Arschbombenalarm. Lisa Sturm. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Lisa Sturm
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742709004
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sich mit Jana in ihrer Lieblingsbar, dem Julios traf und erzählte: „Ja, wir sind jetzt ein Paar“. Oder wie sie ihrem Chef gegenüber sass und sagte: „Ich habe mich entschieden meine Stelle zu kündigen, da ich zu meinem Partner nach Guttannen ziehen werde“. Der Chef antwortete dann: „Das ist aber sehr schade, da verliere ich eine ausgezeichnete Mitarbeiterin aber es freut mich natürlich, dass Sie die grosse Liebe gefunden haben und kann Ihre Beweggründe voll und ganz nachvollziehen“. Als nächstes sah sie sich im weissen Kleid mit Yanick vor der Kirche stehen und…. „Sag mal, träumst du?“, flüsterte er ihr plötzlich ins Ohr und riss sie damit zurück in die Realität. „Ja, irgendwie schon“, sie schaute ihm in die Augen, „irgendwie fühlt sich gerade alles wie ein Traum an“. „Geht mir genauso“. Er drückte sie noch viel enger an sich als zuvor und sie tanzten weiter. „Dein Lippenstift gefällt mir“, hauchte ihr Yanick ins Ohr. „Danke. Die Farbe heisst Wildkirsche“. „Mmmmhhh Wildkirschen mag ich gerne“. Yanicks Stimme löste bei ihr eine Gänsehaut am ganzen Körper aus. Nach einem kurzen Moment der Stille sprach er weiter. „Schmeckt er denn auch nach Wildkirsche?“ Samira war kurz sprachlos. Was sollte sie sagen? Probier es aus? War das zu direkt? Bevor sie etwas sagen konnte, hob er ihr Kinn sanft mit der Hand an, blickte ihr tief in die Augen und dann küsste er sie zärtlich auf den Mund. Danach küsste er sie ein zweites und ein drittes Mal und irgendwann spürte sie seine Zunge, worauf sie sich mal wild und mal zärtlich küssten, während dem sie weitertanzten. Sie machten erst eine Pause, als sie eine Stimme vernahmen: „Äh also ihr könnt gerne noch weitertanzen und äh schmusen, wenn es euch nicht stört, dass keine Musik mehr spielt“. Sie hörten Gelächter und als sie sich umschauten bemerkten sie, dass die Band bereits zusammengepackt hatte und sich nur noch wenige Leute im Garten befanden.

      Es war eine herrliche Sommernacht. Die Grillen zirpten und sie setzten sich wieder zurück an den Tisch, wo sie jetzt alleine waren. Gedankenversunken sass Yanick da und blickte zum Sternenhimmel. „Was denkst du gerade?“, fragte Samira neugierig. Er schwieg einen Moment. „Ich dachte nur gerade, dass seit mein Vater gestorben ist, ich nie mehr so glücklich war wie heute“. Er nahm Samiras Hand und streichelte sanft ihren Handrücken. „Vielen Dank für den unglaublichen Tag heute“. „Vermisst du ihn noch sehr?“, Samira fand den Moment passend um über Persönliches zu sprechen, doch bevor er antworten konnte, stand Ida im Garten. „Yanick?“, flüsterte sie so laut, dass es schon kaum mehr als Flüstern bezeichnet werden konnte. „Yanick, könnt ihr bitte drinnen weitersprechen? Ihr weckt sonst die anderen Gäste“. „Kein Problem“. Yanick erhob sich und zog Samira an der Hand mit. „Du hast Zimmer Nr. 3? Ich bringe dich da hin“.

      Während sie zu ihrem Zimmer gingen erzählte er ihr flüsternd von seinem Vater und von den vielen kleinen Momenten im Alltag, wo er fehlte und er an ihn denken musste. Als sie bei der Zimmertüre Nr. 3 angelangt waren, öffnete Samira diese und Yanick, der inmitten seiner Erzählungen war, folgte ihr wie selbstverständlich ins Zimmer rein. Sie setzten sich aufs Bett und Yanick redete weiter. „Viele Leute denken, wenn ein Jahr vorbei ist, dann hat man einen solchen Verlust verarbeitet und ja natürlich, es wird anders. Es tut nicht mehr so weh wie am Anfang aber trotzdem vermisse ich ihn sehr und es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht an ihn denke“. Yanick erzählte nochmals von dem Moment, wo er seinen Job als Zimmermann aufgegeben hatte, wie er da in der Pension mitwirken konnte und dass er seinen Entscheid nie bereut hatte. „Langweile ich dich?“, fragte er plötzlich, als Samira länger nichts mehr gesagt hatte. „Nein, gar nicht. Aber ich bin ehrlich gesagt sehr müde. Es war ein langer Tag und ich glaube, ich brauche dringend Schlaf“. Er nickte. „Dann bekommst du aber zuerst noch einen Gutenachtkuss“. Zärtlich nahm er sie in den Arm und sie küssten sich erneut wie zuvor im Garten, in dem sie kaum mehr fähig waren, ihre Küsse zu beenden. „So was ist mir ja noch nie passiert“, sprach Yanick heiser, „dass mich jemand dermassen umgehauen hat“. Obwohl Samira sehr müde war, wehrte sie sich nicht, als sie irgendwann küssend aufs Bett sanken und sich in den Armen lagen. Es war still im Zimmer und als Yanick sagte: „Ich würde so gerne in deinen Armen einschlafen und wieder aufwachen. Keine Angst, ich möchte nichts überstürzen. Es muss auch gar nichts weiter geschehen, ich möchte dich nur festhalten“, war Samira sofort einverstanden. Kurz später schlief sie auch schon ein, in Yanicks starken Armen, glücklich wie schon lange nicht mehr.

      Kapitel 5

      Als Samira am nächsten Morgen erwachte, brauchte sie einen Moment um zu realisieren, wo sie war und mit wem sie da war. Yanick lag noch schlafend neben ihr. Sie hob kurz die Bettdecke um festzustellen, dass er sich bis auf seine sexy Shorts ausgezogen hatte. Sonnenstrahlen erhellten das Zimmer und sie konnte draussen Vögel zwitschern hören. Sie studierte sein Gesicht. Lächelnd lag er da. Ob er wohl etwas Schönes träumte? Seine Haare waren wild verwuschelt. Zärtlich hauchte sie ihm einen Kuss auf die Wange und kuschelte sich an ihn. Er brummte leise und öffnete die Augen. „Oh nein, habe ich dich geweckt?“, fragte Samira schuldbewusst. Sofort war er hellwach, packte sie mit seinen starken Armen und antwortete: „Das ist schon OK. So möchte ich ab sofort jeden Tag wachgeküsst werden“. Er küsste sie zärtlich. „Mmhhh, deine Küsse schmecken auch ohne Wildkirsche wundersüss“. „Wundersüss?“, sie musste lachen. „Yep, wundersüss“. Wie bereits gestern konnten beide nicht genug davon kriegen, sich gegenseitig zu küssen. „Samira?“, hauchte er, als sie eine kurze Kusspause machten. „Samira, du bist die tollste Frau, die mir je begegnet ist. Vielleicht ist es ein bisschen früh das zu sagen aber ich bin hoffnungslos in dich verliebt“. Samira traute ihren Ohren kaum. Sollte sie tatsächlich einmal auf Anhieb Glück in der Liebe haben? Bevor sie ihm antworten konnte, übersäte er sie von Kopf bis Fuss mit Küssen. Ihr schien, als würde er jeden Millimeter ihres Körpers küssen und sie fühlte eine wohlige Schauer. „Ich habe mich auch in dich verliebt“, jauchzte sie, worauf sie eine ganze Ladung feuriger Küsse bekam. Dann war es völlig um sie geschehen. Sie konnten sich nicht mehr halten. Das eine führte zum anderen und bevor sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte, schliefen sie miteinander. Es war eine Mischung aus feuriger Ekstase und unglaublicher Zärtlichkeit. Glücklich und atemlos lagen sie sich später in den Armen und brauchten zuerst einen Moment um wieder zur Ruhe zu kommen. „Wow, das war wunderschön, mein Engel“, hauchte Yanick ein wenig später. Samira musste an Jana denken. Was hatte sie ihr geraten? Knutschen auf alle Fälle und das Leben geniessen. Jana wäre stolz auf sie. Oder nicht? Hätte sie nicht jetzt schon mit ihm schlafen sollen? Von Sex hatte Jana nichts gesagt. Aber sie sagte was von austoben. Und wenn das da grad vorher kein austoben war, dann wusste sie auch nicht mehr. Egal. Es war richtig. Der richtige Mann, der richtige Moment. Es war perfekt.

      Kuschelnd lagen sie im Bett. „Sag mal, du kommst doch nächstes Wochenende wieder, oder?“ „Selbstverständlich. Ich fahre am Freitagabend gleich nach der Arbeit los und dann haben wir das ganze Wochenende für uns“. „Wunderbar. Weil heute habe ich leider gar nicht mehr so viel Zeit für dich“, gestand Yanick kleinlaut, „aber nächstes Wochenende werde ich alles mit meiner Mutter so organisieren, dass ich die ganze Zeit für dich da sein kann. Du musst dir dann natürlich auch kein Zimmer mehr nehmen und kannst dann in meinem Zimmer bleiben. Also es ist eigentlich mehr als ein Zimmer. Ich habe einen kleinen Wohnbereich im Anbau der Pension“. „Wundervoll. Das machen wir auf alle Fälle so“, Samira kuschelte sich noch enger an Yanick. „Wie viel Zeit hast du denn jetzt noch für mich? Reicht es noch für eine Runde 2?“ Yanick schaute provokativ auf seine Uhr, überlegte kurz und meinte dann lachend: „So viel Zeit muss sein“. Auch die zweite ‚Runde‘ war wunderschön. Danach gab es eine gemeinsame Dusche und eine Million Abschiedsküsse. „Wann fährst du los? Ich will dich nachher noch kurz sehen und dich verabschieden“. „Ich dachte mir so gegen 16 Uhr? Ich fahre dann über Luzern, dann brauche ich nur etwa 1,5 Stunden nach Hause“. „Wir sehen uns um 16 Uhr bei deinem Auto“. Yanick drückte ihr nochmals einen Kuss auf die Lippen, dann war er weg. Samira fiel glücklich auf ihr Bett zurück. Sie hatte endlich wieder einen Freund. Und was für einen. Sie schnappte sich ihr Handy und überlegte, was sie Jana schreiben könnte. Sie musste Yanick nachher unbedingt noch nach seiner Nummer fragen.

       Ich bin deinem Rat gefolgt und wir haben geknutscht wie die Weltmeister. Guk. Bis bald. Samira.

      Janas