Perry Rhodan-Paket 61: Mythos (Teil1). Perry Rhodan. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Серия: Perry Rhodan-Paket
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783845333458
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dem Terraner entgegen ...

      ... der sich in seinem SERUN sicher fühlte. Er aktivierte den Schutzschirm. Die Bestie prallte dagegen und wurde zurückgeschleudert. Energien irrlichterten auf, Funken sprühten. Das Raubtier kreischte, die Arme wimmelten, es schlug auf, wälzte sich am Boden. Der Kontakt mit dem Schirm hatte einen Teil des Körpers verbrannt.

      Der Terraner zog einen Strahler und erlöste das Tier von seinen Qualen. Er befreite den zweiten Aankhpanali aus dem Treibsand.

      Der Augenkränzler starrte ihn an. »Wer bist du?« Er sprach nun Interkosmo.

      »Das tut nichts zur Sache.«

      Ungeachtet von Rhodans Verschwiegenheit stellten sich die beiden als Rantsanamaso und Orusdaginta vor – Namen, die er sich kaum merken konnte, weshalb er sie für sich Rantsa und Orus nannte.

      »Du hast uns das Leben gerettet«, sagte Rantsa. »Und du bist kein Gefangener. Dein Raumanzug. Die Waffe.« In jedem der Worte lag Fassungslosigkeit.

      »Ich brauche Hilfe«, sagte Rhodan.

      Der zischende Laut stellte wohl ein Lachen dar. »Du? Von uns?«

      »Wisst ihr, wo ich den Vital-Suppressor finden kann?«

      »Welchen?«, fragte Orus.

      Diese Antwort wiederum verblüffte den Terraner. »Es gibt mehrere?«

      »Einer genügt nicht, um die Ausweglose Straße komplett mit dem Sextadim-Selektfeld abzudecken.«

      »Wie viele gibt es?«

      »Manche reden von dreien, andere behaupten, vier oder fünf. Ich weiß es nicht.«

      »Habt ihr je eines dieser Geräte gesehen?«

      »Es ist unmöglich, dorthin vorzudringen.« Orus stockte. »Zumindest für uns. Für dich vielleicht nicht.«

      »Könnt ihr mir eine Richtung nennen, in der ich suchen soll?«

      Die Aankhpanali verneinten. »Wir haben nie danach gesucht.« Rantsa ging zum Kadaver der Bestie, die ihnen fast zum Verhängnis geworden wäre. »Keiner tut das. Wieso auch?«

      »Du hast die Bezeichnung Sextadim-Selektfeld für den Wirkungsbereich des Vital-Suppressors benutzt«, sagte Rhodan.

      »Die Cairaner nennen es so.«

      »Woher wisst ihr das?«

      Der Augenkränzler zögerte.

      »Sag es!«, forderte Orus.

      »Ich bin Telepath«, sagte Rantsa. »Ich lese ihre Gedanken, obwohl meine Gabe in der Ausweglosen Straße kaum zum Tragen kommt. Der Suppressor unterdrückt sie. Du zum Beispiel bleibst mir völlig verschlossen«

      »Das liegt an mir«, erklärte Rhodan.

      »Du bist mentalstabilisiert?«

      Der Terraner bestätigte.

      »Ich weiß, dass die Vital-Suppressoren hinter Deflektorfeldern liegen. Wenn jemand zufällig in die Nähe kommt, wird er von robotischen Wächtern ermordet.«

      Orus wechselte das Thema. »Zurück zu dir! Du bist eingebrochen, aber die Cairaner verfolgen dich nicht. Stimmen die Gerüchte? Warst du schon einmal hier und hast einen von uns befreit?«

      »Davon weiß ich nichts. Wann soll das passiert sein?«

      »Vor einigen Wochen. Angeblich wurde ein Eindringling gesichtet, dem anschließend die Flucht gelungen sein soll.«

      »Man spricht aber von einer Frau«, sagte Rantsa.

      Orus kam einen Schritt auf Rhodan zu. »Bist du nicht weiblich? Ich kann euch Terraner nicht einschätzen.«

      Rhodan verkniff sich ein Grinsen. »Nein.« Er sah an dem Aankhpanali vorbei zu dem toten Raubtier. Sein Schuss hatte den Kopf aufgerissen, und in der Wunde blitzte es auf. Er sah es sich genauer an und zog mit spitzen Fingern eine etwa fünf Zentimeter durchmessende flache Metallscheibe hervor. Im Unterschied zum Gewebe rundum war sie unzerstört geblieben. »Wisst ihr, was das ist?«

      Die beiden Augenkränzler versicherten, einen solchen Gegenstand nie zuvor gesehen zu haben.

      Rhodan entdeckte nicht zum ersten Mal eine Art künstliches Implantat oder Zusatzorgan im Umfeld der Cairaner. Vielleicht diente es dazu, die Wirkung des Vital-Suppressors zumindest teilweise zu dämpfen, sodass das Raubtier genügend Energie fand, die Gefangenen anzugreifen. Eine Art Motivator, der das Tier aktiver hielt, als es im Sextadim-Selektfeld sein sollte.

      Und konnte es Zufall sein, dass die Cairaner ausgerechnet einen Telepathen in die Ausweglose Straße geschickt hatten? Sahen sie in der Paragabe eine Gefahr, die sie aus dem Verkehr ziehen wollten? Rhodan sprach die beiden darauf an.

      Nicht Rantsa antwortete, sondern Orus. »Psi-Fähigkeiten sind bei uns weit verbreitet. Wir glauben, dass unsere Vitalenergie deshalb besonders ist. Die Cairaner nehmen viele von uns gefangen.«

      »Bist du ebenfalls ein Mutant?«

      »Ich spüre Schwerkraftveränderungen. Eine Gabe, die mir nie etwas genützt hat – bis ich hier in der Strafanstalt angekommen bin. So kann ich Feldern mit erhöhter Schwerkraft ausweichen, die durch die Ausweglose Straße vagabundieren. Leider gelingt es nicht immer. Oft bin ich zu schwach.«

      Die beiden Aankhpanali wussten nicht mehr über die Vital-Suppressoren. Rhodan musste sich von ihnen verabschieden. Ihm blieben acht Stunden, bis Andra Erran wie abgesprochen zurückkehren würde.

      *

      »Wie kommt ihr darauf, dass wir Hilfe brauchen?«, fragte Giuna.

      »Gegen die Kampfroboter?«, fragte der Terraner zurück.

      »Wir haben sie erledigt.«

      »Wer seid ihr?«

      Sie ignorierte die Frage. »Wenn ihr uns helfen wollt, sagt uns, wie wir zu dem Vital-Suppressor kommen. Ihr wisst, wovon ich rede?«

      »Selbstverständlich.«

      Die Fremden kamen näher – zuerst der Sprecher, dann der zweite Terraner, der gemeinsam mit dem Aankhpanali die Trage zog, auf der der Echsenartige lag.

      »Ihr seid keine Gefangenen«, stellte der Terraner fest. »Wir helfen euch bei eurer Suche. Dafür bringt ihr uns hier raus.«

      »Fort von der Ausweglosen Straße?«

      Doktor Spand verhielt sich nach wie vor still. Giuna sah im Augenwinkel, dass er sich über die Autonome Medokapsel beugte.

      »Was sonst?«, fragte der Terraner. »Ich bin Desach. Das sind Lirach, Rantsa und Tsaras.«

      Die Aufzählung rauschte an ihr vorbei. Sie konnte sich nicht gut Namen merken, und momentan stand ihr sowieso nicht der Sinn danach. »Ihr wollt uns also zu dem Suppressor bringen?«

      »Zu einem davon, ja. Es gibt mehrere.« Desach sah ihr bei diesen Worten ins Gesicht. »Das wusstest du nicht, richtig? Ihr habt Glück, dass ihr an uns geraten seid.«

      »Oder du machst leere Versprechungen, weil du dir Hilfe erhoffst.«

      »So misstrauisch?«

      »Wärst du das nicht?«

      Der Aankhpanali streckte einen der langen Arme aus. »Du hast recht. Wir wissen nicht viel. Aber das wenige kann euch nützlich sein. Nur ... helft uns. Bitte!«

      Der flehentliche Tonfall schnürte Giuna die Kehle zusammen. Sie dachte an Lanko und wie es sein und ihr Leben zerstört hatte, als die Cairaner ihn abführten. Auch hinter diesen vier Gefangenen steckten Geschichten – sie waren Individuen, sie lebten, sie kannten Hoffnungen und Ängste.

      Doch diese Mission diente nicht dazu, andere Gefangene zu retten. Und vor allem lag es nicht in Giunas Befugnis. Kondayk-A1 und Cyprian Okri befehligten diesen Einsatz, und mit einem Mal fand Giuna diesen Gedanken tröstlich, weil sie nicht entscheiden musste.

      »Wir