Das Reisebuch Europa. Jochen Müssig. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jochen Müssig
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783734321962
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Um 1800 stellten Juden etwa 70 Prozent der Einwohner, bis heute erhalten ist die barocke Synagoge im Stadtzentrum.

      Info: www.polen.travel

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       Die Masurische Seenplatte wird von einer Moränenlandschaft mit vielen Rinnen gebildet.

       TOP image ERLEBNISSE

      image KULINARIK

      Nadwi lanska Chata in Luskzowo ist ein 1801 von Mennoniten errichtetes Anwesen, das kulinarische Workshops rund um das Federvieh und weitere polnische Spezialitäten aus Wald und Flur anbietet. Selbstverständlich kann man diese wunderschöne Woiwodschaft nicht verlassen, ohne eines der berühmten Gänsegerichte verspeist zu haben. www.nadwislanskachata.com

      image FESTUNGSHISTORIE

      Beeindruckend in der Stadt Giżycko, dem ehemaligen Lötzen, ist die imposante Burganlage. Besucher erfahren auf einem Rundgang durch die Festung Boyen, die im 19. Jahrhundert als preußische Ringfestung angelegt wurde, alles über die Militärhistorie der Gegend. www.twierdza.gizycko.pl

      image MÜHLENARCHITEKTUR

      Die imposante Wassermühle Zielony Lasek mit dem intakten Mühlenwehr wurde im 19. Jahrhundert errichtet, die ehemalige Getreidemühle ist heute noch funktionsfähig und ein Musterbeispiel für die typische Mühlenarchitektur in Masuren. www.zielonylasek.pl

      image STORCHENDORF

      In der Nähe von Tykocin liegt das kleine Pentowo, ein Anwesen, das sich den Titel »Europäisches Storchendorf« erworben hat. Hier kann man im Sommer mehr als 20 Storchenfamilien beobachten. www.pentowo.pl

      image PRACHTSCHLOSS

      Der Branicki-Palast ist zweifellos einer der reizvollsten Plätze in Bialystok. Mit den reich verzierten Fassaden, luxuriösen Gemächern und einer prachtvollen barocken Parkanlage gilt das nach französischem Vorbild entstandene Schloss als das polnische Versailles. www.ogrodbranickich.bialystok.pl

      image KRAKAU – ALTE SEELE MIT JUNGEM FLAIR

       Südpolnisches Zentrum der Künste

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       Wer Krakau nicht gesehen hat, kennt Polen nicht. Dieses geflügelte Wort könnte zutreffender nicht sein. Nirgendwo anders im Land werden Kultur und Geschichte so liebevoll gepflegt wie in der alten Königsstadt. Dabei zeigt sich Polens südliche Metropole keineswegs museal oder verstaubt. Im Gegenteil: Die vielen jungen Einwohner sorgen für eine frische Atmosphäre.

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       Die Marienkirche thront am Rande des Rynek Główny.

      Als die UNESCO 1978 die ersten zwölf Stätten des Welterbes der Menschheit kürte, fand sich manche Überraschung auf der Liste. Die Altstadt von Krakau gehörte dazu. Damals kannten nur wenige Touristen Polens zweitgrößte Stadt aus eigener Anschauung. Diese Zeiten sind lange vorüber. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass Krakaus historische Mitte ein Juwel der Städtebaukunst ist. Doch noch immer reiben sich viele Besucher verwundert die Augen, wenn sie erstmals den Rynek Główny betreten. Der Hauptmarkt ist nicht nur einer der größten, sondern gilt vielen auch als einer der schönsten Stadtplätze Europas.

      In seiner Mitte stehen die Tuchhallen, deren Renaissance-Fassaden eher in eine italienische denn in eine polnische Stadt zu passen scheinen. An der Ostecke des Platzes zieht die gotische Marienkirche mit ihren beiden ungleich hohen Türmen die Blicke auf sich. Zu jeder Stunde bläst ein Trompeter von oben sein Signal in alle vier Himmelsrichtungen.

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       Jazz-Konzert in der urigen Atmosphäre eines Kellerlokals.

       Versteckte Plätze der Hoch- und Alltagskultur

      Der Rynek Główny ist zu fast jeder Tageszeit belebt und strahlt dennoch eine würdevolle Ruhe aus. Die umliegenden Cafés bieten Gelegenheit zur Stärkung, bevor es hineingeht ins Gassengeviert. Verlaufen ist so gut wie ausgeschlossen, da der Stadtplan einem Schachbrett gleicht. Neben der Marienkirche mit dem kostbaren Hochaltar von Veit Stoß gibt es 18 weitere Kirchen in der Altstadt, darunter die der Franziskaner, deren Besuch allein wegen des in Farben schwelgenden Fensters des Jugendstilkünstlers und Multitalents Stanisław Wyspiański (1869–1907) lohnt.

      Im Czartoryski-Museum hängt eines der anrührendsten Gemälde von Leonardo da Vinci, »Dame mit dem Hermelin«. Andere Stätten der Hochkultur verbergen sich hinter unscheinbaren Eingängen, so etwa der Innenhof des Collegium Maius. Die Atmosphäre der nach Prag zweitältesten Universität Mitteleuropas ist dort besonders bezaubernd.

      Entdeckergene zahlen sich aus in Krakaus historischem Zentrum. In jedem Straßenzug öffnen sich Tore zu Hinterhöfen oder Treppen in Untergeschosse. Wer ein wenig neugierig ist und seine Schritte dorthin lenkt, wird immer wieder belohnt – sei es mit einer originellen Boutique, einem gemütlichen Jazz-Klub oder einer innovativen Galerie. Wie ein Magnet zieht der Wawel die Besucherströme nach Süden. Der über der Weichsel thronende Burgberg war einst die Residenz der polnischen Könige, von denen die meisten dort ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Bei Sonnenschein weist die golden glitzernde Kuppel der Sigismundkapelle den Weg. Der Besuch gehört für jeden Polen zum Pflichtprogramm.

       Spurensuche im alten jüdischen Viertel

      Jenseits des Wawel und des Grüngürtels Planty, der die Altstadt umringt, erreicht der Spaziergänger bequem das Viertel Kazimierz. Wo vor dem Zweiten Weltkrieg 64 000 Juden lebten, waren nach deren Vertreibung durch die Nationalsozialisten jahrzehntelang nur noch wenige Spuren jüdischen Lebens zu finden. Kazimierz verfiel. Heute erlebt das Viertel seine Wiedererweckung: Alte Synagogen öffnen wieder ihre Türen, Restaurants bieten koschere Speisen, zwei jüdische Friedhöfe gemahnen an die Vergangenheit. Doch der Blick geht nicht nur zurück: Jeden Sommer zieht das jüdische Kulturfestival internationale Künstler und Besucher an und bringt Leben in die Straßen.

      Darüber hinaus hat sich Kazimierz zum In-Viertel der Stadt gewandelt. In den Kneipen und Bars rund um den Plac Nowy schlägt der Puls des jungen Krakau. Studenten und Künstler lieben es, dort den Tag ausklingen zu lassen. Abendliche Flaneure werden gerne willkommen geheißen, auch wenn sie nur zur Stippvisite in Krakau sind.

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