, rauschende rinne dem Abgrund zu,

       Vor dir versand er und schwinde.

      9

      »Dieß sing ich zum Vierten, so Feinde dir dräuend

       Am Galgenweg begegnen,

       Ihnen mangle der Muth, die Macht sei bei dir

       Bis sie zum Frieden sich fügen.

       10

      »Dieß sing ich zum Fünften, so Feßeln sich dir

       Um die Gelenke legen,

       Lösende Glut gießt dir mein Lied um die Glieder,

       Der Haft springt von der Hand,

       Von den Füßen die Feßel.

      11

      »Dieß sing ich zum Sechsten, stürmt die See

       Wilder als Menschen wißen,

       Sturm und Flut faß in den Schlauch,

       Daß sie frohe Fahrt gewähren.

      12

      »Dieß sing ich zum Siebenten, wenn dich schaurig umweht

       Der Frost auf Felsenhöhen,

       Kein Glied verletze dir der grimme Hauch,

       Noch soll er die Sehnen dir straff ziehn.

       13

      »Dieß sing ich zum Achten, überfällt dich

       Die Nacht auf neblichem Wege,

       Nichts desto minder mag dir nicht schaden

       Ein getauftes todtes Weib.

       14

      »Zum Neunten sing ich dir, wird dir Noth mit dem Joten,

       Dem schwertgeschmückten, zu reden,

       Wortes und Witzes sei im bewusten Herzen

       Fülle dir und Ueberfluß.

      15

      »Nun fahre getrost der Gefahr entgegen,

       Dich mag kein Hinderniss hemmen.

       Ich stand auf dem Stein an der Schwelle des Grabs

       Und ließ mein Lied dir erklingen.

      16

      »Nimm mit dir, Sohn, der Mutter Worte

       Und behalte sie im Herzen:

       Heils genug hast du immer

       Dieweil mein Wort dir gedenkt.«

       Inhaltsverzeichnis

      1

      Vor der Veste sah er den Fremdling nahn,

       Den Riesensitz ersteigen.

      Wächter (Fiölswidr).

      Welch Ungethüm ists, das vor dem Eingang steht,

       Die Waberlohe umwandelnd?

       2

      Wes verlangt dich hier, was erlauerst du?

       Was willst du, Freundloser, wißen?

       Auf feuchten Wegen hebe dich weg von hier,

       Hier ist deines Bleibens nicht, Bettler!

      Fremdling.