RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul. Martina Andre. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Andre
Издательство: Bookwire
Серия: RoboLOVE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788726236316
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ihn angefertigt worden waren.

      Patricia verschluckte sich fast, als sich unverwandt ein seltsames Glitzern in seiner Pupille zeigte. Was wahrscheinlich der Iriskamera geschuldet war, die er wie die meisten hochentwickelten Robots besaß, um Geschehnisse in seiner Umgebung aufzeichnen und archivieren zu können.

      Zögernd streckte sie ihre rechte Hand nach ihm aus, die er relativ unbekümmert entgegennahm und für sie völlig unerwartet einen Kuss darauf hauchte.

      »Ich freue mich, dass sie sich für mich entschieden haben«, sagte er mit einer unnachahmlich sanften Stimme und schaute ihr von unten herauf in die die Augen.

      »Patricia Junger. Schön, dass Sie so rasch hierher gefunden haben«, antwortete sie, bemüht darum nicht zu stottern wie ein Teenager beim ersten Rendezvous.

      »Danke für Ihre Einladung, First Lady.« Er löste seinen Griff und verbeugte sich leicht, dabei bedachte er sie mit einem charmanten Lächeln. »Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen.«

      »Uhm… woher weiß er…?« Patricia schaute Max Taylor verblüfft in die Augen.

      »Spätestens nachdem ich die Adresse gecheckt hatte, war klar, dass wir keine gewöhnliche Kundin beliefern«, gab Max bereitwillig Auskunft. »Die Sicherheitsvorkehrungen, die wir über uns ergehen lassen mussten, bevor wir dieses Haus betreten durften, waren dann auch nicht ohne und hätten uns vorwarnen müssen. Und was Silver betrifft: Er hat eine ausgeprägte Gesichtserkennung und vergisst niemals, wen er vor sich hat.«

      »Es tut mir leid, dass meine Sicherheitsbeamten so unprofessionell reagiert haben«, erwiderte sie mit einem entschuldigenden Lächeln. »Ich hätte vielleicht dazusagen sollen, wem sie diesen Robot liefern. Wobei ich um absolute Diskretion bitten möchte.«

      »Kein Problem«, erwiderte Taylor mit einem gewinnenden Lächeln. »Wir werden auch keine Werbung mit einer solchen Kundschaft machen, obwohl uns das natürlich einiges an neuen Kunden einbringen würde, aber in unserem Geschäft steht Diskretion an erster Stelle.« Er warf seinem Begleiter einen gewichtigen Blick zu.

      Der Robot hob seine Mundwinkel und nickte freundlich. Damit unterschied er sich eindeutig von Soul, die bisher noch nicht einmal geschmunzelt hatte.

      Im gleichen Moment kam Redneck um die Ecke gesaust. Offenbar hatte der schwarze Cockerspaniel sich aus seinem »Gefängnis« befreien können, indem er selbstständig die Schiebetür zum Aufenthaltsraum neben der Küche geöffnet hatte.

      »Sie müssen entschuldigen«, wandte sich Patricia an Max, »ich weiß nicht, wer den Hund rausgelassen hat. Ich hoffe, Sie haben nichts gegen Hunde und der Robot auch nicht.«

      Nach anfänglicher Skepsis beschnüffelte Redneck ihre beiden Besucher ausgiebig und sprang schließlich mit einem freudigen Schwanzwedeln an Silver hoch, der nicht lange zögerte und ihn auf den Arm nahm, was er sich nur allzu gerne gefallen ließ.

      Zu Patricias Überraschung lag Redneck ganz entspannt in Silvers Armen und ließ sich von ihm vertrauensvoll den Bauch kraulen. Es war, als ob der Hund gar nicht bemerkte, einen Fremden, geschweige denn einen Robot vor sich zu haben.

      »Ich finde es bemerkenswert, dass Redneck so zutraulich ist«, wandte sie leicht verunsichert ein. »Bei meinem neuen weiblichen Bodyguard stellt er sich immer an, als ob sie ein Monster wäre.« Beiläufig deutete sie auf Soul.

      »Tja«, meinte Max mit einem Nicken, »Hunde wissen eben instinktiv, wem sie trauen können und wem nicht.«

      »Vielleicht liegt es daran, dass sie ein Robot ist«, erinnerte Patricia ihn.

      »Er auch«, sagte er und deutet grinsend auf Silver, der sich noch immer mit dem Hund beschäftigte.

      »Aber anscheinend ist er ein besonderes Modell, von dem fast so viel Empathie ausgeht wie von einem Menschen.« Ihr Blick traf abermals auf den von Silver. Die Art, wie er sie anschaute, selbstbewusst, ohne Scheu, direkt in die Augen, begeisterte sie. Selten war sie in ihrem Leben einem besser aussehenden Mann begegnet. Kein Wunder, bemerkte ihre innere Stimme. Er wurde von irgendjemandem zur Perfektion designt. Wie bei Soul, deren Aussehen sich vermutlich nach dem Geschmack von Monty MacIntyre richtete, war zu vermuten, dass es bei seiner Konstruktion einen weiblichen Einfluss gegeben hatte.

      »Nennen Sie mich Patricia«, sagte sie abwesend zu Max. Sie konnte ihren Blick nicht von Silver abwenden, der ihr wie ein Geschenk des Himmels erschien und sie zugleich immer noch glauben ließ, verrückt zu sein, weil sie sich einen Kerl von solchen Ausmaßen ins Haus holte.

      Sie warf Max einen zweifelnden Blick zu. »Er kann sich ganz normal unterhalten, oder? Ich meine, wie ein Mensch?«

      »Das ist der Vorteil unserer neuen Modelle.« Max vermied es, Silver in die Augen zu blicken, weil er ansonsten einen Lachanfall riskierte. »Sie wirken mit ihrer sich selbst programmierenden Sprachsoftware absolut menschlich.«

      Silvers Mundwinkel zuckten unwillkürlich. Wahrscheinlich amüsierte er sich gerade darüber, dass Patricia Junger ihn für einen Idioten hielt.

      »Gegenüber einem gewöhnlichen Serviceroboter besitzt er weitaus bessere Kommunikationsmöglichkeiten. Sie können sich mit ihm über alles unterhalten. Obwohl sich die Antworten vielleicht ab und an wiederholen werden.« Max hüstelte, um die Fassung zu wahren, zumal aus dem Off von Lennox und Jack die passenden Kommentare kamen.

      Silver selbst schaute zu Boden, damit man ihm nicht ansah, wie absurd er diese Unterhaltung fand.

      »Kommen Sie doch bitte beide mit in den Salon und trinken eine Tasse Tee mit mir«, bat Patricia Junger die beiden nichtsahnend, während sie sich vor Aufregung beinahe verschluckte.

      Max entging ihre Aufregung nicht. Sie war anscheinend genauso nervös wie er selbst, was sie für seinen Geschmack überraschend sympathisch machte.

      »Ich denke, wir haben noch ein paar Dinge zu besprechen. Ich hatte noch nie einen Robot, der so…«, sie schwieg einen Moment und warf Max einen verunsicherten Blick zu.

      »… menschlich wirkt?«, beendete er den Satz.

      »Äh ja – genau das meinte ich. Eine solche Perfektion habe ich bisher nur bei Kriegsrobotern gesehen.«

      »Und was ist dann mit ihr?« Max warf einen provokativen Blick auf die eiserne Lady, die in ihrem gelben Chanel-Kostüm regungslos mitten in der Eingangshalle stand wie eine archaische Schaufensterpuppe aus früheren Zeiten. »Kann sie sich nicht bewegen oder soll sie nicht?«

      »Ähem…« Patricia tat, als ob sie sich erst sammeln müsste. Sie würde sich bestimmt nicht die Blöße geben und Max Taylor erklären, warum sie Soul abgeschaltet hatte. »Das ist Soul. Sie wurde von der MacIntyre LLC konstruiert und erst kürzlich geliefert. Sie soll meinen persönlichen Schutz übernehmen. Offen gesagt komme ich nicht besonders gut mit ihr zurecht. Außerdem ist sie mir ein wenig – wie soll ich sagen – unheimlich. Im Gegensatz zur Ihrem Robot benimmt sie sich, wie ich es von einem Robot erwarten würde. Ein wenig hölzern, um es genau zu sagen. Was ich von Ihrem Modell nicht behaupten möchte. Zumal sie von Haus aus ein Kampfroboter sein soll. Irgendein verbessertes Modell.« Patricia zuckte hilflos mit den Schultern. »Leider habe ich nicht viel Ahnung von Robot-Technik. Mich regt auf, dass sie mir dauernd hinterherläuft, um mir zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe, und ich sie lediglich abschalten kann, um sie zu stoppen.«

      »Sind Bodyguards nicht dafür konzipiert, ihren Schutzpersonen auf Schritt und Schritt zu folgen und sie vor Gefahren zu warnen?«, erwiderte Max diplomatisch. »Oder hat sie vielleicht eine Störung?«, hakte er nach und runzelte die Stirn, während er den weiblichen Robot noch einmal näher betrachtete.

      »Ich wäre froh, wenn ich sie einen Gang runterschalten könnte. Aber ich weiß nicht wie. Ich meine, es ist ja ganz nett, wenn sie ihre Aufgabe erfüllt. Aber wenn das zu einer Verfolgungsjagd ausartet, finde ich es ziemlich lästig.«

      »Wenn Sie erlauben, kann sich Silver darum kümmern«, schlug Max beiläufig vor, bemüht darum, nicht zu euphorisch zu wirken. Besser konnte es gar nicht laufen.

      »Silver?« Patricia musterte