bestimmt auslachen, wenn ich wieder aus dem Bad kam. Ich stieg aus der Kabine
und trocknete mich ab. Plötzlich hörte ich die Wohnungstür zuschlagen.
Gott sei Dank, dachte ich mir, jetzt ist sie erstmal nicht da, wenn ich das
Badezimmer verlasse. Nochmal auf jedes kleine Geräusch achtend, hetzte ich in
die Küche und machte mir schnell etwas zu essen. Mit Kaffee und Stullen ging
es dann schnellstens auf mein Zimmer zurück. Tür zu – Basta. Jetzt war ich
erstmal vor Susis Blicken sicher, denn die Zimmer waren Sperrgebiet, was
jeder von uns akzeptierte. Langsam erholte ich mich von dem Schrecken.
Als ich dann später wieder in die Küche ging, war gerade Oma gekommen. Susi
und sie waren gerade beim Spülen. Ich schaute kurz zu Susi und wie
vorhergesehen, kreuzten sich unsere Blicke. Sie sagte keinen Ton und sie
lachte nicht einmal. Ich stellte mein Geschirr zu den anderen Sachen und ging
wieder auf mein Zimmer. Nach einiger Zeit wollte ich dann zu meinen Kumpels
gehen. Ich hoffte, daß meine Jeans über Nacht im Badezimmer getrocknet wäre.
Auf dem Weg dorthin kam ich an Susis Zimmer vorbei. Die Tür stand offen. Ich
machte einen kleinen Schritt hinein, aber sie war nicht hier. Vielleicht ist
sie ja im Bad, dachte ich mir. Als ich jedoch meine Jeans holte, war auch der
Raum leer. Ich schnappte mir die Hose und ging ins Wohnzimmer. Auch dort war
von Susi nichts zu sehen. Komisch, dachte ich mir, sie läßt doch nie die Tür
zu ihrem Zimmer offen, wenn sie irgendwohin geht.
Als ich mir noch in der Küche einen Apfel holen wollte, fiel mir der Zettel
auf dem Tisch auf. Gleich konnte ich Omas Schrift erkennen. Nach einiger Zeit
des enträtseln, war mir klar, daß sie Susi mit zum Eisessen genommen hatte.
Sie wollten bald wieder da sein. Auch gut, ging mir durch den Kopf, dann
begegnen sich unsere Wege heute nicht mehr so oft, denn der peinliche Vorfall
vor einigen Stunden kreiste noch immer in meinem Kopf. Auf dem Rückweg in
mein Zimmer fiel mir Susis Tagebuch ein, welches ich flüchtig auf dem Bett
hatte liegen sehen. Sollte ich es tun, oder lieber doch nicht? Wir hatten
immer gegenseitig Vertrauen zueinander. Nach kurzem Überlegen ging ich zu ihr
ins Zimmer und schlug das Tagebuch auf.
Sie würde es ja nicht erfahren, dachte ich mir so. Wie gesagt, ich schlug das
Buch auf und ließ die ersten Seiten aus. Immer mit einem Ohr Richtung Haustür
überflog ich das Geschriebene. Es stand viel über ihre Freundinnen und die
Schule drin. Auch über das Konzert von „Take That“ stand viel drin. Ich
blätterte einige Seiten weiter und laß plötzlich meinen Namen.
Na mal sehen, was sie so über mich schreibt, ging es mir durch den Kopf. Als
ich jedoch einige Sätze gelesen hatte, mußte mir wohl der Unterkiefer
abgeklappt sein. Bevor ich weiter laß, überflog ich noch einmal die schon
gelesenen Sätze. Tatsächlich, meine eigene Schwester liebt mich. Ich konnte
es einfach nicht glauben, aber so wie sie es schrieb, gab es keine Zweifel
daran. Ich laß weiter. Dann kam der folgende Artikel, welcher mich endgültig
fertig machte:
„Heute sind wir alle zusammen baden gefahren. Rico (das bin ich) wollte erst
nicht mitkommen, aber Mutti hat ihn überredet. Als wir am See angekommen
waren, ging ich gleich mit Mutti ins Wasser. Vati und Rico wollten noch etwas
am Kiosk holen. Als sie zurückkamen, konnte ich aus dem Wasser sehen, wie
sich Rico auszog. Er hatte schon die Badehose drunter, die ihm Mutti zum
Geburtstag gekauft hatte. Sie war aus glitzerndem blauen Stoff und sah echt
toll aus. Er sprang ins Wasser und als er wieder auftauchte, glänzte sein
braungebrannter Körper in der Sonne. Die nasse Badehose schmiegte sich ganz
eng an seinen Körper. Ich weiß, daß diese Gedanken nicht richtig sind, aber
ich habe mich seit einiger Zeit ganz verrückt in Rico verliebt. Als er mich
dann hochhob und wieder ins Wasser fallen ließ, spürte ich seine Haut an mir.
Ich kann das Gefühl nicht genau beschreiben, aber irgendwie war es schön.
Mutti und Vati dürfen das aber niemals erfahren. Und Rico natürlich auch
nicht…..“
Ich konnte es einfach nicht glauben. Was war da um Gottes Willen in Susi
gefahren? Plötzlich hörte ich ein knacken an der Tür. Ich schlug das Buch zu
und verschwand schnell aus dem Zimmer. Ich blickte um die Ecke, konnte aber
niemanden an der Haustür sehen. Ich schaute schnell vor der Tür nach. Niemand
war zu sehen. Schnell ging ich noch einmal in Susis Zimmer und nahm das
Tagebuch. Ich blätterte in den letzten Seiten und auf einmal stockte mir
entsetzlich der Atem. Susi hatte den Vorfall von heute morgen aufgeschrieben:
„Es war fast Mittag als ich aufgestanden war. Ich ging unter die Dusche und
föhnte mir danach meine Haare. Als ich aus dem Badezimmer gehen wollte, stand
plötzlich Rico vor mir. Ich war ziemlich erschrocken. Ich blickte an ihm
herunter und sah, daß er bloß den Schlüpfer anhatte. Das Ding in der Hose war
so komisch groß. Sonst beim Baden am See war das nicht so. Ich hatte mal in
der BRAVO gelesen, daß man erregt ist, wenn der so groß ist…“
Ich konnte nicht weiterlesen. Was war mit Susi los? Sie konnte doch nicht
ihren eigenen Bruder lieben. Das konnte einfach nicht sein. Nein, und das
durfte nicht sein. Ich schlug das Buch zu und ging auf mein Zimmer. In dem
Moment hörte ich die Haustür zuschlagen. Ich schloß mein Zimmer von innen zu
und wollte jetzt einfach nur allein sein. Ich hörte noch, wie sich Oma von
Susi verabschiedete und wieder ging. Kurze Zeit später hörte ich die Tür von
Susis Zimmer ins Schloß fallen. Ob sie gemerkt hatte, daß ich in dem Tagebuch
gelesen hatte? Ich hoffte nicht. Mir kreisten die Gedanken wild im Kopf.
Einen klaren Gedanken konnte ich einfach nicht mehr fassen. Plötzlich merkte
ich, wie es mir in meinem Lendenbereich kribbelte. Ich sah nach unten und
erschrak, als ich mein erregtes Glied durch die Hose sah. Sollte mich das
alles so erregt haben? NEIN, das wollte und durfte ich nicht! Doch das
Fleisch