RoboLOVE #3 - Operation: Silver Soul. Martina Andre. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Martina Andre
Издательство: Bookwire
Серия: RoboLOVE
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9788726236316
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      »Ich sagte doch, er hat eine Menge Talente«, bekräftigte Max mit einer lässigen Geste sein höchst eigennütziges Angebot. »Er ist unter anderem auf die Reparatur von Service-Robots spezialisiert«, führte er weiter aus und blinzelte Silver triumphierend zu. »Ein kleines Zusatzprogramm, das wir unseren Kunden bieten, die nicht nur einen Allroundbegleiter, sondern auch jemanden wünschen, der sich um sämtliche technische Belange in ihrem Haushalt kümmert, und da ist die Reparatur von Robotern miteingeschlossen. So ersparen sie sich zusätzliche Ausgaben für weitere Servicedienste.«

      »Das hört sich wirklich großartig an!«, frohlockte Patricia, der noch eine Menge mehr Dinge einfielen, die Silver reparieren konnte. In allererster Linie ihr gebrochenes Herz, das Jonathan ihr ohne einen Funken Mitleid hinterlassen hatte. »Denken Sie wirklich, dass das so einfach ist?«, fragte sie mehr sich selbst. Doch dann besann sie sich und warf Soul einen zweifelnden Blick zu. »Ich meine, was machen wir, wenn wegen der Reparatur ihre Sicherungen durchbrennen und sie auf uns losgeht?«

      »Keine Sorge, unsere Firma hatte auch schon ausrangierte Kriegsroboter in der Instandsetzung«, antwortete Max geistesgegenwärtig. »Panasiatische Modelle, die sich, was deren Technik betrifft, nicht allzu sehr von den panamerikanischen Modellen unterscheiden. Silver weiß, wie man mit solchen Robots umgeht, und wird sicher nicht die grundsätzliche Programmierung verändern«, beschwichtigte Max sie. Ihm waren ihre Zweifel, einen völlig Fremden, dessen Qualifikation sie nicht einschätzen konnte, an ihren Kampfroboter heranzulassen, nicht entgangen. »Silver ist durchaus in der Lage, den Robot in seinem Aktionsradius zu drosseln, damit er sein Engagement auf ein erträgliches Maß herunterfährt.«

      »Na gut, wenn Sie es sagen.« Sie nickte immer noch zweifelnd. »Er soll es versuchen. Mir reicht es völlig, wenn sie mir nicht andauernd hinterherläuft. Gestern ist sie mir sogar bis auf die Toilette gefolgt. Ich finde, das geht entschieden zu weit.«

      Ich weiß, hätte Max beinahe gesagt. »Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Sowas geht gar nicht. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, aber es ist bestimmt nicht angenehm, wenn man ständig bewacht wird.«

      »Ich habe mich daran gewöhnt«, sagte sie und zuckte mit den Schultern. »Aber meinen menschlichen Bodyguards konnte ich sagen, wenn es mir zu viel wurde. Soul scheint auf diesem Ohr taub zu sein.«

      »Silver wird es schaffen, da bin ich mir sicher.«

      »Benötigt Ihr Robot irgendwelche Reparaturtools?«

      »Er hat alles dabei«, antwortete Max und warf Silver einen souveränen Blick zu. Bisher entwickelte sich alles glänzend. Dass er nun sogar in der Lage war, den neusten Kampfrobot des MacIntyre-Konzerns zu untersuchen, setzte der bisherigen Erfolgssträhne die Krone auf.

      »Dann trinken wir in der Zeit eine Tasse Tee, während sich Ihr Robot mit Soul amüsiert«, erklärte Patricia mit einem hintergründigen Lächeln, das alles Mögliche bedeuten konnte und wies Max mit einer einladenden Geste den Weg in den besagten Salon.

      »Wieviel Glück kann man haben…«, sagte Silver mehr zu sich selbst, wohlwissend, dass Jack und Lennox alles, was hier geschah, über die interne Intercom-Verbindung verfolgen konnten.

      »Es muss auch mal gut laufen«, kommentierte Jack aus dem Hintergrund. Er befand sich mit Lennox in einem Shuttle außerhalb des Sicherheitsradius des Weißen Hauses und war über Silvers Iriskamera dem gesamten Geschehen zugeschaltet. »Wir haben in letzter Zeit genug Scheiße erlebt.«

      Beiläufig wurde er Zeuge, wie Silver, der bereits zuvor die Überwachungskameras des Hauses manipuliert hatte, den Schädel des weiblichen Robots durchleuchtete und die darin vorhandenen Chips durch bestimmte Frequenzen von außen manipulierte.

      »Sie sieht wirklich laserscharf aus«, entfuhr es Lennox, während er die weiblichen Attribute des abgeschalteten Robots aus verschiedenen Perspektiven beobachten konnte.

      »Bis auf den altmodischen Fummel, den sie trägt, stimme ich dir zu«, meldete sich Silver zu Wort. »Wobei es mich wahrhaftig erstaunt, zu welcher Perfektion Mac 2 bei der Konstruktion dieses Robots aufgelaufen ist.«

      »Mich wundert das nicht«, verkündete Jack. »Schließlich haben wir bei Emma gesehen, zu welchen Spitzenleistungen sein Labor inzwischen fähig ist. Bei den neuen Modellen kann man nur noch mit einem hochsensiblen Scanner unterscheiden, ob es sich um einen Menschen oder einen Robot handelt. Wobei wir bei diesem Robot nicht wissen, was sie alles mit sich herumträgt und ob sie bereits ein eigenes Bewusstsein entwickelt hat oder nicht.«

      »Das werde ich gleich herausfinden«, brummte Silver und schaltete ein Analysegerät zu, das Souls unterschwellige Hirnwellenleistung messen konnte.

      »Sie ist noch nicht erwacht«, vermeldete er beinahe enttäuscht. »Mac 2 hat ihr gleich vier Überwachungschips eingebaut«, fügte er, vollkommen in seine Arbeit vertieft, hinzu und setzte ein weiteres Gerät an ihre Schläfe, das die Funktion der Chips von außen beeinflussen konnte. »Einen davon werde ich nun umprogrammieren, damit Miss Superschlau wenigstens den Hauch einer Chance erhält, ein selbstbestimmtes Köpfchen zu entwickeln.«

      »Warum entführen wir sie nicht einfach und programmieren sie auf dem Stützpunkt um«, schlug Lennox vor. »Dann hätte sich das Problem doch ganz von allein erledigt.«

      »Oh Lennox«, brummte Jack. »Manchmal zweifele ich an deinem Verstand. Mac 2 würde auf der Stelle Ersatz schicken, wenn wir sie abschalten und nach Hunter’s Lane bringen. Mal abgesehen davon, dass wir vorher jegliche Spionagesender entfernen müssten. Wahrscheinlich hätten wir danach nicht mehr so viel Glück, an den nächsten Robot heranzukommen.«

      »Was denkst du, was ich hier gerade versuche?«, belehrte ihn Silver. »Nur werde ich das nicht alles von außen schaffen. Ich kann in jedem Fall zwei der Informationschips, die mit der Kamera in ihrer Iris verbunden sind, auf verschiedene neutrale Server umschalten. Auf diese Weise werden an Mac 2 ausgehende Daten automatisch auf ein harmloses holographisches Bild umgerechnet, auf dem ich grundsätzlich nicht auftauche«, vermeldete er unbeirrt. »Alle Aufzeichnungen, in denen ich sichtbar oder hörbar bin, selbst wenn nur mein Name erwähnt wird, werden herausgefiltert. Somit muss Mac 2 schon persönlich vorbeischauen, um zu erfahren, dass ich hier eingezogen bin.«

      »Da ist noch was.« Er stockte für einen Moment. »Mac 2 hat einen weiteren Chip in ihrem Persönlichkeitsprofil installiert.«

      »Und der macht was mit ihr?«, hakte Jack ungeduldig nach.

      Silver stieß einen missmutigen Laut aus. »Dieser elende Blechkasten.« Ein Schimpfwort, das einem Robot nur selten über die Lippen kam, weil es das Übelste war, was man zu einem erwachten Robot sagen konnte.

      »Was ist denn, verdammt?«, drängte Lennox. »Lass uns doch nicht so zappeln.«

      Silver stieß einen genervten Seufzer aus. »Junger kann sie auf einem zweiten Persönlichkeitsprofil jederzeit zu einem Sex-Robot umfunktionieren, dessen fragwürdigen Dienste man mit einem Codewort aktivieren kann. Die Programmierung unterdrückt ihren Selbstschutz und macht, dass sie so ziemlich alles mit sich machen lässt, was ihrem Nutzer einfällt. Ich nehme mal an, Jonathan Junger ist im Besitz des passenden Codes. Allerdings kann Mac 2 den Selbstschutz des Robots von außen manipulieren. Wenn er ihn inmitten von Jungers sadistischen Spielchen wieder einschaltet, könnte es durchaus sein, dass die Lady entsprechend reagiert und den Präsidenten erschlägt.«

      »Was willst du dagegen unternehmen?«, fragte Lennox.

      »Ich werde dem Präsidenten zu seinem eigenen Schutz den Spaß verderben«, beschloss er grimmig, »und die Funktion von außen mit ein paar Mikrowellen verschmoren. Damit ist diese Eigenschaft deaktiviert, selbst wenn Junger hundertmal vor ihrer Pussy steht und ›Sesam öffne dich‹ schmachtet.«

      Silver arbeitete rasch, weil ihm nicht allzu viel Zeit blieb. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Max beim Tee nach Kräften die First Lady mit seinem Charme bezirzte.

      »Der vierte Chip ist ein weiterer Kommunikationschip, über den Mac 2 mit ihr korrespondiert. Wenn ich den zerstöre, würde er meine Manipulation bemerken. Um ihn umzuprogrammieren, benötige ich