TABU Anna möchte leben. Heinrich Reents. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Heinrich Reents
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783847633976
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Steuervorteile."

      Frankreich, Dänemark und Island geben mehr als 3,5% des Bruttosozialproduktes aus - Deutschland knapp 2,8%.

      "In Deutschland etwa bekommen die Frauen trotz aller Förderungen im Schnitt nur 1,36 Kinder, obwohl der Staat für Ausbildung und Familienpolitik bis zum 18. Lebensjahr eines jeden Kindes 146 000 Euro ausgibt."

      " Um eine höhere Geburtenrate zu erreichen, ist es aus Sicht der OECD am Erfolg versprechendsten, die Kinderbetreuung auszubauen. In den nordischen Staaten etwa ließen sich Elternschaft und beruflicher Erfolg gleichzeitig realisieren...."

      Bemerkenswert ist der Vorschlag der Umschichtung der Förderung in frühkindliche Projekte, u.a. dem Ausbau der Kinderbetreuung.

      Es darf doch nicht sein, dass das Studieren an Deutschen Hochschulen und Universitäten "frei" ist, und die jungen Mütter und Väter es nicht wissen, wie sie das Geld für die privaten Pflegmütter, Kindertagungsbetreuungsstätten (Kita) und Kindergärten aufbringen sollen.

      Man bedenke: In Deutschland ist nach Analyse der Bertelsmann Stiftung jedes fünfte Kind arm (20,1 %). In Nordrhein-Westfalen beträgt die Quote 17,2% und man beachte - in Bayern 7,4%. Das höchste Armutsrisiko liegt in Berlin mit 35,7%. (Quelle: "Jedes sechste Kind in NRW arm", Hellweger Anzeiger 9. April 2011 )

      Ohne die Medien, ohne die Eltern, Lehrer, Pastöre, Priester, Imame, Rabbiner werden wir unsere Wertvorstellungen kaum verändern. Sie sind die Multiplikatoren.

      Kapitel 10 Benny und Saskia

       Benny und Saskia

       Benny

      In der Sendung im "Stern TV" (RTL)- siehe vorheriger Abschnitt - sprach der Journalist mit einer Mutter, die ihr Kind in die "Babyklappe" gelegt hatte. Mit dem Schließen des "Babyfensters" ertönt im Krankenhaus ein Signal, und das Baby wird direkt rundum fachfraulich/fachmännisch versorgt. Das Baby ist also in sehr guten Händen.

      Als sie merkte, dass sie schwanger war, hat sich der Vater des Kindes von ihr verabschiedet. Sie wusste nicht, mit wem sie darüber sprechen konnte. Ihr war klar, dass sie ihr Baby nicht abtreiben wollte. Sie traute sich nicht, mit ihren Eltern darüber zu reden.

      Nach der Geburt legte sie das Kind in die "Babyklappe". Die Babyklappe ermöglicht den Eltern eine Bedenkzeit. Erst nach dieser Bedenkzeit wird das Kind zur Adoption freigegeben. Dieser Zeitraum beträgt 8 Wochen.

      In dieser Bedenkzeit ging sie zu dem Krankenhaus. Sie sah ihr Kind, und ihr war sofort klar: " Dieses Kind, mein Kind kommt zu mir zurück."

      Es ist ein aufgeweckter, kleiner Junge mit dem Namen Benny, der während der Sendung mit einem Holzfahrrad durch das Studio fuhr und die Zuschauer begeisterte.

      Sie offenbarte sich ihren Eltern, die Eltern unterstützen sie mit allen Kräften. Die junge Mama kann somit ihre Ausbildung fortsetzen. Sind das nicht großartige Eltern!

      Die junge Mama empfahl allen Müttern, die ihr Kind in die Babyklappe gelegt haben, ihr Kind zu besuchen, es persönlich anzuschauen und es in den Arm zu nehmen.

      Hier liegt der Erfolg der Organisation Sternipark, den ich gerne wiederhole: Von 41 Müttern, die ihr Kind in der Babyklappe abgelegt haben, nahmen 16 Mütter anschließend Kontakt mit der Organisation auf. 14 Mütter waren froh, ihr Kind zurücknehmen zu können.

      An dem Fall Benny sieht man, die Bedeutung der sozialen Netze und auch die Bedeutung der Eltern, Freunde und Partner- also des Nestes.

      Ist das nicht eine mutige Frau, dass sie sich zu ihren Entscheidungen bekennt mit allen Höhen und Tiefen! Ich kann mir gut vorstellen, was diese Frau durchgemacht hat. Ich wünsche ihr und ihrem Sohn viel Erfolg!

      Wie ich schon erwähnte: Auf den Fall der "anonymen Geburten, vertraulichen Geburten" werde ich auch eingehen. Viele Krankenhäuser ermöglichen diese "anonyme Geburt" und die „vertrauliche Geburt“.

       Saskia

      Dieser Fall wurde mir von einer Lehrerin zugetragen. Ich danke ihr dafür.

      Eine Schülerin auf ihrem Gymnasium wurde schwanger mit ca. 16 Jahren. Ihr war von Anfang an klar, dass sie das Kind nicht abtreiben wollte. Sie offenbarte sich ihren Eltern. Der Vater des Kindes brach den Kontakt ab.

      Die Eltern gaben ihr jede von ihr gewünschte Unterstützung. Die junge Mama hat erfolgreich ihr Abitur abgelegt. Die Eltern sagten ihr zu, sie könne ihre Ausbildung so weitergestalten, wie sie es wünsche. Ist das nicht ein phantastisches Zusammenspiel zwischen Tochter und Eltern! Die Lehrerin sagte mir, dass die Mutter von Saskia sich zu einer selbstbewussten Frau entwickelt habe.

      Das Zusammenspiel zwischen der Mutter, den Eltern und der Schule hat Saskia die Chance zum Leben ermöglicht. Ich wünsche der Mutter von Saskia viel Erfolg!

      Diese Beispiele zeigen, dass Abtreibungen verhindert werden können, wenn das soziale Netz (= das Nest vorhanden ist) funktioniert. Mütter brauchen Partner, die zu ihnen stehen, Freunde und Bürger, die ihnen die Angst vor der Zukunft nehmen und eine Gemeinschaft, die ihnen das wirtschaftliche Überleben sichert.

      Weiterhin ist zu erkennen, dass offensichtlich Partnerschaftsprobleme eine bedeutende Rolle spielen. Auch darauf werde ich in den nachfolgenden Kapiteln eingehen, insbesondere die Frage der Kommunikation. Kommunikation kann man lernen - man schaue sich nur die Politiker an: Die richtige Kommunikation kann Kriege verhindern - auch Partnerschaftskriege.

      Ich bin, wie ich bereits eingangs schrieb, kein Sozialwissenschaftler, sondern ein Ingenieur und Wirtschaftswissenschaftler.

      Meinen Studentinnen und Studenten versuchte ich Zeit meines Lebens zu vermitteln: Der Leitspruch der Ingenieurinnen und Ingenieure lautet:

      "Der Ingenieur kennt kein Problem, er wechselt nur das Werkzeug."

      oder anders formuliert:

      "Für jedes Problem gibt es eine Lösung, einen Weg, wenn man es wirklich will."

      Das Berufsleben hat mich gelehrt: "In der Ruhe liegt die Kraft." Gelassenheit ist gefragt!

      Kapitel 11 Nexia

       Nexia

      Oft frage ich mich: Inwieweit sind Männer in der Lage, sich in die inneren Gefühle einer Frau hineinzudenken? Vieles ist eine Frage der Kommunikation. Diese Kommunikation zwischen Mann und Frau müssen beide lernen. Vielleicht würden viele Frauen, ihren Kindern die Chance zum Leben geben, wenn der Partner Verständnis zeigen würde und den Worten auch Taten folgen ließe.

      Doch wie können wir die Kommunikation verbessern in einer Welt zunehmender Sprachlosigkeit, die durch Fernsehen, Internet und Smartphones mehr und mehr bestimmt wird. Eltern, Großeltern, Freunde, Partner, Lehrerinnen und Lehrer sind gefragt. Sie kennen den Wert des Lebens.

      Dass Männer und Frauen sich einer unterschiedlichen Sprache bedienen, ist eindruckvoll in dem Buch von "Gray, Männer sind anders, Frauen auch" beschrieben. Dieses Buch gehörte zur Pflichtlektüre der Studentinnen und Studenten, die an meinen Vorlesungen und Seminaren zum Fach "Personalmanagement" an der Fachhochschule Südwestfalen teilnahmen.

      In unserer "Noch-Männer-Gesellschaft" müssen wir lernen, die Gefühls- und Sprachwelten von Frauen und Männern in ihren Unterschieden zu begreifen. Wie kann ein Mensch einen anderen führen oder leiten, wenn er eine andere Sprache spricht? Es sind zwar dieselben Buchstaben und vielleicht auch Worte - die Bedeutung ist aber eine absolut andere für den Anderen.

      Im Blog "Yasmins-Liebe" www.yasmins-liebe.blog.de wurde ich auf einen Kommentar aufmerksam, den ich hier wiedergebe. Die Autorin des Kommentars hat mir ihr Einverständnis zugeschickt. Dafür