Intimsphäre. Inga Heliana. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Inga Heliana
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738088588
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Jetzt saßen wir da und wussten nicht, wie wir uns verhalten sollten. „Natürlich fahre ich euch beide nach Hause, auch wenn ihr keine Lust habt, mich zu verwöhnen. Schließlich bin ich kein alter Lustmolch“, nahm der Daddy den Gesprächsfaden wieder auf. Auf einmal kam Leben in die zwei stummen Fischlein. Iris und ich sahen uns an und waren uns einig: So schnell würden wir nie mehr an so viel Geld kommen. Und knapp bei Kasse sind junge Mädchen doch oft. „Also gut, wir werden Sie verwöhnen“, antwortete ich für uns beide. „Fahren Sie auf einen stillen Parkplatz.“ Hocherfreut steuerte unser Galan den nächsten ruhigen Parkplatz an. Iris fummelte von hinten nach vorne, ich fummelte von der Seite, und der kleine Wichtelzwerg kam schnell zum Überschäumen. Der alte Daddy war sehr zufrieden. Iris und ich sahen uns an und dachten das Gleiche: Wie kann man nur auf so einfache und schnelle Art so viel Geld verdienen! Denn die Kröten hatte uns unser Galan gleich zugesteckt, bevor er die Hose herunterließ. Im Anschluss wurden Iris und ich auf dem schnellsten Wege nach Hause gebracht. Unser Don Juan hatte es auf einmal selbst sehr eilig, heimzukommen.

      In dieser Nacht konnte ich lange nicht einschlafen. Dieses Erlebnis wühlte mich total auf. Ich konnte es gar nicht glauben, dass ich mich tatsächlich auf so ein Abenteuer eingelassen hatte. War ich denn von allen guten Geistern verlassen? Auf jeden Fall schwor ich mir, dass mir, dass ich mich auf so ein zwielichtiges Abenteuer nie mehr einlassen würde, denn damit war der Weg in die Gosse vorprogrammiert. Und dafür war mir mein junges Leben einfach zu schade.

      Trotzdem: Iris und ich hatten Blut geschleckt und wurden neugierig. Obwohl wir beide, das muss ich zu unserer Entschuldigung sagen, erst einmal standhaft versucht haben, dieser Versuchung zu trotzen. Doch Pustekuchen. Dieses kleine Abenteuer ging uns – verdammt noch mal – nicht mehr aus dem Kopf. Jetzt fuhren wir gerne nach einem ausgiebigen Tanzabend per Autostopp nach Hause. Zum Glück wohnten wir nicht weit auseinander. Aber nie mehr versuchte sich uns ein Autofahrer unsittlich zu nähern, noch machte uns jemand ein finanzielles Angebot. Kuchenmist! War wohl nichts mit der großen Kohle. Wir mussten uns etwas anderes einfallen lassen. In die Bar von großen Hotels getrauten wir uns nicht. Dazu fehlte uns der Mut. Uns war klar, dass man da bestimmt honorige Herren für ein Liebesabenteuer aufgabeln konnte.

      Eines Tages kam Iris auf die Idee, einfach auf die Straße zu gehen. Sie hatte abends, als sie einmal mit Bekannten unterwegs war, mitbekommen, dass da gewisse Damen in der Gegend vom Karolinenplatz ihr Unwesen trieben. Warum sollten wir beide nicht da unser Glück versuchen. Natürlich nur abends, wenn es dunkel war.

      Ich war anfangs alles andere als begeistert von dieser Idee, jedoch verstand es Iris, mir mit Engelszungen die Sache schmackhaft zu machen. Wenigstens versuchen sollten wir es doch einmal. Iris und ich bildeten uns in unserer grenzenlosen Naivität ein, jederzeit wieder damit aufhören zu können. Wir wollten auch nur ab und zu ein bisschen „naschen.“ Haha. Von wegen! Und dann war ich tatsächlich bereit, den Schleier der Anständigkeit in den Dreck zu zerren und ein ganz verwerfliches Frauenzimmer zu werden.

      Bis zu meinem 16. Lebensjahr war es für mich selbstverständlich, dass ich eines Tages als Jungfrau in die Ehe gehe. Ich wollte nur aus Liebe heiraten. Natürlich einen braven Mann, der Verständnis für meine sexuelle Zurückhaltung bis zum Tag der Eheschließung hatte. Und ich wollte zwei Kinder in die Welt setzen. Nach Möglichkeit einen Jungen und ein Mädchen. Zwischendurch wollte ich auch mal ganz ernsthaft mit 17 Jahren in ein Kloster gehen. Meine Eltern waren entsetzt über mein Vorhaben. Meiner besten Freundin gelang es, mir dieses Vorhaben wieder auszureden. Die Illusion, unberührt in die Ehe zu gehen, war mit einem Male zerplatzt wie eine Seifenblase. Auf einmal zählten alle diese Werte nicht mehr. In meinem Denken war ich mit einem Male um viele Jahre gealtert.

      Das soll nun jedoch nicht heißen, dass ich bei meiner ersten Begegnung mit einem Freier noch Jungfrau war. Mit 13 Jahren hatte ich meinen ersten Freund. Er war der Schwarm aller Mädchen in unserer Siedlung. Lars war mit seinen schwarzen Locken, seinen dunkelblauen Augen, seiner sportlichen Figur und seiner stattlichen Größe von 1,80 m eine wirkliche Augenweide. Er war 16 Jahre alt, als wir beide anfingen, miteinander zu gehen. Als ich diesen hübschen Jungen das erste Mal sah, brannte mein Herz sofort lichterloh. Ich ließ mir jedoch nichts anmerken, gab mich immer sehr reserviert. Vielleicht hatten es Lars zudem auch meine Formen angetan, denn ich war bereits mit Ende 12 sehr gut entwickelt, womit ich selbst große Probleme hatte. Mit 13 bekam ich meinen ersten Büstenhalter. Ich war darüber sehr unglücklich, auch wenn die Jungs in meiner Klasse ganz verrückt nach meinen Formen waren. Ich beneidete alle meine Mitschülerinnen und Freundinnen, die noch so herrlich platt waren. Jedenfalls fühlte ich mich sehr geschmeichelt, als mir Lars über meinen Bruder seinen ersten Liebesbrief zukommen ließ. Ich ließ Lars erst ein paar Wochen zappeln, bis ich ihn das erste Mal zu einem Spaziergang getroffen habe. Zwei Jahre gingen wir miteinander (so nannte man das früher jedenfalls.) Meine Eltern hatten nichts gegen die Freundschaft mit dem gut erzogenen jungen Mann. Es war eine Zeit der Bescheidenheit, des Flirtens, Turtelns, der Freude an den kleinen Dingen des Lebens. Lars hatte nicht nur sehr viel Humor, er konnte auch herrlich küssen und dabei so zärtlich sein. Petting war in dieser Zeit allerdings ein Fremdwort für uns beide. Das war ein Tabu-Thema. Darüber dachte Lars genau wie ich. Die zwei Jahre mit ihm zählen mit zu den schönsten in meinem ganzen Leben. Weil es eine Zeit voller Unschuld war, die ich sehr genossen habe. Nach zwei Jahren trennten wir uns in aller Freundschaft. Unsere Gefühle füreinander waren im Laufe des letzten halben Jahres auf der Strecke geblieben. Mit jedem Tag ein klein wenig mehr. Wir konnten nichts dagegen tun, so sehr uns beide das auch schmerzte.

      Vergewaltigung in der Jugend

      Ich war gerade 18 geworden, als mir auf sehr brutale Weise die Unschuld genommen wurde. Wenn mir das jemand erzählt hätte, dass es auch so geht, ich hätte es ganz gewiss nicht geglaubt. Ich musste es wohl erst selbst erleben. Ich ging mit meiner Freundin Iris in unser Lieblings-Tanzlokal in Schwabing. Da lernte ich einen Hünen von Mann kennen. Er war genau 1,88 m groß und passte recht zu meiner kleinen Größe von 1,62 m. Ich hatte schon immer ein Faible für große Männer – und die ein Faible für kleine Frauen. Er tanzte wie ein junger Gott und brachte mein Herzerl sehr bald zum Schwingen. Er hatte schulterlange, blonde Locken und ein ebenmäßiges Gesicht, aus dem dich lausbubenhaft zwei Blauaugen anlachten. Als er mir und Iris anbot, uns zu später Stunde nach Hause zu fahren, stimmten wir begeistert zu. Er fuhr einen 300er Mercedes. Oh, wie Iris und ich uns fühlten. Wie im Himmel. Doch sehr unsanft wurden wir, insbesondere ich, sehr schnell aus unseren himmlischen Träumen gerissen.

      In der Nähe unseres Zuhauses befand sich ein menschenleerer großer Parkplatz, wo Tom, so hieß mein Verehrer, gerne noch ein wenig mit mir schmusen wollte. Ich hatte nichts dagegen, noch ein paar glutvolle Küsse mit ihm auszutauschen. Immerhin küsste ich für mein Leben gern. Lars, meine erste Liebe, hatte mich so richtig auf den Geschmack gebracht. Also tausche ich feurige, glutvolle Küsse mit Tom und denke in meiner Naivität nicht im Entferntesten daran, dass ich mit meinen heißen Küssen bei Tom mehr auslöste, als ich es vorhatte. Jedenfalls setzte ich mich sehr energisch zur Wehr, als er erst zärtlich, dann sehr unnachgiebig versuchte, sich mit seiner riesigen Hand Eingang in mein Höschen zu verschaffen. Das war nicht eingeplant. Bis jetzt waren die Tänzer, die Iris und mich nach einem Tanzabend in der Diskothek nach Hause brachten, immer anständig gewesen. Wir hatten uns zwar zum Abschied oft zärtlich geküsst und auch ein bisschen geschmust. Doch richtig zudringlich ist kein Einziger von ihnen geworden. Wenn es ein Mann einmal versuchte und er stieß auf Widerstand oder es hagelte ein energisches „Nein“, kam es nie zu weiteren Vorstößen.

      Tom jedoch war unerbittlich. Er hatte Feuer gefangen. Vielleicht hatte er vorher auch schon ein bisschen viel Alkohol erwischt. Ich weiß es nicht. Er ließ sich jedenfalls nicht in seine Schranken weisen. So sehr ich mich auch dagegen zur Wehr setze, ihn anflehte, von mir abzulassen, ihn sogar in die Lippe biss. Nicht einmal Iris konnte von hinten etwas ausrichten, so sehr sie auch an seiner Schulter riss und dann vor lauter Verzweiflung auf ihn eintrommelte. Tom bahnte sich unverdrossen seinen Weg zu meiner unschuldigen kleinen Möse und drang brutal und sehr schmerzhaft mit einem Finger in mein Allerheiligstes. Dass er damit alle meine Träume unwiderruflich zerstörte, indem er es schaffte, mein Jungfernhäutchen zu durchstoßen, war ihm bestimmt egal. Bei mir wurde dies zur Gewissheit, als ich einen heftigen kurzen