Unequally Love. Sara Wagener. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sara Wagener
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738029475
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Haut seiner Handflächen und schloss für einen Moment die Augen. Seine Hände waren so schön warm und stark... Sie wollte, dass er sie umfing, sie festhielt und nie mehr damit aufhörte, sie zu küssen. Sanft strich sie über seine Unterarme und erschauderte leicht, als er hörbar ausatmete. War dieses Gefühl für ihn genauso prickelnd und neu, wie für sie?

      »Was machst du nur mit mir?«, hauchte er leise und zitterte leicht. Sie lächelte.

      »Dieselbe Frage könnte ich dir stellen.«

      Ein wenig nervös beugte sie sich vor und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss ebenso sanft und vorsichtig. Langsam hob er die Hand und ließ sie in ihren Nacken gleiten.

      »Du bringst mich um den Verstand, Prinzessin«, hauchte er dicht an ihren Lippen. Sie atmete hörbar aus und versuchte verzweifelt, sich zu konzentrieren.

      »Lass uns fertig frühstücken und dann verschwinden«, flüsterte sie. Er hob den Kopf und betrachtete sie.

      »Ich glaube es wäre nicht die beste Idee, wenn wir uns in deine Wohnung zurückziehen. Und in meine genauso wenig. Chris ist nämlich auch nicht da. Der trifft sich mit deiner Schwester.«

      Sie machte große Augen.

      »Im Ernst jetzt?«

      Kian nickte.

      »Er war auch schon fast auf dem Weg zu ihr, als ich losgegangen bin.«

      »Aber ihr Freund ist gestern Abend aus Dublin gekommen. Er saß vor ihrer Tür. Das hat sie mir geschrieben.«

      Sie blickten einander an.

      »Und das heißt?«, fragte Kian, der das Unbehagen in ihren Augen richtig zu deuten schien.

      »Er wird furchtbar schnell eifersüchtig. Er ist ein echter Idiot. Einer von der Sorte, die alles anbaggern, was Brüste hat. Selbst bei mir hat er das versucht. Nadeya müsste ja nichts davon erfahren. Also echt...«

      »Wie ist deine Schwester denn an so einen geraten? Sie sieht nicht aus, als würde sie sich alles gefallen lassen.«

      Sie schüttelte den Kopf.

      »Nadeya trägt eine Maske. Immer und überall.«

      Kapitel 10 - Nadeya

      Fasziniert betrachtete Nadeya den glatten, muskulösen Oberkörper ihres Freundes. Mit den Fingerspitzen glitt sie über seine ausgeprägten Muskeln und lächelte dabei. Er schlief noch, regte sich jedoch unter ihrer Berührung.

      »Babe, lass mich schlafen«, murmelte er und drehte sich so zur Seite, dass er halb auf ihr drauf lag. Sie schnappte nach Luft.

      »Du erdrückst mich«, beschwerte sie sich, doch im nächsten Augenblick fanden seine Lippen die ihren. Sie küssten sich, während Alans Hände ihre in die Kissen drückten.

      »Babe, du machst mich wahnsinnig«, hauchte er, während er seinen Körper an ihren presste. Sie lachte und in diesem Augenblick klingelte es. Er stöhnte.

      »Wer auch immer da ist, bitte erschieß ihn.« Wieder lachte sie.

      »Das ist bestimmt nur der Paketdienst. Ich hab mir vor ein paar Tagen Klamotten bestellt.«

      »Ach, dann soll er das Ding unten abstellen und sich verziehen«, sagte Alan und wollte sie erneut küssen, doch sie befreite sich.

      »Geh schon mal duschen. Ich komm gleich nach.«

      Er gehorchte und verließ den Raum, während sie rasch in sein T-Shirt schlüpfte. Es war so lang, dass es ihre Unterhose versteckte.

      Sie ging zur Sprechanlage, als es ein zweites Mal klingelte.

      »Ja?«

      »Hi, hier ist Chris.«

       Fuck!

      Sie hatte ihn total vergessen. Sie fluchte leise, während sie fieberhaft nachdachte, was sie jetzt tun sollte.

      »Ähm... soll ich rauf kommen? Die Haustür ist nur angelehnt.«

      »Nein!«, stieß sie aus. »Ich komme runter.«

      Sie musste sich beeilen. Alan durfte auf keinen Fall mitbekommen, dass sie sich mit einem anderen Mann verabredet hatte. Auf die Szene, die er ihr machen würde, hatte sie absolut keinen Bock.

      Sie schlüpfte barfuß in ihre Chucks. Ohne sie zu schnüren oder sich Gedanken um ihr Outfit zu machen, griff sie nach dem Wohnungsschlüssel und rannte die Stufen hinab. Warum zum Henker wohnte sie im fünften Stock? Vielleicht sollte sie Chris bitten, ihr doch eine andere Wohnung zu suchen...

      Als sie die letzten Stufen hinab sprang, stand sie plötzlich direkt vor ihm. Gleichzeitig wichen sie einen Schritt zurück. Er musterte sie leicht erstaunt.

      »Du weißt, dass du keine Hose anhast, oder?«

      Sie ging nicht darauf ein.

      »Du musst sofort hier verschwinden«, sagte sie eindringlich.

      »Was?«

      »Alan ist hier. Wenn er das mitkriegt... Wenn er herausfindet, dass...«

      »Wenn er was herausfindet? Nadeya, wir wollten bloß einen Kaffee trinken gehen. Was ist daran so schlimm? Verbietet er dir das etwa?«

      Sie schloss kurz die Augen und atmete tief durch. Natürlich verstand er das nicht. Wie sollte er auch?

      »Das brauche ich dir wirklich nicht zu erklären«, gab sie ein wenig ungeduldig zurück.

      »Aber du kannst mir erklären, warum du dich mit mir verabredest, wenn du Angst vor deinem Freund hast.« Er schien wirklich sauer zu sein. Resigniert ließ Nadeya sich auf eine der unteren Treppenstufen fallen. Sie schloss die Augen und vergrub das Gesicht in den Händen. Er hatte ja recht... so recht...

      »Ich habe keine Angst vor ihm«, murmelte sie, doch sie hörte selbst, wie verzweifelt das klang. Sie spürte, dass er sich neben ihr niederließ.

      »Ich möchte doch nur dein Freund sein, Nadeya. Was ist daran so falsch?«

      Sie hob den Blick, begegnete diesen blauen Augen und fragte sich, wie es möglich war, dass er heute Morgen noch besser aussah, als schon gestern Abend.

      »Nichts«, antwortete sie und musste daran denken, dass Alan oben in der Dusche auf sie wartete. Er würde schon jetzt ungeduldig sein.

      »Ich... ich kann das aber nicht.« Sie flüsterte die Worte nur. Sein Blick war nicht verletzt. Er sah einfach nur aus, als würde er sich Sorgen machen.

      »Ich kann wirklich nicht verstehen, wieso jemand wie du sich sowas gefallen lässt«, sagte er und klang ehrlich enttäuscht. Er stand auf und sie spürte den fast übermächtigen Drang, ihn aufzuhalten.

      »Chris...«, stieß sie aus, sprang auf und fasste ihn am Arm.

      »Warte...«, murmelte sie.

      »Worauf? Dass du aufwachst und erkennst, dass dir dieser Typ nicht guttut?«

      »Woher willst du das wissen? Du kennst ihn doch überhaupt nicht«, fuhr sie ihn an.

      »Nein, Nadeya. Aber du willst ihn mir offenbar auch nicht vorstellen. Das sagt doch schon alles. Oder etwa nicht?«

      Sie wusste nichts zu entgegnen und als er sich losriss und ging, stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie wusste, dass er recht hatte und doch war sie nicht in der Lage, auf ihn zu hören. Sie liebte Alan... oder nicht?

      Hastig wischte sie sich die feuchten Spuren von den Wangen und rannte die Treppe hinauf. Ihr Freund stand bereits unter der Dusche.

      »Und? War‘s der Paketdienst?«

      »Äh... ja!«, gab sie leicht verwirrt zurück, während sie die Chucks von den Füßen kickte und sich das T-Shirt über den Kopf zog. Sie stieg zu ihm in die große Duschkabine und betrachtete kurz ihren Freund. Seine breiten Schultern, der durchtrainierte Oberkörper