Intimsphäre. Inga Heliana. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Inga Heliana
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738088588
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wollte. Die Wohnung war heimelig und gemütlich; alles picobello sauber und aufgeräumt. Jörn war also kein Schlamperter. Gut erzogen. Solche Männer lobe ich mir. Aber noch waren wir nicht so weit, an die Freuden der Liebe zu denken. Erst einmal mussten wir den geschäftlichen Teil abklären, schließlich war ich nicht zu meinem Privatvergnügen mit Jörn mitgegangen. Nachdem er uns beiden ein Glas Wein eingeschenkt hat, kam er gleich von selbst auf den geschäftlichen Teil unserer Abmachung zurück und schob mir diskret zwei Blaue (200, DM) unter das Weinglas. „Ich bin sicher, dass du mich dafür wunderbar verwöhnen wirst“, strahlte er mich bei seinen Worten an.

      Als Erstes glaubte ich jedoch meinen Augen nicht zu trauen: Das war wirklich ein sehr guter Start! Überschwänglich bedanke ich mich bei Jörn, bevor ich flugs das Geld in meiner Handtasche verstaue. Konnte doch sein, dass er es mir wieder wegmopste, weil er vielleicht doch nicht mit mir zufrieden war. Nichts ist unmöglich!

      „Magst du dich vorher noch ein wenig frisch machen?“, fragte mich Jörn. Natürlich mochte ich das. Er gab mir ein Handtuch mit auf den Weg ins Badezimmer. Als ich ins Wohnzimmer zurückkam, hatte sich Jörn ebenfalls entkleidet. Bevor nun er seinerseits ins Badezimmer marschierte, meinte er noch ganz forsch: „Du hast doch nichts dagegen, wenn wir ins Schlafzimmer gehen? Ich lege dann auch ein Badetuch unter. Und natürlich gehen wir dann in mein Bett.“

      Hat der Mensch denn Töne! Nee, da machte ich nicht mit. Ein kleines Pietätsgefühl hatte ich denn doch noch! „Aber Jörn“, entfuhr es mir ganz entrüstet. „Du willst doch nicht etwa dein Schlafzimmer entweihen? Im Wohnzimmer ist es außerdem viel gemütlicher und wärmer. Ich möchte es schon lange einmal auf so einem dicken, flauschigen Teppich treiben, wie er hier im Wohnzimmer liegt. Da können wir das Badelaken auch darüber ausbreiten.“

      Jörn zog einen Flunsch, man sah ihm seine Enttäuschung an. Nachdem auch er sich geduscht hatte, kam er etwas lustlos ins Wohnzimmer. Er war schlank und rank, hatte eine sportliche Figur und stellte rein optisch schon etwas dar. Nur, was da so zwischenmang den Beinen baumelte, wollte mir gar nicht so recht gefallen. Das war schon ein sehr kleiner Kreisel. Da würde ich mir wohl etwas einfallen lassen müssen, ihn in mein Löchlein einkreiseln zu lassen.

      Schweigend legte sich Jörn neben mich. Ich hatte das Badelaken zwischenzeitlich ausgebreitet und auch ein paar Kissen von der Couch geholt. Ich machte nicht den Fehler und schnappte mir gleich wollüstig das kleine Hutzelmännchen, sondern streichelte erst einmal zärtlich seine glatte Brust, seine Brustwarzen, bevor ich mit zarten Berührungen seinen Bauch abtastete. Wie eine Spinne so zart wanderten dann meine Fingerkuppen hinab zu seinen glatten Schenkeln. Jörns Geschlecht sparte ich dabei aus, berührte nur kurz zart seinen prallen, gut geformten Hodensack. Der kleine Spargel fing zu zittern an, bevor er langsam, ganz langsam begann, Formen anzunehmen. Meine Fingerkuppen erkundeten streichelzart die erogenen Zonen auf Jörns seidenweicher Haut. Sie bahnten sich ihren Weg hinab zu seinen Schenkeln und wieder herauf zu seinem Bauch, seiner Brust, seinen Brustwarzen. Ein Stöhnen entrang sich seinem Mund, als ich meine Fingernägel etwas stärker bei den Brustwarzen einsetzte. Sein kleiner, noch etwas verschlafener Spargel sprang mit einem Satz erwachend in die Höhe. „Ich bin bereit“, signalisierte er mir voller Freude. Behutsam stülpe ich ihm ein Gummimützchen über, bevor ich mich ganz sanft auf Jörn niederließ und seinen kleinen Freund in meine Liebespforte einführte. In diesem besonderen Fall war Behutsamkeit angesagt; sonst konnte es mir passieren, dass die ganze Pracht wieder in sich zusammenfiel. Im nächsten Moment auch schon rammelte Jörn drauf los wie ein wild gewordener Stier. Ich erlebte ihn voll in Aktion. Jedoch nicht lange, da entrang sich seinem Mund ein heißes Keuchen: „Ich komme, ich komme“, rief er mit verklärtem Blick.

      Ich spürte das Schrumpfen seiner Männlichkeit, und noch während des Schrumpfens verschwand der noch eben so verklärte Blick auf Jörns Gesicht, Tränen schossen aus seinen Augen. Er setzte sich auf. Sein Körper wurde regelrecht von Weinkrämpfen geschüttelt. Ein Häufchen Elend saß plötzlich neben mir. Nichts war mehr übrig geblieben von dem selbstbewussten Mann. Ich dachte, ich bin im Kino. Zum ersten Mal in meinem Leben sah ich einen Mann weinen, und dann gleich in so einer verfahrenen Situation. Fehlt gerade noch, dass seine Frau plötzlich kochlöffelschwingend vor uns stand! Doch davor wurde ich zu meinem Glück verschont. Selbst ein wenig hilflos, nahm ich das zitternde Bündel Mann in den Arm und versuchte ihn zu trösten.

      „Jetzt bin ich 15 Jahre verheiratet und nicht ein einziges Mal habe ich meine Frau betrogen. Ich war ihr immer treu. Jeder Versuchung habe ich widerstanden. Und dann rennst du mir über den Weg und alle Sicherungen brennen bei mir durch. Ich schäme mich so sehr, denn ich habe eine so liebe Frau, mit der ich sehr glücklich bin. Wie wird sie nur mit meinem Seitensprung fertig werden?“

      Ich glaubte, mich verhört zu haben. „Du hast doch nicht etwa vor, deiner Frau zu beichten?“, blaffe ich ihn an. „Nachdem das Kind nun schon mal in den Brunnen gefallen ist, musst du es auch ganz allein wieder rausziehen. Du allein musst mit deinem Seitensprung fertig werden. Wenn du deine Ehe nicht zerstören möchtest, hältst du gefälligst deinen Schnabel und bleibst für den Rest deines Lebens deiner Frau treu. Lass dir das eine Lehre sein, fremdgehen macht nicht immer froh!“

      Langsam versiegten die Tränen des Seitenspringers und er wurde sehr nachdenklich. „Verspricht mir aber im eigenen Interesse, seiner Frau nichts zu erzählen!“ Gemeinsam verwischten wir noch alle verräterischen Spuren, bevor ich einen sehr in sich gekehrten Ehemann verließ. Zum Glück hatte uns niemand gesehen. Ich habe ihm die Daumen gedrückt, dass alles gut gegangen ist, denn er war kein Unsympath, dieser Jörn.

      Ich konnte an diesem Abend nichts mehr auf die Beine stellen, so sehr hatte mich dieses Erlebnis mitgenommen. Iris saß schon wartend da, als ich nach fast eineinhalb Stunden wie vereinbart, in unserem kleinen Café eintrudele. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd und hatte auf die Schnelle gleich „zwei Pferdchen geritten.“ Beide Freier hatten sich als sehr unkompliziert und großzügig erwiesen. Sie war mit beiden auf den Parkplatz gefahren. Teilnahmsvoll hörte sich Iris meinen Bericht an und richtete mich dann mit ihrer einfühlsamen Art und ihrem Humor schnell wieder auf. Wir köpften sogar noch eine zweite Pulle Sekt und stießen auf unseren gar nicht so misslungenen Abend an. Es tat uns beiden sehr gut, dass wir uns mitteilen konnten. „Das nächste Mal musst du mich dafür trösten“, meinte Iris, als sie mich endlich wieder zum Lachen brachte. In jedem Fall waren wir uns einig, dass dieser Abend ein guter Start war. Dieser Einstieg in das horizontale Gewerbe animierte uns dazu, weiterzumachen.

      Der Sog des Mammons hatte Iris und mich schnell in seiner Gewalt. Das Geld, es war zu einfach und zu schnell verdient! Iris und ich versuchten aus jeder Situation das Beste zu machen, trotzdem wunderte ich mich immer wieder, mit welcher Kaltblütigkeit ich dieses Leben, das doch wirklich der Abschaum war, ertragen konnte. Dieses Leben am Rande der Gesellschaft, welches ich mir selbst ausgesucht hatte. Wie konnte ich mich in diesem Morast suhlen, ohne einen seelischen Schaden davon zu tragen? So manches Mal hatte ich den Eindruck, in meinem Körper wohnten zwei Seelen. Ich konnte es manchmal einfach nicht fassen. Es war wohl dieser Kick, der Reiz des Abenteuers und dieses Kribbeln im Bauch, das mich immer wieder losstiefeln ließ. Iris erging es nicht anders. Unseren Hass auf die Männer hatten wir zwischenzeitlich schon etwas eingedämmt, denn die Freier, die wir kennenlernten, waren eigentlich recht nett. Sie trugen keine Schuld an unserer Misere.

      In der Regel waren die Männer im Auto unkompliziert. Der Akt an sich ging meist sehr schnell über die Bühne. Die Männer, die ein Abenteuer im Auto suchen, haben in der Regel nicht viel Zeit -oder aber, sie wollen ihre Erektion möglichst schnell hinter sich bringen, um sich dann konzentriert wieder anderen Dingen zuzuwenden. Oft wartet auch jemand zu Hause auf sie.

      Eines Abends machte ich die Bekanntschaft eines stürmischen jungen Mannes, der es sehr eilig hatte, sein prall gefülltes Säckel bei mir auszuladen. Ich konnte ihn überreden, mit mir ins Hotel zu gehen, und hatte noch nicht einmal die Zimmertür hinter mir geschlossen, da packte mich der Typ auch schon und warf mich aufs Bett. Ich hatte zu tun, mich aus seiner Umklammerung zu lösen und erst einmal streng die Fronten zu klären. Ich war wirklich einiges gewohnt, aber so etwas Verrücktes war mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Den Liebeslohn hatte mir mein feuriger Galan bereits im Aufzug in den Ausschnitt gesteckt, danach wollte er mir gleich zwischen die Schenkel greifen. Aber so geht es nicht!