Soulmates: Ruf des Schicksals. J.L. Langley. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: J.L. Langley
Издательство: Bookwire
Серия: Soulmates
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958235281
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er ihn am Abend näher kennengelernt hatte… wie er beim Anblick der Welpen lauter Ooohs und Aaahs von sich gegeben hatte… Um nichts in der Welt würde er wieder von seiner Seite weichen. Bit gehörte ihm und der Mann würde damit leben müssen.

      Mal abgesehen vom Penis hatte Bit alles, was er sich stets an einer Gefährtin gewünscht hatte. Chay mochte den jüngeren Mann wirklich, war regelrecht fasziniert von ihm. Auch wenn er zugeben musste, dass die instinktive, körperliche Anziehung immer noch präsent war, so war das doch nicht der vornehmliche Grund, weshalb er so an seinem Gefährten hing.

      Chay lächelte Bit an, als er zu ihm in den Wagen stieg und die Tür zuzog. Keaton trug ein Paar Khakihosen und einen blauen Pulli. Und er roch verdammt gut. Bei dem Geruch begann Chays Schwanz zu zucken. Allein bei dem Gedanken daran, Keaton wiederzusehen, hatte er bereits wieder einen Steifen bekommen.

      Eigentlich hätte es ihm peinlich sein müssen, weil Keaton seine Erregung zweifellos witterte, aber das war es nicht. Es war Schicksal. Aus irgendeinem Grund hatte es ihm einen männlichen Gefährten zugewiesen und er hatte die feste Absicht, das zu genießen. Wer war er schließlich, die Mächte des Schicksals infrage zu stellen? Im Grunde hatte er ziemliches Glück. Einige Wölfe fanden nie den zweiten Teil ihrer Seele.

      »Hey, Bit. Wie war dein Tag?«

      Keaton lachte leise und schüttelte den Kopf. »Wie es aussieht, werde ich mir wohl einen ähnlich bescheuerten Spitznamen für dich einfallen lassen müssen, wie?«

      »Wieso sagst du so was?«

      »Weil du mich beharrlich weiterhin Bit nennst. Und mein Tag war gut, danke der Nachfrage. Wie war deiner?« Keaton musterte Chay von Kopf bis Fuß, griff dann nach dem Gurt und legte ihn an.

      Chay sah an ihm hinunter und konnte deutlich sehen, dass seine Erregung den Stoff seiner Hosen ausbeulte. Irgendwie war es ein gutes Gefühl, zu wissen, dass er nicht der Einzige war, dem es so ging. Und die Tatsache, dass Bit ihn ausnahmsweise mal nicht anfauchte, hob seine Laune ebenfalls.

      »Ganz gut. Du scheinst ja ziemlich gute Laune zu haben.«

      Keaton zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich der Gedanke an selbstgekochtes Essen.«

      »Hm, der Gedanke an den Kartoffelsalat meiner Mom beschert dir einen Ständer?«

      Bit riss die Augen auf. Es wirkte irgendwie putzig. Seine herzförmigen Lippen öffneten sich langsam, dann brach sich ein lautes Lachen Bahn. Und wie sich seine himmelblauen Augen am Rand in Fältchen legten und wie sie vor Heiterkeit nur so sprühten, war wirklich ein schöner Anblick.

      »Offensichtlich bin da ich nicht der Einzige.« Bit warf einen Blick in Chays Schoß. »Scheint verdammt guter Kartoffelsalat zu sein.«

      Chay lachte. Das war wirklich lustig. Es war ein Vergnügen, Bit um sich zu haben, wenn er nicht gerade darüber lamentierte, nichts mit einem Hetero anfangen zu wollen.

      »Oh Gott… Ich hoffe wirklich, dass sie uns den heute Abend nicht vorsetzen wird. Ich bezweifle, dass ich dabei ernst bleiben kann.«

      Bit nickte. Er grinste immer noch. »Ich auch nicht. Und ich glaube nicht, dass ich das deinen Eltern erklären will.« Er wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. »Hallo, Mr. und Mrs. Winston, schön, Sie kennenzulernen. Nein, ich lache nicht über Ihr Essen, sondern… weil Chay den Kartoffelsalat ficken will.«

      »Nicht den Kartoffelsalat, Bit.«

      Bit blinzelte ihn aus großen Augen an. Dann prustete er noch lauter los: »Das will ich ihnen auch nicht erklären.«

      Ja, das wollte er selbst auch nicht. Allein der Gedanke daran, ihnen zu verraten, wer Keaton in Wirklichkeit – für ihn – war, war ein absoluter Alptraum. Warum lachte er dann so darüber?

      Endlich hatten sie sich so weit beruhigt, dass Chay gefahrlos den Wagen starten und auf die Straße fahren konnte. »Wer weiß, Bit, vielleicht wäre das kein schlechter Aufhänger, um es ihnen zu sagen. Das geringere von zwei Übeln sozusagen. Ich meine, was ist schlimmer? Einen männlichen Gefährten zu haben oder bei dem Gedanken an Essen einen Ständer zu bekommen?«

      »Gutes Argument.« Keaton schwieg einen Moment. »Du hast nicht vor, es ihnen zu sagen, oder?« Ein leichtes Zittern lag in seiner Stimme.

      Chay sah zu ihm herüber. Bit rutschte unbehaglich auf seinem Sitz herum. »Nein, noch nicht. Entspann dich. Ich hab dir gesagt, dass ich es langsam angehen lassen will, und das meine ich auch so. Du hast mein Wort. Ich sage nichts, bis du dein Okay gibst.«

      Die Spannung auf der anderen Seite des Pickups schien sich etwas zu lösen. »Ich will nicht kleinlich sein, Chay. Es ist nur… es ist… du magst Männer nicht so und trotzdem willst du mich haben? Das ist etwas schwer zu glauben. Schwer, darauf zu vertrauen, verstehst du? Ich will damit nicht sagen, dass du lügst, aber…«

      Chay verstand es tatsächlich. Auch für ihn war es schwer gewesen, damit klarzukommen. Dennoch war er sich einer Sache absolut sicher: Der Gedanke, mit Keaton zusammen zu sein und Sex mit ihm zu haben, war für ihn keinesfalls abstoßend. Ganz im Gegenteil.

      »Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Du bist mein Gefährte und das ist alles, was zählt. An allem anderen können wir arbeiten.«

      Wenn er darüber nachdachte, hatte ihn die Tatsache, dass Männer miteinander ins Bett gingen, nie angewidert. Bisher hatte er einfach nur immer Frauen bevorzugt. Aber Keaton? Der hatte alles, was er sich je an einer Gefährtin gewünscht hatte. Und mehr noch. Bit hatte zusätzliche... nun ja... Teile.

      Chays Lippen begannen zu zucken, aber er gewann rasch die Kontrolle über sich zurück. Unter den gegebenen Umständen würde Keaton seine Erheiterung sicher nicht teilen können.

      »Als ich noch klein war, hab ich von dir geträumt.«

      »Von mir?«, fragte Keaton ungläubig.

      Chay nickte. »Ich wusste schon damals, dass mein Gefährte blaue Augen und blonde Haare haben würde.« Liebevoll lächelte er. »Meine Mom hat dann immer gesagt, dass ich auf gar keinen Fall einen Weißen zum Gefährten haben werde. Sie bestand darauf, dass mein Gefährte Apache sein würde, vielleicht auch Lakota wie sie. Aber ich wusste es. Ich war absolut nicht überrascht, als ich in den Behandlungsraum gekommen bin und dein weißes Fell gesehen hab.«

      »Du lügst wie gedruckt«, schmunzelte Bit.

      »Nein, bestimmt nicht. Ich habe es geträumt: Haare wie Sonnenlicht, Augen wie der Himmel. So habe ich es meiner Mutter erzählt.«

      »Das mein ich nicht. Den Teil glaub ich dir sogar. Ich kann zwar nicht behaupten, je von dir geträumt zu haben, aber ich hatte schon immer eine Schwäche für Männer, die so aussehen wie du. Aber wenn du sagst, dass du nicht überrascht warst, dann lügst du. Ich wette, du hast einen ziemlichen Schreck bekommen. Ich meine, ich weiß verdammt genau, dass es bei mir so gewesen wäre, wenn ich meinen Gefährten gerettet und sich herausgestellt hätte, dass er in Wahrheit eine Frau ist.«

      Chay grinste. »Ja, okay. Ich war ein bisschen verwundert deswegen. Ich habe sogar überlegt, ob es weibliche Wölfe gibt, von denen ich bisher nur noch nichts gehört habe. Aber ich war nicht überrascht, dass du blond bist.«

      »Ich wäre abgehauen«, flüsterte Bit.

      »Hm?«

      »Wenn mein Gefährte eine Frau gewesen wäre, mein ich. Ich wäre abgehauen. Vielleicht nicht sofort. Ich hätte mich vorher schon noch vergewissert, dass sie okay ist, aber ich hätte ihr niemals gesagt, dass ich ihr Gefährte bin.«

      Chay zog eine Braue hoch. Er hatte es kurz in Erwägung gezogen, aber er wusste, dass er niemals so einfach hätte weggehen können. Er glaubte auch nicht, dass Keaton es gekonnt hätte. Dafür war die Anziehungskraft zu stark.

      »Bist du dir da sicher?«

      Bit nickte. »Ja, ich… glaube schon.«

      Er grinste. »Ist das deine Art, mir zu sagen, dass du mich gnadenlos abserviert hättest, wenn ich eine Frau gewesen wäre, Bit?«

      Lächelnd