Soulmates: Ruf des Schicksals. J.L. Langley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: J.L. Langley
Издательство: Bookwire
Серия: Soulmates
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958235281
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ich meinen letzten Kurs.«

      »Wann bist du dann normalerweise zu Hause?«

      »So viertel nach vier. Warum?«

      »Ich hole sie dann morgen ab, wenn ich um sechs zum Essen vorbeikomme. Hast du irgendeinen Wunsch, was den Pizzabelag angeht?«

      Keatons Miene verfinsterte sich. »Pass auf, ich denke es wäre das Beste, wenn sich unsere Wege hier trennen. Du willst mich nicht und ich will, verdammt noch mal –«

      »Okay, also Salami. Bis morgen dann, Bit.« Mit einem selbstgefälligen Grinsen fuhr er los. Im Rückspiegel warf er noch einen Blick auf den völlig verdatterten Keaton. Der Kerl würde schon noch mitbekommen, dass Chay genauso dickköpfig war wie er selbst.

      Kapitel 3

      Keaton schob die Brille auf seiner Nase zurecht, sah wieder ins Buch und las denselben Satz zum inzwischen dritten Mal. Wem wollte er eigentlich was vormachen? Er schlug das Buch zu, nahm die Brille ab und legte beides beiseite. Die Uhr an der Mirkowelle zeigte viertel vor sechs. Es kümmerte ihn nicht, ob Chay tatsächlich auftauchen würde oder nicht. Wirklich nicht. Der Mann mochte ihn ja nicht mal.

      Mit einem Seufzen erhob er sich vom Küchentisch. Zur Hölle mit Chay. Der Kerl besaß nicht nur die Frechheit, hetero zu sein, er war zudem auch noch genau sein Typ. Er war attraktiv, klug und offenbar ein netter, rücksichtsvoller Mann. Keaton verdrehte die Augen. Nach ihrem Kuss war Chay – bildlich gesprochen –schreiend aus dem Haus gerannt, doch das hatte ihn nicht davon abgehalten, ihm was zu essen zu geben und dafür zu sorgen, dass er sicher nach Hause kam.

      Zu allem Überfluss hatte Keaton die deutliche Abfuhr nicht davon abhalten können, an Chay zu denken, als er sich letzte Nacht einen runtergeholt hatte. Oh, was er nicht alles mit ihm anstellen wollte! Er konnte den herrlich muskulösen Körper förmlich spüren, wie er sich über seinem bewegte…

      Ein Hetero. Er konnte das nicht noch einmal durchmachen, nicht nach Jonathon… und Jonathon war nicht mal sein Gefährte gewesen. Diese Sache hatte das Potential, noch weitaus schlimmer auszugehen.

      Wieder seufzte er und tigerte unruhig in der Küche herum. Die ganze Situation war einfach zum Kotzen. Er musste es beenden, noch bevor es überhaupt angefangen hatte. Aber es war besser so. Besser für Chay und ganz zweifellos besser für ihn.

      Er witterte Chay, noch bevor er an der Türe klopfte. Keaton verdrehte die Augen. Er reagierte sogar auf seinen Geruch.

      Wenn doch nur sein verdammter Schwanz sich nicht ebenfalls angesichts Chays Ankunft melden würde. Blöder geschärfter Geruchssinn. Saublöde Pheromone. Keaton stieß einen Seufzer aus und stapfte zur Tür.

      Er riss die Tür auf und setzte einen finsteren Gesichtsausdruck auf. Chay lächelte ihn an – zur Hölle mit ihm! – und streckte ihm einen Pizzakarton und einen Sechserpack Bier entgegen.

      »Ich trinke nicht.«

      Chay schmunzelte. »Hi, Bit. Es ist auch schön, dich zu sehen. Hey, vielen Dank, ich komm gern rein.«

      Keaton grummelte und trat einen Schritt zur Seite, um Chay den Weg frei zu machen. »Ich heiße nicht Bit.«

      Wieder wurde ihm der Pizzakarton entgegengestreckt und diesmal hatte er keine andere Wahl, als ihn zu nehmen. Chay stellte das Bier auf die Arbeitsplatte und begann, durch die Wohnung zu wandern.

      Keatons Lippen zuckten. Der Kerl hatte Mumm in den Knochen, dass musste man ihm lassen. Die meisten hätten bis zum jetzigen Zeitpunkt schon längst das Weite gesucht. »Warum bist du hier, Chay?«

      »Weil du mir gehörst. Ich hab zwar noch keine Ahnung, was ich mit dir anstellen werde, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass du mein Gefährte bist.«

      »Wie wär's, wenn du einfach gehst und so tust, als wären wir uns nie über den Weg gelaufen? Such dir ein nettes Mädel, werd sesshaft, heirate und setz Kinder in die Welt. Keiner außer uns beiden wird je erfahren, dass sie nicht deine Gefährtin ist.«

      Chay, der eben noch Keatons Schlafzimmer begutachtet hatte, drehte sich um und sah ihm direkt in die Augen. Sein Blick durchbohrte Keaton beinahe. »Nein.«

      Seine Augen veränderten sich, das Weiße war beinahe komplett verschwunden. Ein Schaudern durchfuhr Keaton. Seine eigenen Augen begannen sich ebenfalls zu verwandeln, doch er kämpfte dagegen an. Er senkte den Blick und bemerkte dabei Chays sichtbar im Schritt ausgebeulte Hose.

      Auch wenn Chays Herz nicht auf ihn reagierte, taten es zumindest sein Körper und seine wölfischen Instinkte ganz offensichtlich. Keaton war sich nicht sicher, ob ihn diese Tatsache freuen oder ärgern sollte.

      In dieser Situation gab es keinen Gewinner. Je länger Chay sich in seiner Nähe aufhielt, desto mehr Faszinierendes konnte Keaton an ihm entdecken. Und die körperliche Anziehung spielte dabei nicht mal die größte Rolle. Chay war ohne jede Frage atemberaubend, aber obendrein war er auch noch verdammt sympathisch.

      Nicht viele Leute boten ihm die Stirn. Nicht dass er ein ehrfurchtgebietender, großer Bodybuilder-Typ wäre, aber er war ein äußerst mächtiger Werwolf. Es war eine Tatsache, dass andere Wölfe ihn mieden, wenn er das so wollte. Aber Chay nicht. Der Kerl war nicht im Mindesten beeindruckt, und irgendwie bezweifelte er, dass Chay sich überhaupt von irgendetwas beeindrucken ließ.

      Keaton könnte sich zweifellos in ihn verlieben, wenn er es zuließe. Aber wo sollte das hinführen? Dass er auf ewig sein Kumpel sein würde? Sein bester Freund? Der Gedanke war nicht sonderlich verlockend. Irgendwie wusste er, dass seine Gefühle für Chay tiefer gehen würden, sobald sie auch nur die kleinste Chance dazu bekamen. Wie hoch standen die Chancen, dass Chay seine Gefühle erwidern würde?

      »Komm, Bit, lass uns essen. Ich hab Hunger. Und ich hab extra Salami bestellt.« Chay ging an ihm vorbei zur Küche und schnappte sich im Vorbeigehen die Schachtel aus Keatons Hand. Er stellte den Karton auf die Arbeitsfläche und begann, sich durch die Schränke zu wühlen. Großartig.

      Keaton stürmte in die Küche und holte zwei Teller heraus, die er gleich an Chay weiterreichte. Er hatte auch Hunger. Vielleicht konnte er ja nach dem Essen in Ruhe erklären, warum das Ganze eine blöde Idee war.

      »Willst du am Tisch sitzen? Oder auf der Couch? Wie es aussieht, hast du noch Arbeit auf dem Tisch liegen.«

      »Couch. Willst du ein Glas für dein Bier?«

      »Nein, hab alles.« Chay ließ sich auf der Couch nieder und stellte das Essen auf dem Wohnzimmertisch ab. Anschließend schob er ein Stück Pizza auf seinen Teller, öffnete die Bierdose und nahm einen tiefen Schluck. Er hatte einen schönen, muskulösen Hals. Ein Hals, der dazu bestimmt schien, an ihm zu knabbern und ihn abzulecken.

      »Isst du auch was, Bit? Oder willst du nur da rumstehen mit deinem Glas in der Hand und mich anstarren?«

      Keaton schloss die Augen. Er ärgerte sich mehr darüber, dass er ihn angestarrt hatte als über Chays arrogante Bemerkung. Er füllte sein Glas mit Eistee und gesellte sich zu Chay auf die Couch.

      Schweigend aßen sie und als sie fertig waren, brachte Keaton die leeren Teller und den Pizzakarton zurück in die Küche. Als er wiederkam, hatte Chay es sich auf der Couch bequem gemacht, die Arme ausgebreitet auf die Rücklehne gelegt und die Beine weit von sich gestreckt – die sehr langen Beine. Er musste gut 15cm größer als Keaton sein. Keaton hatte schon immer eine Schwäche für große Männer gehabt.

      Er nahm am anderen Ende der Couch Platz. Eigentlich hatte er Chay doch raus komplimentieren und nicht seinen Körper anschmachten wollen.

      »Hör zu, Chay. Ich bewundere deine Bemühungen, mit der Situation zurechtzukommen. Aber das wird nicht klappen. Es wäre das Beste, wenn wir zwei uns nicht mehr sehen würden.«

      Chay beugte sich zu ihm rüber und umfasste Keatons Kinn. Der war so verblüfft, dass er einfach nur regungslos dasaß. Chay kam ihm so nahe, dass er seinen Atem auf seiner Haut spüren konnte.

      »Es geht immer noch um den Kuss, oder? Es tut mir leid. Ich war einfach überrascht. Ich