Lambadu. Nadine Seidel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Nadine Seidel
Издательство: Readbox publishing GmbH
Серия: Lambadu
Жанр произведения: Учебная литература
Год издания: 0
isbn: 9783347047020
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Tür des Südturms landeten.

      »Einer der Schlüssel dreht sich im Schloss, aber welcher?«

      Lambadu zeigte Cooper die beiden Schlüssel mit dem Kranz aus Efeublättern und einem Turm in der Mitte. Aufgeregt nahm er einen in die Hand, dann steckte er ihn ins Schloss.

      »Das ist der falsche Schlüssel, er lässt sich nicht drehen!« Lambadu nahm den zweiten Schlüssel und versuchte ihr Glück. Der Schlüssel drehte sich und die Holztür knarrte.

      Kapitel 4

      Das unbekannte Ding

      Licht strömte in den dunklen Flur. Lambadu betrat den runden Eckturm. Ihre Blicke folgten dem hellen Lichtstrahl, der durch ein kleines Loch im steilen Dach fiel.

      »Der Mond scheint hindurch. Wir müssen Grumulu Bescheid sagen. Er muss das Dach reparieren, bevor es anfängt zu regnen. Schau mal, hier liegen zwei zerbrochene Dachziegel«, sagte Cooper.

      Lambadu flog weiter in den Raum hinein.

      »Warum liegen sie nicht draußen im Gras, sondern hier im Turm? Sie sind völlig kaputt. Irgendetwas muss durch das Dach gefallen sein, Cooper.«

      Lambadu schaute sich um, dann schob sie einen verstaubten Sessel zur Seite.

      »Hier ist etwas!«

      Vor ihren Füßen lag ein rechteckiges Ding. Sie bückte sich, mit ihren Fingern schubste sie es neugierig an. Es hatte eine graue Gummihülle.

      »Was ist das? So etwas habe ich noch nie gesehen. Guck mal, auf der Rückseite steht etwas. Ich kann es aber nicht lesen!« Cooper flog über den alten Sessel näher. »Das Ding ist nicht von hier«

      »Aber wo kommt es her? Das Glas ist kaputt, kann man es reparieren? Was kann man damit machen, Cooper?«

      Der Schmetterling wusste es auch nicht.

      »Wir müssen es mitnehmen und uns beeilen«, entschied Lambadu. »Die Schlüssel müssen zurück zu Grumulu, bevor er aufwacht.«

      »Gut, was hast du vor?«

      »Ich nehme es mit und verstecke es, bevor es meine Tanten finden! Dann werden wir uns später etwas überlegen!«

      Lambadu hob das Ding auf. Sie verließen den Südturm. Cooper drehte den Schlüssel im Schloss.

      Zusammen flogen sie zurück zu Grumulu. Während Cooper zur Bibliothek flog, machte Lambadu kurz in ihrem Zimmer halt. Sie versteckte das geheimnisvolle Ding unter ihrem Kopfkissen. Dann folgte sie Cooper. Er hatte sich mit den Schlüsseln hinter einer Eiche neben der Bibliothek versteckt. Cooper beobachtete den schlafenden Zwerg. Grumulus Stuhl steckte noch tiefer im weichen Boden fest. Der Zwerg schnaufte und schnarchte.

      »Es wird bald Tag, wir müssen schnell sein«, flüsterte Cooper.

      Sie schlichen zu Grumulu. Cooper gab Lambadu die Schlüssel, dann zog er den Metallhaken erneut aus der Öse. Mit einer Hand drückte Lambadu alle Schlüssel wieder fest zusammen.

      »Ich habe sie!«, grinste sie.

      Der Schmetterling steckte beide Turmschlüssel zurück. Im gleichen Augenblick, als Cooper den Haken am Schlüsselring schloss und Lambadu die Schlüssel vorsichtig losließ, bewegten sich die magischen Schlüssel wie wild. Sie flatterten aufgeregt in der Luft. Der Zwerg wachte auf.

      »Was ist los?«, rief er verwundert.

      Er fiel vom Stuhl und polterte auf den Boden. Sein Holzstuhl kippte zur Seite weg. Erschrocken sprang der Zwerg auf, nahm seine Mütze vom Boden und setzte sie auf. Seine buschigen Augenbrauen zogen sich zusammen.

      »Meine Schlüssel! Was habt ihr hier zu suchen?«

      »Die magischen Schlüssel haben sich nur erschreckt. Wir haben die ganze Nacht Glühwürmchen beobachtet. Für ein Schulprojekt!« Lambadu lächelte nervös.

      »Ein Schulprojekt? Mitten in der Nacht?«

      »Nur dann kann man die Glühwürmchen sehen. Es tut uns leid. Die Sonne geht bald auf und wir müssen zurück zum Schloss. Sei uns bitte nicht böse!«, bat Lambadu.

      »Na ja, dann fliegt schnell ins Schloss! Der neue Tag beginnt«, grummelte der Zwerg.

      Lambadu und Cooper nickten, dann machten sie sich eilig auf den Heimweg.

      Es wurde schon hell, als sie durch den Nadelwald zum Schloss kamen.

      »Das Fenster ist geschlossen und ich höre Stimmen!«, rief Lambadu. Sie hielt im Schlosshof an. Nach und nach leuchteten immer mehr Lichter im Schloss auf.

      »Selbst der große Kronleuchter im Saal brennt! Wie kommen wir jetzt unbemerkt hinein?«

      Cooper überlegte.

      »Deine Tanten sind wach! Ich kann sie hören. Vielleicht schaffen wir es durch die Küche. Oder schrubbt Okolus schon die Töpfe?«

      »Wir müssen es probieren!«

      Sie schlichen an riesigen Rosenbüschen vorbei zur Küchentür. Durch einen Spalt in der Tür fiel Licht. In der Küche klapperte bereits Geschirr und auch hier waren Stimmen zu hören.

      »Was jetzt?«

      »Wir warten und wenn die Luft rein ist, ab ins Schloss, bevor uns Simvasta wecken kommt. Es gibt richtig Ärger, wenn wir nicht in unseren Betten liegen.«

      Cooper schaute durch den Spalt in der Holztür. Er beobachtete Okolus, der sauberes Geschirr in die Küchenschränke räumte. Dann ließ der Koch heißes Wasser in die Spüle ein, es dampfte. Summend verließ er den Raum.

      »Los, komm jetzt!«

      Blitzschnell zog der Schmetterling an der Tür. Unbemerkt flogen sie in die Küche. Noch immer schoss das klare Wasser aus dem Wasserhahn, in die fast volle Spüle, als Okolus in die Küche platzte.

      »Duck dich!«, rief Lambadu erschrocken.

      Sie blieben hinter einem Schrank hocken. Lambadu starrte zu Okolus hinüber, der Teller und Tassen stapelte, bis er wieder hektisch den Raum verließ.

      »Jetzt!«, flüsterte Cooper und flatterte los.

      Lambadu eilte hinter Cooper durchs Schloss. Bevor jemand sie entdecken konnte, verschwanden sie in ihren Zimmern.

      Lambadu kroch unter die Bettdecke und befühlte mit der Hand das Ding unter ihrem Kopfkissen.

      »Was kann man mit dir wohl machen und wo kommst du her?«, fragte sie sich, als Tante Simvasta ihre Zimmertür öffnete. Erschrocken zog Lambadu ihre Hand unter dem Kissen hervor, streckte sich und gähnte.

      »Guten Morgen, Lambadu! Aufstehen!«, rief Simvasta.

      »Guten Morgen!«, entgegnete Lambadu fröhlich. Die Tür schloss sich. Lambadu warf die Bettdecke zur Seite. Sie hob das flauschige Kopfkissen an und schaute auf das unbekannte Ding.

      Cooper platzte ins Zimmer: »Puh, das war knapp!« Lambadu zuckte zusammen.

      »Du hast mich erschreckt! Ja, Tante Simvasta hätte uns sonst bestimmt wieder mit Zähnepolieren bestraft! Was machen wir jetzt mit dem Ding hier?«

      Cooper überlegte, dann sagte er: »Wenn du wissen willst, was das ist, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder müssen wir in die Schluchten Zoldaums zu Zauberer Xülibert. Zauberer sind Wächter und Gelehrte des geheimen Wissens. Oder wir gehen zu Isar Xave hinter den Bergen von Swövtje. Du weißt, sie ist eine Elfe und sehr klug. Sie kennt alles und jeden hier!«

      »Der Weg durch die Schluchten ist steinig und hart. Vorher müssen wir die Sümpfe von Mabelhuk durchqueren, aber ich glaube, dass uns Xülibert besser helfen kann. Er kennt das komplette Universum. Das Teil ist nicht aus der Fabelwelt. Kommst du mit mir, Cooper?«

      »Natürlich komme ich mit, dann kann ich meinen Raupenblitz ausprobieren.«

      »Deinen Raupenblitz?«,