Miteinander treiben - 144 Seiten. Petra Merkel. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Petra Merkel
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742728692
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duschte, mußte ich immer daran denken. Susi würde mich

      bestimmt auslachen, wenn ich wieder aus dem Bad kam. Ich stieg aus der Kabine

      und trocknete mich ab. Plötzlich hörte ich die Wohnungstür zuschlagen.

      Gott sei Dank, dachte ich mir, jetzt ist sie erstmal nicht da, wenn ich das

      Badezimmer verlasse. Nochmal auf jedes kleine Geräusch achtend, hetzte ich in

      die Küche und machte mir schnell etwas zu essen. Mit Kaffee und Stullen ging

      es dann schnellstens auf mein Zimmer zurück. Tür zu – Basta. Jetzt war ich

      erstmal vor Susis Blicken sicher, denn die Zimmer waren Sperrgebiet, was

      jeder von uns akzeptierte. Langsam erholte ich mich von dem Schrecken.

      Als ich dann später wieder in die Küche ging, war gerade Oma gekommen. Susi

      und sie waren gerade beim Spülen. Ich schaute kurz zu Susi und wie

      vorhergesehen, kreuzten sich unsere Blicke. Sie sagte keinen Ton und sie

      lachte nicht einmal. Ich stellte mein Geschirr zu den anderen Sachen und ging

      wieder auf mein Zimmer. Nach einiger Zeit wollte ich dann zu meinen Kumpels

      gehen. Ich hoffte, daß meine Jeans über Nacht im Badezimmer getrocknet wäre.

      Auf dem Weg dorthin kam ich an Susis Zimmer vorbei. Die Tür stand offen. Ich

      machte einen kleinen Schritt hinein, aber sie war nicht hier. Vielleicht ist

      sie ja im Bad, dachte ich mir. Als ich jedoch meine Jeans holte, war auch der

      Raum leer. Ich schnappte mir die Hose und ging ins Wohnzimmer. Auch dort war

      von Susi nichts zu sehen. Komisch, dachte ich mir, sie läßt doch nie die Tür

      zu ihrem Zimmer offen, wenn sie irgendwohin geht.

      Als ich mir noch in der Küche einen Apfel holen wollte, fiel mir der Zettel

      auf dem Tisch auf. Gleich konnte ich Omas Schrift erkennen. Nach einiger Zeit

      des enträtseln, war mir klar, daß sie Susi mit zum Eisessen genommen hatte.

      Sie wollten bald wieder da sein. Auch gut, ging mir durch den Kopf, dann

      begegnen sich unsere Wege heute nicht mehr so oft, denn der peinliche Vorfall

      vor einigen Stunden kreiste noch immer in meinem Kopf. Auf dem Rückweg in

      mein Zimmer fiel mir Susis Tagebuch ein, welches ich flüchtig auf dem Bett

      hatte liegen sehen. Sollte ich es tun, oder lieber doch nicht? Wir hatten

      immer gegenseitig Vertrauen zueinander. Nach kurzem Überlegen ging ich zu ihr

      ins Zimmer und schlug das Tagebuch auf.

      Sie würde es ja nicht erfahren, dachte ich mir so. Wie gesagt, ich schlug das

      Buch auf und ließ die ersten Seiten aus. Immer mit einem Ohr Richtung Haustür

      überflog ich das Geschriebene. Es stand viel über ihre Freundinnen und die

      Schule drin. Auch über das Konzert von „Take That“ stand viel drin. Ich

      blätterte einige Seiten weiter und laß plötzlich meinen Namen.

      Na mal sehen, was sie so über mich schreibt, ging es mir durch den Kopf. Als

      ich jedoch einige Sätze gelesen hatte, mußte mir wohl der Unterkiefer

      abgeklappt sein. Bevor ich weiter laß, überflog ich noch einmal die schon

      gelesenen Sätze. Tatsächlich, meine eigene Schwester liebt mich. Ich konnte

      es einfach nicht glauben, aber so wie sie es schrieb, gab es keine Zweifel

      daran. Ich laß weiter. Dann kam der folgende Artikel, welcher mich endgültig

      fertig machte:

      „Heute sind wir alle zusammen baden gefahren. Rico (das bin ich) wollte erst

      nicht mitkommen, aber Mutti hat ihn überredet. Als wir am See angekommen

      waren, ging ich gleich mit Mutti ins Wasser. Vati und Rico wollten noch etwas

      am Kiosk holen. Als sie zurückkamen, konnte ich aus dem Wasser sehen, wie

      sich Rico auszog. Er hatte schon die Badehose drunter, die ihm Mutti zum

      Geburtstag gekauft hatte. Sie war aus glitzerndem blauen Stoff und sah echt

      toll aus. Er sprang ins Wasser und als er wieder auftauchte, glänzte sein

      braungebrannter Körper in der Sonne. Die nasse Badehose schmiegte sich ganz

      eng an seinen Körper. Ich weiß, daß diese Gedanken nicht richtig sind, aber

      ich habe mich seit einiger Zeit ganz verrückt in Rico verliebt. Als er mich

      dann hochhob und wieder ins Wasser fallen ließ, spürte ich seine Haut an mir.

      Ich kann das Gefühl nicht genau beschreiben, aber irgendwie war es schön.

      Mutti und Vati dürfen das aber niemals erfahren. Und Rico natürlich auch

      nicht…..“

      Ich konnte es einfach nicht glauben. Was war da um Gottes Willen in Susi

      gefahren? Plötzlich hörte ich ein knacken an der Tür. Ich schlug das Buch zu

      und verschwand schnell aus dem Zimmer. Ich blickte um die Ecke, konnte aber

      niemanden an der Haustür sehen. Ich schaute schnell vor der Tür nach. Niemand

      war zu sehen. Schnell ging ich noch einmal in Susis Zimmer und nahm das

      Tagebuch. Ich blätterte in den letzten Seiten und auf einmal stockte mir

      entsetzlich der Atem. Susi hatte den Vorfall von heute morgen aufgeschrieben:

      „Es war fast Mittag als ich aufgestanden war. Ich ging unter die Dusche und

      föhnte mir danach meine Haare. Als ich aus dem Badezimmer gehen wollte, stand

      plötzlich Rico vor mir. Ich war ziemlich erschrocken. Ich blickte an ihm

      herunter und sah, daß er bloß den Schlüpfer anhatte. Das Ding in der Hose war

      so komisch groß. Sonst beim Baden am See war das nicht so. Ich hatte mal in

      der BRAVO gelesen, daß man erregt ist, wenn der so groß ist…“

      Ich konnte nicht weiterlesen. Was war mit Susi los? Sie konnte doch nicht

      ihren eigenen Bruder lieben. Das konnte einfach nicht sein. Nein, und das

      durfte nicht sein. Ich schlug das Buch zu und ging auf mein Zimmer. In dem

      Moment hörte ich die Haustür zuschlagen. Ich schloß mein Zimmer von innen zu

      und wollte jetzt einfach nur allein sein. Ich hörte noch, wie sich Oma von

      Susi verabschiedete und wieder ging. Kurze Zeit später hörte ich die Tür von

      Susis Zimmer ins Schloß fallen. Ob sie gemerkt hatte, daß ich in dem Tagebuch

      gelesen hatte? Ich hoffte nicht. Mir kreisten die Gedanken wild im Kopf.

      Einen klaren Gedanken konnte ich einfach nicht mehr fassen. Plötzlich merkte

      ich, wie es mir in meinem Lendenbereich kribbelte. Ich sah nach unten und

      erschrak, als ich mein erregtes Glied durch die Hose sah. Sollte mich das

      alles so erregt haben? NEIN, das wollte und durfte ich nicht! Doch das

      Fleisch