Freiheit . Martin Laube. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martin Laube
Издательство: Bookwire
Серия: Themen der Theologie
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783846337714
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Von der Staatenbildungszeit bis zum Ende der Königszeit (GAT 8/1), Göttingen 1992.

      Assmann 1992: Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen, München 1992.

      Becker 2006: Becker, Uwe: Das Exodus-Credo. Historischer Haftpunkt und Geschichte einer alttestamentlichen Glaubensformel, in: ders./van Oorschot, Jürgen (Hgg.): Das Alte Testament – ein Geschichtsbuch?! Geschichtsschreibung und Geschichtsüberlieferung im antiken Israel (Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte 17), Leipzig 20062, 81–100.

      |36|Bultmann 1959: Bultmann, Rudolf: Der Gedanke der Freiheit nach antikem und christlichem Verständnis [1959], in: ders.: Glauben und Verstehen. Gesammelte Aufsätze, Bd. 4, Tübingen 1965, 42–51.

      Crüsemann 2001: Crüsemann, Frank: Freiheit durch Erzählen von Freiheit. Zur Geschichte des Exodus-Motivs [2001], in: ders.: Kanon und Sozialgeschichte. Beiträge zum Alten Testament, Gütersloh 2003, 193–209.

      Frei/Koch 1996: Frei, Peter/Koch, Klaus: Reichsidee und Reichsorganisation im Perserreich (OBO 55), Fribourg/Göttingen 19962.

      Grätz 2004: Grätz, Sebastian: Das Edikt des Artaxerxes. Eine Untersuchung zum religionspolitischen und historischen Umfeld von Esra 7,12–26 (BZAW 337), Berlin/New York 2004.

      Hermisson 1985: Hermisson, Hans-Jürgen: Gottes Freiheit – Spielraum des Menschen. Alttestamentliche Aspekte eines biblisch-theologischen Themas, ZThK 82 (1985), 129–152.

      Kaiser 1998: Kaiser, Otto: Determination und Freiheit beim Kohelet/Prediger Salomo und in der Frühen Stoa, in: ders.: Gottes und der Menschen Weisheit. Gesammelte Aufsätze (BZAW 261), Berlin/New York 1998, 106–125.

      Kaiser 2003: Kaiser, Otto: Freiheit im Alten Testament, in: ders.: Zwischen Athen und Jerusalem. Studien zur griechischen und biblischen Theologie, ihrer Eigenart und ihrem Verhältnis (BZAW 320), Berlin/New York 2003, 179–198.

      Kaiser 2008: Kaiser, Otto: Göttliche Weisheit und menschliche Freiheit bei Ben Sira, in: ders.: Vom offenbaren und verborgenen Gott. Studien zur spätbiblischen Weisheit und Hermeneutik (BZAW 392), Berlin/New York 2008, 43–59.

      Kampling 2006: Kampling, Rainer: Art. Freiheit, in: Handbuch theologischer Grundbegriffe zum Alten und Neuen Testament, hg. von Angelika Berlejung/Christian Frevel, Darmstadt 2006, 190–192.

      Karrer 2001: Karrer, Christiane: Ringen um die Verfassung Judas. Eine Studie zu den theologisch-politischen Vorstellungen im Esra-Nehemia-Buch (BZAW 308), Berlin/New York 2001.

      Köckert 2007: Köckert, Matthias: Die zehn Gebote (Beck Wissen 2430), München 2007.

      Kratz/Spieckermann 2008: Kratz, Reinhard G./Spieckermann, Hermann (Hgg.): Vorsehung, Schicksal und göttliche Macht. Antike Stimmen zu einem aktuellen Thema, Tübingen 2008.

      Lohfink 1982: Lohfink, Norbert: Art. ישִׁפְחָ/ḥŏpšî, ThWAT 3, Stuttgart 1982, 123–128.

      Maier 1971: Maier, Gerhard: Mensch und freier Wille. Nach den jüdischen Religionsparteien zwischen Ben Sira und Paulus (WUNT 12), Tübingen 1971.

      Otto 1994: Otto, Eckart: Theologische Ethik des Alten Testaments (ThW 3/2), Stuttgart 1994.

      |37|Otto 2006: Otto, Eckart: Mose. Geschichte und Legende (Beck Wissen 2400), München 2006.

      Schmitz 2010: Schmitz, Barbara: »Freiheit« als Thema alttestamentlicher Anthropologie, in: Frevel, Christian (Hg.): Biblische Anthropologie. Neue Einsichten aus dem Alten Testament (QD 237), Freiburg i.Br. 2010, 190–215.

      Schrage 2005: Schrage, Wolfgang: Vorsehung Gottes? Zur Rede von der providentia Dei in der Antike und im Neuen Testament, Neukirchen-Vluyn 2005.

      Wicke-Reuter 2000: Wicke-Reuter, Ursel: Göttliche Providenz und menschliche Verantwortung bei Ben Sira und in der Frühen Stoa (BZAW 298), Berlin/New York 2000.

      Zgoll 2012: Zgoll, Annette: Welt, Götter und Menschen in den Schöpfungsentwürfen des antiken Mesopotamien, in: Schmid, Konrad (Hg.): Schöpfung (Themen der Theologie 4), Tübingen 2012, 17–70.

      3. Literaturhinweise zum vertiefenden Studium

      Bultmann, Rudolf: Der Gedanke der Freiheit nach antikem und christlichem Verständnis [1959], in: ders.: Glauben und Verstehen. Gesammelte Aufsätze, Bd. 4, Tübingen 1965, 42–51.

      Kaiser, Otto: Freiheit im Alten Testament, in: ders.: Zwischen Athen und Jerusalem. Studien zur griechischen und biblischen Theologie, ihrer Eigenart und ihrem Verhältnis (BZAW 320), Berlin/New York 2003, 179–198.

      Wicke-Reuter, Ursel: Göttliche Providenz und menschliche Verantwortung bei Ben Sira und in der Frühen Stoa (BZAW 298), Berlin/New York 2000.

      |39|Neues Testament

      Friedrich Wilhelm Horn

      »Zur Freiheit hat uns Christus befreit«.

      Neutestamentliche Perspektiven

      1. Der neutestamentliche Befund

      Die neutestamentlichen Schriften insgesamt verwenden das Substantiv ἐλευθερία (»Freiheit«), das Verb ἐλευθεροῦν (»befreien«), das Adjektiv oder das Substantiv ἐλεύθερος (»frei« bzw. »der Freie« im Gegensatz zum Sklaven) sowie das Substantiv ἀπελεύθερος (»der Freigelassene«) nicht häufig. Die überwiegende Mehrheit aller Belege führt zu den Briefen des Apostels Paulus, der daher häufig als der »Apostel der Freiheit« angesprochen worden ist (Longenecker 1964; Vollenweider/Link 1997: 502). Ein knapper Überblick verdeutlicht schnell die Grundlage dieser Einschätzung: ἐλευθερία findet sich siebenmal bei Paulus, zweimal im Jakobusbrief, je einmal in den beiden Petrusbriefen. Von den insgesamt 23 Belegen des Adjektivs ἐλεύθερος führen 14 Belege zu Paulus, zwei zu den deuteropaulinischen Briefen an die Epheser und Kolosser, zwei zum Johannesevangelium, je ein Beleg zum 1. Petrusbrief und zum Matthäusevangelium sowie drei Belege zur Apokalpyse. Das Verb ἐλευθεροῦν ist fünfmal bei Paulus und zweimal bei Johannes bezeugt, das Adjektiv ἀπελεύθερος einmal bei Paulus. Dies bedeutet, dass im Blick auf den gesamten Wortstamm 27 Belege zu Paulus, insgesamt sogar 29 Belege ins Corpus Paulinum führen, jedoch allein dreizehn Belege außerhalb des Corpus Paulinum gegeben sind. Innerhalb des Corpus Paulinum wiederum begegnet der Wortstamm ἐλευθερ- ausschließlich in der Korintherkorrespondenz, im Galater- und im Römerbrief und hier, von Einzelbelegen einmal abgesehen,|40| überwiegend als theologisches Leitmotiv in klar definierten und in sich abgegrenzten Textkomplexen (1Kor 7 und 9; Gal 4–5; Röm 6–8). Auffällig sind das nahezu völlige Fehlen des Wortstamms in den synoptischen Evangelien und in der Apostelgeschichte sowie die eher periphere Verwendung im Johannesevangelium.

      Der Wortstamm Freiheit scheint demnach in der Verkündigung Jesu und in ihrer Rezeption und Darstellung in den Evangelien keine Rolle gespielt zu haben. Dieser Befund wird auch durch das apokryphe Thomasevangelium nicht in Frage gestellt. Unstrittig sind natürlich Befreiungserfahrungen und -berichte vorhanden, die sich vor allem auf Kranke und Außenseiter der jüdischen Gesellschaft beziehen, ohne hierfür allerdings den Wortstamm ἐλευθερ- zu verwenden. Es wäre eine Verzeichnung der Texte, aus diesen Befreiungserfahrungen einen für die politische und gesellschaftliche Freiheit seiner jüdischen Mitbürger eintretenden Jesus rekonstruieren zu wollen (so aber Bartsch 1983: 506). Die Verheißung der von Lukas gestalteten Antrittspredigt Jesu in Nazareth, er wolle den Gefangenen die Befreiung oder Entlassung verkünden (vgl. Lk 4,18 als Zitat von Jes 61,1), wird im eigentlichen Wortsinn in der Wirksamkeit Jesu nicht eingelöst. Die Tempelsteuerperikope (Mk 12,13–17) zeigt vielmehr eindeutig auf, dass Jesus nicht die politische Option der Widerstandskämpfer gegen das Imperium Romanum und seine versklavende Macht unterstützte.

      Freilich wird man die neutestamentliche und urchristliche Freiheitsbotschaft nicht ausschließlich in einem begriffsgeschichtlichen Verfahren erheben können. Unabdingbar ist es, auf die Kontexte