Außerirdische schenkten ihm ein zweites Leben. Helmut Adler. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Helmut Adler
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742705068
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zu können und legte sich auf sein „Feldbett“.

      Am liebsten würde er eine lange, dicke Zigarre rauchen, wie früher, wenn er Probleme hatte, die gelöst werden mussten …

      „Augenblicklich hatte er ein Riesenproblem: Es ging um Leben und Tod!

      Wie sollte er sich entscheiden?“

      Er hatte viele Fragen:

      „ – War es Zufall, dass seine Herzattacke zeitlich mit dem Eintreffen des verunglückten Tom zusammenfiel, oder hatten die Alien sie herbeigeführt, um ihn leichter als Versuchsperson zu gewinnen?

      – Meinten Sie es ehrlich mit ihm und wollten sie ihm ein zweites Leben schenken?

      – Welche Rolle spielte die Alien-Ärztin?

      – Hatte sie aus bestimmten Gründen seine Zuneigung gewon-nen?“

      Fragen über Fragen und keine Antwort darauf.

      Die Alien garantierten nichts. Wenn ihr Experiment schief geht, ist er tot, ebenso der junge Mann, dessen Körper nur noch funktioniert.

      Ihm war nicht bekannt, dass es jemals Ärzte auf der Erde gewagt hätten, das Gehirn eines Menschen in einen anderen Menschen zu transplantieren!

      Die schlauen Alien könnten diesbezüglich einen enormen Vorsprung haben, sind aber über das Experimentierstadium nicht hinaus gekommen.

      Es war ihm schleierhaft, wie sie das anstellen wollen!

      Weshalb führen die Außerirdischen diese Experimente durch und was wollen sie damit erreichen?

      Denkbar wäre:

      1. Die Verlängerung der Lebensspanne eines Individuums – zuerst am Menschen getestet und dann an ihrer Spezies angewendet.

      2. Studieren, wie das Wissen, die Fähigkeiten und Erfahrungen einer Person sich im Körper einer anderen Person weiter-entwickeln.

      In Gedanken spielte Markus den Fall durch, das Experiment würde gelingen. Die Aussichten wären viel versprechend:

      – Er könnte als „alter Mann“ in einem jungen Körper ohne die gesundheitlichen Beschwerden des Alters noch viele Jahre leben.

      – Vielleicht würde er noch einmal jung?

      – Welche Person wäre er nach der Gehirntransplantation:

      Markus, von dem das Gehirn stammt oder Tom, der den Körper zur Verfügung stellt?

      – Ergeht es ihm dann wie den Hybriden, die weder Mensch noch Alien sind, sondern beides?

      Markus kam zu der Erkenntnis, dass er dann eine gespaltete Persönlichkeit sei und eine Person mit zwei Identitäten und Personalausweisen!

      Doch für eine müsste er sich entscheiden.

      Er war hin- und hergerissen von diesen Gedanken. Sein Schicksal würde eine jähe Wendung nehmen, deren Folgen er sich nicht vorstellen konnte –.

      Nach einer langen, schlaflosen Nacht hatte er sich entschieden:

      Er will die einmalige Chance nutzen! Der Selbsterhaltungstrieb und die Neugier waren stärker als alle Bedenken. Mit einer gehörigen Portion Gottvertrauen und seinem Schutzengel würde er auch diese Hürde überspringen! ...

      Nach dem Frühstück meldete er sich unausgeschlafen und etwas mürrisch bei den Alien-Ärzten und verkündete ihnen:

      „Ich habe mich entschieden. Ich stimme der Gehirntrans-plantation zu, obwohl ich mir der Risiken bewusst bin.“

      Die Ärzte klatschten und gratulierten ihm zu seinem Mut.

      Als er wieder gehen wollte, sagte die Ärztin zu ihren Kollegen:

      „Wir müssen jetzt unseren „Großen Chef“, den Mond-kommandanten, von unserem Vorhaben überzeugen und ihn bitten, ein Raumschiff zur Verfügung zu stellen, das die Spezialisten vom Heimatplaneten abholt.“ …

      Nach mehreren Tagen waren drei Ärzte, spezialisiert auf Transplantationen, in der Zentralklinik der Hauptbasis im Krater Gassendi eingetroffen.

      Markus und Tom waren mit einer Flugscheibe dorthin verbracht worden. Die Spezialisten untersuchten zuerst den Körperspender Tom und dann Markus.

      Dem Ärzteteam vom Heimatplaneten gehörten an: zwei sehr gebildet aussehende und vornehm auftretende weiße,

      menschenähnliche Alien mittleren Alters sowie ein junger farbiger Hybrid der höchsten Entwicklungsstufe mit vielen menschlichen Zügen.

      Die Drei waren sehr freundlich zu Markus, sprachen untereinander eine seltsame, fremdartige Sprache und strahlten sehr viel Zuversicht aus.

      Am nächsten Morgen war es dann soweit:

      Als Markus ganz ruhig und entspannt den mit Tom belegten Operationssaal betrat, in dem das Unvorstellbare geschehen sollte, war er erschrocken.

      Von der Decke hingen viele bewegliche, in alle Richtungen leuchtende Lampen unterschiedlicher Größe und Form herunter. Einige waren auf Tom gerichtet und andere auf den unweit von seinem Bett stehenden Operationstisch auf Rädern.

      Auf einem langen, schmalen Tisch waren nebeneinander gereiht eine Vielzahl medizinischer Geräte ausgebreitet, die auf den ersten Blick furchteinflößend wirkten.

      Am Krankenbett des von alledem nichts mitbekommenden Tom diskutierten, ganz in weiß gekleidet, die drei Spezialisten vom Heimatplaneten mit den beiden Ärzten und der Ärztin von der Mondbasis unweit des Kraters Fontenelle.

      Markus vermisste die Operationsschwestern …

      Dann wurde er gebeten, sich auszuziehen und auf den Operationstisch zu legen.

      Der gütige „alte Weise“ fragte ihn:

      „Wie fühlen sie sich?“

      Markus antwortete:

      „Es ist mir mulmig zu Mute. Ich bin aufgeregt.“

      „Das wird sich gleich legen!“, sprach´s und starrte ihn in die Augen.

      Markus fiel in einen langen Tiefschlaf …

      Was dann geschah, blieb für immer ein Geheimnis der an der Gehirntransplantation beteiligten Alien-Ärzte! Als Markus die Augen aufschlug, saß die nette Ärztin an seinem Bett auf der Intensivstation. Sie strich ihn sanft über die Hand und sagte:

      „Tom.“

      Ihm war, als hätte er geträumt. Er sah sich um und bemerkte, dass er ohne Schläuche und Kabel dalag und viel besser sehen konnte. Alles erschien heller und klarer und war gestochen scharf zu erkennen. Auch die störenden „fliegenden Mücken“ waren verschwunden.

      Er hob die großen, braunen Hände, besah sie und bewegte die Finger. Das wiederholte er mit den Füßen.

      Allmählich begann er zu begreifen, dass er in einem fremden Körper aufgewacht war, der aber auf die Befehle seines Gehirns reagierte!

      Die charmante Ärztin an seinem Krankenbett schien noch hübscher geworden zu sein.

      Mit seiner neuen, reinen Stimme rief er aus:

      „Ich lebe noch. – Welch ein Wunder!“

      Worauf die Alien-Ärztin in ihrer betont sachlichen Art erwiderte:

      „Es ist kein Wunder, aber sehr viel Arbeit und Bangen!“

      Sie küsste ihn auf die Stirn und sagte:

      „Tom.“

      Dann verließ sie umgehend den Raum, wobei sie sich die Tränen aus den Augen wischte.

      Markus sah ihr nach und dachte:

      „Sie hat mich Tom genannt. Also heiße ich jetzt Tom für den Rest meines Lebens.“

      Nach kurzer Zeit