Für immer sein. Grace R. Duncan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Grace R. Duncan
Издательство: Bookwire
Серия: Für immer
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958236066
Скачать книгу
Chad bezahlt hatte, kam sie hinter dem Tresen hervor. »Beißt er?«

      Chad sah auf den Hund hinab. »Beißt du sie?«

      Dem Hund gelang es tatsächlich, beleidigt auszusehen. Schnaubend drückte er der jungen Frau die Schnauze in die Hand.

      Sie lachte und streichelte ihn. »Er ist riesig. Was für eine Rasse ist das? Ich kann es nicht erkennen.«

      »Ein großer amerikanischer Mischling«, sagte Chad, wobei er befand, dass er damit nahe genug an der Wahrheit lag. Seine Antwort brachte sie erneut zum Lachen. »Es steckt ein Teil Alaska Malamute drin, aber das ist alles, was ich sicher weiß.«

      »Ich habe noch nie einen gesehen. Ich wusste nicht, dass die so groß werden.«

      Chad zuckte mit einer Schulter. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er in dieser Hinsicht einzigartig ist. Vielleicht steckt noch ein Teil Deutsche Dogge in ihm, wenn er so groß ist. Ich, also, ich brauche die Marke.« Chad hakte die neue Leine ins Halsband und zog den Hund sachte hinter sich her zur Gravurmaschine.

      Es dauerte einen Moment, bis er sich durch die Bilder auf dem Display gearbeitet hatte – der Touchscreen war entweder zu empfindlich oder eben nicht genug. Dazwischen gab es nichts. Ratlos hielt er inne, als ihn das Programm aufforderte, einen Namen einzugeben. Er sah hinunter. »Wie nenne ich dich denn?«

      Der Hund legt den Kopf schief, als würde er gespannt auf Chads Vorschläge warten.

      In Gedanken arbeitete er sich durch die Hundenamen, die er kannte, aber die meisten von ihnen waren schrecklich banal und sein Hund war alles andere als das. »Fido? Spot?«

      Wieder einmal gelang es dem Hund, beleidigt auszusehen.

      »Rover?«

      Der Hund schnaubte.

      Chad machte das einfach zu viel Spaß. »Hmm. Balls. Ich sollte dich Balls nennen.«

      Der Hund ließ sich auf den Bauch fallen, legte sich wieder die Pfoten übers Gesicht und winselte.

      »Schon gut«, sagte Chad kopfschüttelnd. Einer plötzlichen Eingebung folgend wandte er sich der Maschine zu. »A-ha!« Er tippte den Namen ein, arbeitete sich rasch durch die letzten Anweisungen und drückte auf den Knopf, um die Marke fertigzustellen.

      Gespannt beobachteten die beiden, wie die Marke graviert wurde und wenige Augenblicke später mit einem Pling im Ausgabefach landete.

      »Da ist sie, Murray. Was hältst du davon?«

      Murray neigte den Kopf und sah leicht verwirrt aus.

      »Wie der Hund in Verrückt nach dir«, erklärte Chad, verdrehte dann jedoch die Augen, weil er dies einem Hund erklärte.

      Murray ignorierte ihn und hob lediglich den Kopf, als wollte er sagen: »Na, nun mach sie schon dran.«

      »Wir machen das zu Hause. Ich bezahl nicht noch länger dafür, dass der Fahrer wartet. Verdammt«, sagte er, als ihm etwas einfiel. »Ich hab kein Futter gekauft.« Eine Weile sah er auf Murray hinab. »Na ja, dann wirst du heute Abend das essen müssen, was ich esse.«

      Der Ausdruck auf Murrays Gesicht sah nicht im Entferntesten nach Traurigkeit aus.

      Als sie vor dem Haus, in dem sein Apartment lag, aus dem Taxi stiegen, sah Chad zu Murray hinunter. »Musst du mal? Ich geh davon aus, dass du stubenrein bist, und irgendwas sagt mir, dass ich recht habe.« Er öffnete das Tor zu dem kleinen Garten neben dem Haus und wartete darauf, dass Murray vorausging.

      Sofort begann Murray herumzuschnüffeln und es dauerte nicht einmal annähernd so lange, wie Chad vermutet hatte, bis er eine Stelle fand, an der er sein Bein hob. Als er fertig war, schüttelte er sich kräftig, dann trottete er zurück zum Gartentor, wo Chad auf ihn wartete.

      »Okay, dann lass uns mal reingehen. Ich muss heute noch etwas arbeiten.«

      In der Wohnung angekommen, setzte Murray seine Schnuppertour fort und erkundete jeden Winkel mit der Nase.

      »Also«, sagte Chad kopfschüttelnd. »Vermutlich ist es egal, was du bist, ihr tut alle das Gleiche, hm?«

      Schnaubend kam Murray zurück, um sich vor Chad hinzusetzen.

      Und genau in diesem Moment bemerkte er den Geruch. Murray stank zum Himmel. Er hatte keine Ahnung, wie ihm das im Taxi entgangen sein konnte, aber er war irgendwie dankbar dafür, denn der Fahrer hätte sicher einen Anfall bekommen.

      »Igitt. Okay, du brauchst dringend ein Bad. Wo hast du denn drin gesessen?« Chad verzog das Gesicht, musste jedoch lachen, als Murray beleidigt schnaubte. Er wandte sich ab und ging ins Badezimmer, wobei er vermutete, dass Murray ihm folgte. Als er begann, das Wasser in die Wanne laufen zu lassen und sein eigenes Shampoo dazugab, warf er einen Blick über die Schulter und war nicht überrascht, Murray dort wartend sitzen zu sehen. »Ich muss das hier benutzen. Machst du mir deswegen Ärger?«

      Erneut schüttelte Murray auf diese seltsame Art, die Chad glauben ließ, dass er ihn tatsächlich verstand, den Kopf. Er setzte sich neben die Wanne und hob auffordernd den Kopf, damit Chad ihm das Halsband abnehmen konnte.

      »Ja, das sollte wohl nicht nass werden«, murmelte Chad kopfschüttelnd. »Du bist zu clever, Großer. Irgendwas stimmt nicht mit dir. Ich hab nur keinen blassen Schimmer, was es ist.« Murray reagierte nicht darauf und Chad schob den Gedanken beiseite. Sollte sich doch sein Unterbewusstsein damit beschäftigen. Nachdem er das Halsband aufs Waschbecken gelegt hatte, überprüfte er die Wassertemperatur. »Okay, rein mit dir. Es ist warm.«

      Murray hüpfte in die Wanne und hielt still, während Chad ihn überall nass machte. Er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Durch das Wasser sah Murrays flauschiges Fell ganz strubbelig und komisch aus. Murray zeigte sich von Chads Humor jedoch gänzlich unbeeindruckt.

      Also konzentrierte sich Chad darauf, die Seife gründlich in das nasse Fell einzuarbeiten. Es dauerte länger, als er erwartet hatte – obwohl er wusste, wie groß Murray war. Nachdem er es geschafft hatte, war er überrascht, wie wenig Wasser und Shampoo auf seiner eigenen Kleidung gelandet war. Beim Einseifen vermied er Murrays Penis und Hoden, obwohl er wusste, dass es schwachsinnig war. Wahrscheinlich würde Murray sich sowieso selbst darum kümmern. Stattdessen konzentrierte er sich darauf, den Schaum abzuspülen, was mehrere Minuten dauerte, schließlich wollte er sichergehen, dass nichts davon im Fell zurückblieb. Dann sah Murray endlich sauber aus.

      Chad suchte sein schäbigstes Handtuch raus und rieb Murray damit ab. Bei einem kurzen Blick in die Wanne bemerkte er die ganzen Haare. »Pfui, du verlierst aber viele, Junge. Ist wahrscheinlich gut, dass ich einen guten Staubsauger habe.« Er rieb Murray noch ein bisschen weiter ab, dann erhob er sich.

      Murray sah zu ihm auf und deutete mit einem Nicken in Richtung Tür.

      Chad hob eine Augenbraue, folgte jedoch der Aufforderung. Als er an der Tür stand, schüttelte sich Murray kräftig. Das Wasser flog in alle Richtungen, doch Chad blieb glücklicherweise außer Reichweite. »Hm«, sagte er und musterte seinen neuen Hund. »Das war außerordentlich freundlich von dir.«

      Murray sprang aus der Wanne, lief zu Chad und drückte die Nase gegen seine Hand.

      Chad warf das Handtuch in den Wäschekorb, ehe er in die Hocke ging und Murrays Kopf streichelte. »Ich wünschte, du könntest reden. Ich wette, zu dir gibt es eine wirklich interessante Geschichte.« Als Antwort leckte ihm Murray übers Gesicht. Lachend strich Chad ihm noch einmal über den Kopf, dann legte er ihm das Halsband wieder an. »Okay. Na geh schon, lass mich hier sauber machen. Dann suche ich eine Schüssel für dein Wasser.«

      Murray trottete den Flur hinunter und Chad sah ihm nach. Ja, irgendetwas ging hier vor sich, doch trotz aller Fantasie, die Chad aufbringen konnte, und all der Dinge, die er bereits gesehen hatte, konnte er nicht genau sagen, was es war. Er schüttelte den Kopf und begann, den Berg an Haaren aus seiner Wanne zu fischen.

      Chad rieb sich seufzend über das Gesicht. Grimmig starrte er auf den Bildschirm, doch der Computer war nicht schuld an seiner Misere. Irgendwo da draußen war die Information. Das