Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben. Helmut Adler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helmut Adler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742705068
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und lächelte. Nach einer Weile fragte sie etwas hintersinnig:

      „Nun, was hätten meine ‚Patienten’ gern gewusst?“ Markus nahm die Gelegenheit beim Schopfe:

      „Ich kann mich des Eindruckes nicht erwehren, dass sie, die Außerirdischen, mich schon lange Zeit kennen, weshalb ich von ihnen gut behandelt werde.“

      Die Alien-Frau stutzte, antwortete dann:

      „Das ist wahr. Nicht nur Sie, fast alle in unseren Mondbasen anwesenden Menschen werden seit ihrer Kindheit von uns begleitet. Besonders die Alten sind gute Bekannte. Aus ihrem Erfahrungsschatz lernen wir, wie sie ‚ticken’. Die Menschheit hat bislang nicht unseren Entwicklungsstand erreicht. Deshalb verfügen die Menschen noch über Eigenschaften – wie zum Beispiel ein Gefühlsleben – das unserer Spezies im Laufe der Evolution verloren gegangen ist.“

      „Bin ich auch schon früher entführt worden?“, wollte Seppel erfahren.

      „Ja.“

      „Weshalb weiß ich nichts davon?“

      „Ganz einfach: Wir haben die Möglichkeit, Erinnerungen im Gedächtnis der Menschen zu blockieren. Das geschieht zu ihrem Schutz und hilft uns, ihre Entwicklung unverfälscht über Generationen hinweg zu studieren.“

      Markus:

      „Seit wann werde ich entführt?“

      „Seit ihrer Kindheit werden Sie von uns überwacht.“

      Der Tiroler:

      „Und ich?“

      „Von klein auf.“

      Markus wurde mutiger, dank der Offenheit der Außerirdischen:

      „In welchen zeitlichen Abständen erfolgen die Entführungen ihrer Opfer?“

      Das Wort „Opfer“ hörte sie nicht gern, beantwortete trotzdem seine Frage:

      „Alle 8 – 11 Erdenjahre.“

      Markus schlüpfte mehr und mehr in die Rolle eines Journalisten und bohrte weiter:

      „Nach welchen Gesichtspunkten werden die Kontaktpersonen ausgesucht?“

      „Das ist unser Geheimnis!“

      Auch der Seppel wurde zunehmend dreister und fragte die Ärztin:

      „Haben die Menschen, die Kontakt zu den Außerirdischen haben, Fähigkeiten, die andere Menschen nicht haben?“

      „Ja. Ich möchte nur einige nennen:

      1. Hören, worüber Menschen in weiter Entfernung reden.

      2. Finden von verlorenen oder versteckten Gegenständen.

      3. Wichtige Ereignisse vorhersehen können.“

      Sie legte eine kurze Pause ein und fuhr dann fort:

      „Menschen, die mit uns Kontakt haben, sind überwiegend harmonische Menschen. Ihre moralischen, geistigen und physischen Eigenschaften sind meist ausgeglichen. Einige sind hochintelligent.

      Viele Kontaktpersonen ändern ihre Lebenseinstellung. Sie wenden sich von der Konsumgesellschaft ab und lenken ihre Gedanken und ihr Handeln auf wichtigere Dinge im Leben: Sie machen sich Sorgen über die Zerstörung des von der Natur gegebenen Lebensraumes und die Zukunft der Menschheit – sie leben einfach bewusster!“

      „Der Naturbursche und Markus verglichen im Stillen, das von einer außerirdischen Intelligenz Gesagte mit ihrem Leben. Sie mussten Parallelen feststellen.“

      Aber Markus` Wissensdurst war noch nicht gestillt. Er schaute die ihm gegenüber sitzende junge Frau in die blauen Augen und fragte weiter:

      „Seit wann werden gezielt Mitglieder bestimmter Familien entführt?“

      „Die Menschheit hat einen Entwicklungsstand in der Wissenschaft und Technik erreicht, der auch für uns gefährlich sein kann. Deshalb überwachen wir seit Generationen Familien, die diese Entwicklung vorangetrieben haben, aber auch ganz gewöhnliche Menschen einer Familie.

      Durch unsere Einflussnahme verfügen die gegenwärtigen Generationen über besondere Qualitäten!“

      Letzte Frage von Markus an die Außerirdische:

      „Ist es denkbar, dass Menschen, die seit ihrer Kindheit regelmäßig entführt worden sind, in einem früheren Leben als Alien existierten und deshalb für sie wichtig sind?“

      „Ja.“

      Ihrer auskunftsfreudigen Gesprächspartnerin war die Zeit davon geeilt. Sie verabschiedete sich und ging …

      Nur einige Tage nach dem aufschlussreichen Gespräch mit der Alien-Ärztin war der Aufenthalt von Seppel in der Quarantänestation beendet.

      Der Abschied war allen schwer gefallen. Vor allem die jungen, weiblichen Hybriden bedauerten seine Abreise sehr. Wie von den Alien angekündigt, musste er Untertage in einer Erzmine auf der Rückseite des Mondes schuften …

      Markus war nun allein in seiner bescheidenen Behausung. Die Zeit verbrachte er mit Lesen. Leise Musik im Hintergrund gab ihm das Gefühl, nicht einsam zu sein.

      Die tägliche Stippvisite durch die Ärztin war auch entfallen, da er das Stärkungsmittel für das Herz nicht mehr benötigte.

      Als Gesprächspartner waren ihm die Hybriden geblieben. Sie hatten den alten Mann, der viele Geschichten erzählen konnte und in ihren Augen ein vielseitig gebildeter, ehrlicher Mensch war, ins Herz geschlossen …

      Seit Wochen hatte Markus kein Tageslicht mehr gesehen.

      „Er fragte sich oft, wie lange er noch in der Quarantänestation ausharren musste und was die Außerirdischen mit ihm vorhatten.“

      Manchmal war er nahe dran, zu verzweifeln. Doch das Grübeln half nicht weiter. Es machte alles noch schlimmer.

      Die Isolation hatte ihre Spuren hinterlassen. Er musste sich zusammenreißen, um keinen Lagerkoller zu bekommen.

      So nach und nach fasste er Vertrauen zu einem älteren, erfahrenen, sehr menschlich wirkenden Hybriden, der ab und zu mit am Tisch gesessen hatte, wenn nach getaner Arbeit das Kantinenpersonal mit den Menschen redete.

      Wie Markus in Erfahrung bringen konnte, war er der Chef der munteren Truppe.

      Eines Abends verabredeten sie sich zu einem Vier-Augen-Gespräch auf dem Zimmer von Markus.

      Der „Organisator“, wie ihn seine Untergebenen nannten, hatte allerlei fremdartige Früchte mitgebracht und mehrere Flaschen eines „himmlischen“ Getränks. Die bunten, exotischen Früchte sowie das süffige Getränk waren eine Köstlichkeit – nur für die besser gestellten Alien vom Heimatplaneten herangeschafft.

      Beide wollten einander näher kennen lernen. Berührungsängste hatten sie nicht.

      Markus begann das Gespräch, indem er fragte:

      „Müssen sie die menschenähnlichen Alien um Erlaubnis bitten, wenn Sie mit uns Menschen zusammen sein wollen?“

      „Nein. Es ist ihr ausdrücklicher Wunsch, dies zu tun. Sie organisieren Kontakte geistiger und körperlicher Natur zwischen den Menschen und Hybriden, damit wir uns weiterentwickeln.“

      „Was fehlt ihnen, das wir Menschen haben?“

      „In erster Linie Emotionen. Sehen sie: Die menschenähnlichen Wesen haben ein eingeschränktes und sehr kontrolliertes Gefühlsleben. Sie verhalten sich stets ruhig und gelassen. Sollten sie Emotionen zeigen, dann handelt es sich um Zufriedenheit oder Erleichterung. – Sie sind niemals verwirrt, kennen keine Freude, Entrüstung oder Verärgerung. Extreme Gefühle, wie sie die Menschen beim Sex empfinden, sind ihnen fremd!“

      „Und wie sind die Emotionen bei den Hybriden ausgeprägt?“

      „Wir sind von der Natur aus kühle, rational denkende und handelnde Geschöpfe unterschiedlicher Hautfarbe mit wenigen Emotionen.