Sein Blick zuckt über meinen halbnackten Oberkörper. Nur noch den BH trage ich, unter dessen zarter Spitze meine immer noch oder wieder steifen Nippel hervorspitzen. Seine Augen huschen über meine Kurven und bleiben am offen stehenden Reißverschluss meiner Hose hängen, durch die das zum BH passende Höschen hervorschaut. Für einen Moment bilde ich mir ein, er könnte sogar die darunter glitzernde Feuchtigkeit sehen, die verräterisch aus mir herausfließt. Sicher wollte ich nicht erwischt werden, doch dass Cameron mich so sieht, macht mich verdammt an.
Und so langsam scheint er zu begreifen. Sein Blick zuckt zum Bett und wieder zu mir zurück. Etwas Dunkles legt sich über das helle Grau in seinen Augen und lässt mich innerlich erschauern. »Ally …«
»Nicht!«, höre ich mich zu meinem Erstaunen sagen, als er einen Schritt auf mich zu machen will und die Hände nach mir ausstreckt. Nach nichts sehne ich mich mehr, als an seine breite Brust gezogen zu werden und mich an seinen heißen Körper zu schmiegen, der bis in den letzten Muskel angespannt ist. Aber nicht so … Verlangen steht in Camerons Gesicht geschrieben und facht mein eigenes wieder an. Weder ihm noch mir ist in diesem Moment zu trauen. »Geh einfach weg«, sage ich flehender, als ich vorhatte. Am besten vergisst er sofort wieder, dass er mich so gesehen hat. Der Gedanke, er könnte nur wegen der pikanten Situation auf mich aufmerksam geworden sein, bereitet mir Übelkeit.
Anstatt mich jedoch endlich mit meiner Beschämung allein zu lassen, bleibt er wie angewurzelt vor mir stehen und bohrt seinen glühenden Blick in mich. »Ally … ich …« Seine Stimme klingt dunkel, er scheint jedoch keine Ahnung zu haben, was er sagen soll.
In meinem Bauch implodiert Wut. Das wäre ihm mit der zurückhaltenden Ally von früher bestimmt nie passiert. Aber es ist nicht mehr wie früher zwischen uns! »Du solltest überhaupt noch nicht hier sein!«, fauche ich und rapple mich vom Boden hoch, um einen Rest Würde zu behalten. Viel schlimmer noch, als ertappt zu werden, ist es, so geil davon zu werden! Schon wieder breitet sich in mir der Drang aus, meine Hand ins Höschen gleiten zu lassen, um den Druck zu lösen, der sich nagend immer tiefer gräbt und jedes andere Gefühl verdrängen will. Pure Begierde erfüllt mich, doch da ist noch etwas anderes, etwas, das ich im Chaos in meinem Kopf einfach nicht richtig erfassen kann. Ich muss hier weg, ehe ich noch etwas Dummes anstelle!
Verzweifelt versuche ich, mein Shirt zu finden, das ich vorhin achtlos davongeschleudert habe. Ich könnte Cameron haben – jetzt und hier. Doch stärker, als dieses drängende Bedürfnis in mir zu stillen, ist die Wut auf ihn, weil er mich erst in diesem Augenblick als Frau, die er begehren könnte, wahrzunehmen scheint! Stinksauer weiche ich seinem Blick aus, während ich mit glühenden Wangen in seinem zerwühlten Bettzeug nach meinem Shirt krame, aber ich spüre, wie er sich an mir festsaugt und sich begehrlich zwischen meine Schulterblätter bohrt.
»Ich wollte mit dir reden, darum bin ich schon zurück«, antwortet Cameron und kommt leise näher. Er berührt mich nicht, aber an meinem Rücken kann ich die Wärme spüren, die er ausstrahlt. Ich erschauere. Hitzewellen rasen über meine Haut und sammeln sich glühend an den Stellen, an denen ich mich am heftigsten nach seinen Berührungen sehne – an meinem Bauch, meinen Brüsten, zwischen meinen Schenkeln. Obwohl ich das Gefühl habe, zu verbrennen, breitet sich eine Gänsehaut auf meinem Oberkörper aus.
»Rede mit mir, Ally«, flüstert Cameron heiser und tritt noch näher. An meinem Hinterkopf spüre ich, wie er seine Nase in mein Haar senkt und tief einatmet. Mmh … Wäre die Situation eine andere, würde ich dahinschmelzen. Doch die sinnliche Geste und die Erregung in seiner Stimme vibrieren beinahe bedrohlich durch meine Nervenbahnen und wühlen mich zutiefst auf. Schwer atmend konzentriere ich mich darauf, dem Bedürfnis zu wiederstehen, mich nach hinten zu lehnen und gegen seine Brust sinken zu lassen. Stumm schüttle ich den Kopf. Ich kann jetzt einfach nicht mit Cameron über meine Gefühle sprechen. »Ich habe das Gespräch mit Bob verschoben, ich konnte mich keine Sekunde lang darauf konzentrieren. Ich konnte nur daran denken, dass du mich geküsst hast«, fährt er stattdessen fort.
Zu schnell …, schrillt eine Alarmsirene in meinem Kopf. Ich habe mir gewünscht, dass Cameron und ich endlich an den Punkt gelangen, unsere Gefühle offenzulegen, aber plötzlich haben wir ihn viel zu schnell erreicht.
Zaghaft, als verunsicherte es ihn genauso sehr wie mich, dieses Neuland zwischen uns zu beschreiten, streicht er mein langes, braunes Haar zur Seite. Seine Fingerspitzen fühlen sich zart wie Schmetterlingsflügel an, als sie über meinen Nacken streichen. Verführerisch streichelt Camerons Atem ihnen hinterher. Der Drang, mich in seine Arme zu schmiegen, wird immer stärker. Als spürte Cameron, dass ich kurz davor stehe, die Selbstbeherrschung zu verlieren, lässt er seine Hände an meinen Seiten hinuntergleiten und legt sie auf meine Hüften. Sein schwerer Atem dringt an mein Ohr und etwas Hartes drückt gegen meinen Po. In meiner Pussy explodiert das reinste Feuerwerk an Erregung und wildem Verlangen. – Fuck! Unwillkürlich stöhne ich auf.
»Oh ja, genau das wollte ich schon immer von dir hören!«, knurrt Cameron leise und fährt mit seinen Händen zielstrebig über meinen Bauch und tiefer. In meiner Klit pocht es hart, nur wenige Zentimeter davon entfernt liegen seine Fingerspitzen auf meinem Schamhügel und wandern fragend weiter nach unten.
Ich will ihn! Verdammt, ich will ihn so sehr, dass es körperlich wehtut. Doch meine Gefühle für ihn sind viel zu kostbar, um sie mit einem unbedeutenden Fick zu beschmutzen! Hat er überhaupt eine Ahnung davon, was er mir angetan hat und was er mir jetzt antut, indem er mich gnadenlos überrumpelt?
Es fühlt sich unglaublich an, wie seine Lippen sich lockend über meinen Nacken und meinen Hals tasten, während seine Finger verführerisch langsam zwischen meine Schenkel gleiten und sich auf meinen Kitzler legen. Hitzeschauer rieseln durch mich hindurch, wollüstig stöhne ich auf. Ich sollte Cameron nicht so einfach nachgeben – es bedeutet ihm nicht dasselbe wie mir. Er wird mich wieder verletzen. Doch noch nie hat sich etwas Falsches so verdammt richtig angefühlt!
Erregt wimmernd lasse ich mein Becken kreisen, um den sanften Druck, den er auf mich ausübt, zu verstärken und das erregte Vibrieren in meinem Lustpunkt weiter aufzuschaukeln. Mein Po reibt dabei unvermeidlich an Camerons Erektion.
»Ally«, keucht er erstickt, presst mich von vorn enger an seinen Schoß und erhöht damit auch den Druck auf meine Perle. Mit aufreizenden Kreisen steigert er ihn noch weiter und ich spüre, wie seine ganze Haltung sich anspannt. »Oh, Ally, ich wollte dich schon immer. Wie habe ich dich vermisst!«, stöhnt er unterdrückt an meinem Ohr. Schon immer … Das Verlangen, das weich fließend meinen Körper umschmeichelt, erstarrt, verlagert sich schlagartig und explodiert in meiner Scheide. Schon immer würde bedeuten, dass ich dieses Gefühl schon längst hätte haben können.
»Ach wirklich?!« Cameron kapiert überhaupt nichts! Wütend fauchend mache ich mich von ihm los, wirble herum und hole gleichzeitig aus. »Wenn du mich so sehr wolltest, warum bist du dann überhaupt erst abgehauen, und warum hast du dich nie hier blicken lassen?« War es wegen Cynthia? Wie lang sind sie überhaupt schon getrennt? Eifersucht frisst sich wie damals, als seine Wahl auf sie fiel, wie Säure durch mein Inneres und verstärkt meine plötzliche Wut. Vielleicht bin ich für ihn auch nur so etwas wie ein Trostpflaster!
Wie von selbst saust meine Hand auf Camerons Gesicht zu, doch er ist schneller und fängt sie ein, ehe ich einen kräftigen Abdruck auf seiner Wange hinterlassen kann.
»Ich verstehe, dass du deswegen sauer bist, aber –«
»Nichts aber«, unterbreche ich ihn. So verwirrt, wie er mich anblinzelt, hat er keine Ahnung davon, was in mir vorgeht. Fragend schaut er mich an und zieht die Augenbrauen zusammen, während sich der entrückte Ausdruck in seinen Augen langsam klärt. Vielleicht denkt er, geil wie er ist, dass er tatsächlich die Wahrheit sagt, aber ich weiß es besser. Dass er mir vermutlich alles ins Ohr flüstern würde, was ich hören will, um mich ins Bett zu kriegen, lässt mich vor Zorn beben. Ich will – nein, ich muss ihm ebenfalls wehtun.
»Ich hätte alles