Sinner City. Kate Dark. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Kate Dark
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783960001416
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rieb sich über das Gesicht. Ihre Nägel waren rot lackiert. Ihr Mund rot geschminkt. Rote runde Stecker bedeckten ihre Ohrläppchen. Er schüttelte den Kopf. Warum zur Hölle achtete er auf so etwas?

      »Ich weiß nicht, ob du die Geschichte meiner Eltern kennst. Aber er sagt, du sollst mich beschützen, bis er die Sache geklärt hat.«

      Fast hätte er gelacht. Natürlich kannte er die Geschichte ihrer Eltern. Savior war widerwillig Bestandteil derselben gewesen. Warum schickte George ihm sein kleines Mädchen? Das war verrückt. Besonders in Anbetracht der Tatsache, dass er wusste, was für ein Bastard Savior war.

      »Wie stellt er sich das vor?«, brummte er mehr zu sich selbst und steckte sich eine neue Zigarette an. Er inhalierte tief.

      Abby erhob sich. »Ich wollte keine Schwierigkeiten machen. Ich dachte nur … aber ist schon okay.« Sie lächelte schwach.

      Savior stieß ein Fuck aus. »Setz dich. Du bleibst hier. Irgendwo ist bestimmt noch ein Zimmer frei. Wie lange ist George weg und was für eine Sache will er klären?«

      Sie hob eine Schulter. Dabei verrutschte ihr hässlicher, unförmiger Pullover und entblößte Teile eines bunten Tattoos. Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Das Mädchen sah nicht nur wie ein feuchter Traum aus, sie musste auch noch tätowiert sein. Es fiel ihm jetzt schon schwer, den Schwanz in der Hose zu behalten. Dabei war sie nun wirklich die letzte Person, die er ficken sollte.

      »Ich habe ein Zuhause und einen Job. Ich kann nicht hierbleiben. Wörtlich sagte Dad: Er wird der Bitch jetzt mal zeigen, was er von ihren Drohungen hält. Dann hat er sich seine Knarre geschnappt und ist los. Das war vor zwei Wochen. Heute kam eine Nachricht.« Sie zog ihr Telefon aus der Hosentasche, tippte darauf herum und hielt es ihm vor die Nase.

      Savior überflog die wenigen Worte. Nachdenklich knackte er mit den Fingerknöcheln. Eine lästige Angewohnheit. »Du bleibst hier, keine Widerworte. Wenn dein Dad die verrückte Schlampe sucht, ist es besser, du bist in Sicherheit. Er hat dich nicht grundlos zu mir geschickt. Solange du hier bist, hörst du auf das, was ich sage.« Er ließ den Blick anzüglich über ihren Körper gleiten. Sie war geschätzt ein Meter sechzig groß, schlank. Die Brüste und den Hintern konnte er unter dem unförmigen Etwas, das sie trug, leider nicht erkennen. »Nur mal aus Interesse, als was arbeitest du?«

      Ihr Blick verdüsterte sich. »Keine Ahnung was du gerade denkst, aber ich tätowiere, genau wie mein Dad. Er hat mir alles beigebracht und macht jetzt nur noch Bürokram.«

      Savior blickte die Kleine interessiert an. »Normalerweise biete ich keine Deals an. Heute mache ich eine Ausnahme – schon wieder. Du kannst in deinen Laden gehen und tätowieren, aber es wird immer einer meiner Jungs dabei sein. Wohnst du im Haus deines Dads?« Sie nickte. »Gut, jetzt nicht mehr, du wirst hier wohnen. Ich kann nicht rund um die Uhr jemanden zu deinem Schutz abstellen. Hier hat jeder seine Aufgabe.«

      Abby öffnete protestierend den Mund, aber mit einer Handbewegung unterbrach er sie. »Mein Haus – meine Regeln. Das nächste Mal wirst du mit den Konsequenzen rechnen müssen, verstanden?«

      Sein Schwanz zuckte zustimmend in der Hose. Wollte unbedingt zwischen diese hübschen roten Lippen gleiten und es ihr besorgen. Fast schon sehnte er sich danach, dass sie gegen seine Regeln verstieß – immer und immer wieder. Er räusperte sich. »Und noch was. Ab sofort werden die Sinners zu deinen Hauptkunden. Wann immer einer von uns ein Tattoo will, wirst du dir Zeit nehmen.«

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      Kampflustig reckte sie das Kinn vor. »Ihr bezahlt dafür, nur damit wir uns richtig verstehen. Ich arbeite nicht umsonst.« Seinem anzüglichen Grinsen nach zu urteilen, schwebte ihm eine ganz eigene Art der Bezahlung vor. »Mit Geld«, fügte sie also noch hinzu.

      »Wir nehmen keine kleinen Mädchen aus«, stellte er klar und sah ein wenig beleidigt aus. »Natürlich werden wir dich mit Geld bezahlen.«

      Ohne vorheriges Klopfen kam Blondie in das Büro. Sie musterte Abby, als wäre sie ein ekliges Insekt, und warf dann Savior einen verheißungsvollen Blick zu.

      »Habe ich dich gerufen?«

      »Nein«, hauchte Blondie.

      »Habe ich dein Klopfen überhört?«, fragte Savior weiter.

      Blondie stockte. »Nein.«

      »Also habe ich dich nicht explizit hereingebeten?«

      Es war klar, dass die Antwort darauf ebenfalls Nein lautete. Blondie schüttelte langsam den Kopf.

      »Und warum zum Teufel kommst du hier einfach hereinspaziert, als gehöre dir dieser Scheißladen?« Wütend funkelte er die Frau an und Abby machte sich ganz klein auf dem Stuhl. »Verpiss dich, und wage es nicht, hier noch mal unaufgefordert hereinzukommen.«

      »Sorry, Savior.« Schnell stöckelte die Blondine heraus und schloss die Tür hinter sich.

      »Du bist aber nicht nett zu deiner Freundin«, stellte Abby fest.

      Savior lachte. Kalt und emotionslos. Als wäre er ein Unbeteiligter, der nicht gerade eine junge Frau zornig aus dem Büro geschmissen hätte. »Das war nicht meine Freundin. Sonst würde sie mir etwas bedeuten. Dem ist aber nicht so. Ich ficke sie, das ist alles. Die Frau, die mich mal an die Leine legt, muss schon etwas ganz Besonderes sein. Jetzt komm, ich will dir dein neues Zuhause zeigen.«

      »Kommandierst du die Menschen immer so herum?«, wollte Abby wissen und sparte sich jeglichen Kommentar zu seiner Aussage über Blondie.

      »Ja. Und die Menschen tun gut daran, mich nicht zu verärgern, also lassen sie es sich gefallen, wie ich sie behandle.«

      Sie gingen nebeneinander einen dunklen, schmalen Flur entlang. Neben ihm fühlte sie sich klein und bedeutungslos. Er war fast zwei Köpfe größer als sie und doppelt so breit – trainiert und muskulös. Doch was sie sich klein fühlen ließ, war seine enorme Ausstrahlung. Als könnte er alleine durch sein Auftreten die Welt in Grund und Boden stampfen.

      Seine Jeans lag tief auf den Hüften, das Hemd stand an den obersten zwei Knöpfen offen. Er hätte sie nicht erregen dürfen. Tat er aber. Was sollte sie sagen? Sie stand nun mal auf diese Sorte Mann. Nicht, dass sie in Bezug auf Bad Boys immer kluge Entscheidungen getroffen hatte. Im Gegenteil. Leider war es so, dass sie mit anderen Männern nichts anfangen konnte. Sie wollte keinen seriösen Manager. Denen traute sie noch weniger über den Weg, als einem gut aussehenden Mann, der in Höchstgeschwindigkeit ihr Herz erobern und in Stücke reißen konnte.

      Was dachte sie denn da? Aus welchem Loch war denn dieser Gedanke gekrochen? Er hatte einen Club voll williger Frauen, die allesamt sexy waren und jederzeit zur Verfügung standen. Was sollte er mit ihr anfangen?

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      Savior warf immer wieder verstohlene Seitenblicke zu der Frau neben sich. Sie war erfrischend anders, als die ganzen Weiber hier im Club. Ausgeschlossen waren die Frauen, die nicht als Club-Matratzen angesehen wurden, wie zum Beispiel Hailey, Tara oder Cassy.

      Was seine Brüder schnell begreifen würden.

      Die Frage, die er sich nun stellte, war: Wollte er das Mädchen für sich, zumindest eine Zeitlang, oder könnte er damit leben, wenn einer seiner Brüder sie für sich beanspruchte?

      Er blieb an dem Durchgang zum Hauptraum des Clubs stehen. Beobachtete seine Jungs. Die Club-Matratzen. Alkohol floss in enormen Mengen. Es wurde gefeiert. Gelacht. Er sah sich als Teil. Aber galt das auch für das Mädchen neben sich? Sie wäre in absehbarer Zeit wieder weg, richtig? Warum sollte er sich nicht mit ihr vergnügen? Mal was anderes probieren, als immer nur die Matratzen, die für jedermann hier zugänglich waren?

      Savior gab Rollins, dem Kerl hinter der Bar, ein Zeichen und er drehte die Musik herunter. »Also gut, Leute, hört mal her. Das hier ist Abby.« Er zeigte auf sie und Gejohle wurde laut.

      »Schwing