Stalingrad - Die stillen Helden. Reinhold Busch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Reinhold Busch
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Документальная литература
Год издания: 0
isbn: 9783990810422
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das Staatsexamen ablegte und promovierte; danach Assistententätigkeiten an verschiedenen Kliniken und Instituten. 1939–1945 Kriegsdienst, u. a. bei der 1. San.Kp. 16. Seit 1943 wissenschaftlicher Assistent an der chirurgischen Klinik der Charité, ab 1945 der chirurgischen Uniklinik Marburg; 1948 Privatdozent, 1953 Oberarzt, 1954 a. o. Professor. 1955–1977 Ordinarius für Chirurgie in Erlangen.

      35Hans-Valentin Hube (geb. 29. Oktober 1890 in Naumburg, abgestürzt 21. April 1944 auf dem Rückflug vom Obersalzberg) trat 1909 als Fahnenjunker in das Heer ein und beendete den Ersten Weltkrieg, in dem ihm ein Arm amputiert werden mußte, als Hauptmann. 1932 Major, 1934 Oberstleutnant; am 4. Juni 1940 wurde er als Generalmajor Kommandeur der 16. P.D., am 15. September 1942 als Generalleutnant Führer des XIV. Panzer-Korps. Am 18. Januar 1943 wurde er auf Hitlers Befehl aus dem Kessel ausgeflogen. 1944 Generaloberst, Oberbefehlshaber der 1. Panzer-Armee. 1941 Ritterkreuz, 1942 Eichenlaub und Schwerter, 1944 Brillanten.

      36Die letzten drei Sätze stammen aus einem Brief Martin Tarnows vom 4. März 1981 an den Superintendenten des Kirchenkreises Bochum; Zentralarchiv des Evangelischen Kirchenkreises Bochum.

      37Dr. Alois Beck: Die Feldseelsorge im Zweiten Weltkrieg, Mitteilungsblatt der 297. Infanterie-Division.

      38Dr. Günther Diez (geb. 17. November 1911 in Stuttgart, verst. 6. Juni 2007 in München) studierte Medizin in Tübingen, Bologna, Königsberg und Berlin und legte 1936 in München das Staatsexamen ab. Seine Weiterbildung zum Internisten absolvierte er als Assistenzarzt in Stuttgart. Im August 1941 wurde er vom Militärlazarett Baden-Baden zur 1. San.Kp. 305 versetzt, nach deren Auflösung im Kessel zur 2. San.Kp. überstellt und geriet mit dieser am 2. Februar 1943 im Nordkessel in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Heimkehr führte er eine Praxis für Innere Medizin in Aachen und verbrachte seinen Ruhestand in München.

      39Diese Aufzeichnung schrieb Dr. Diez 1950 nieder, ein Jahr nach seiner Heimkehr aus der Gefangenschaft.

      40Dr. Horst Rocholl (geb. 23. Februar 1908 in Kassel, verst. 1. Januar 1904 in Eberswalde); Medizinstudium in München, Kiel u. Marburg (Staatsexamen und 1934 Promotion). Bis 1939 Allgemeinpraxis in Kappel; 1939 zur Wehrmacht. Als Regimentsarzt des Panzer-Regiments 24 im Nordkessel in Gefangenschaft geraten, trat dem „Nationalkomitee Freies Deutschland“ bei. 1948 zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt, 1953 in die DDR entlassen. Weiterbildung zum Lungenfacharzt in Altlandsberg. Danach Kreisarzt in Straußberg und Kreistuberkulosearzt in Neuenhagen bis 1987. Mitglied der NDPD und der Nationalen Front der DDR.

      41Dr. Horst Rocholl: Stalingrad, eine gigantische Schlacht bei den Thermopylen?, verfasst am 14. April 1996 im Privatdruck, erschienen im Heftchen „Stalingrad. Katastrophe und Besinnung“, Kopie beim Verfasser.

      42Karl H. Schwar (Hauptmann im Stab des XI. A.K. unter General Strecker): Stalingrad – die letzten Tage des XI. Armeekorps; in: Unsere 16., Folge 193, Juli 2001.

      43Abk. für Heeresdienstvorschrift.

      44Sepp Wirr: Eine Brotgeschichte; in: Kameradschaft Stalingrad, Nr. 23, 7. Jg., September 1985.

      45Dr. Hans Dibold (geb. 18. Dezember 1904 in Linz, verst. 10. Mai 1991 in Linz) studierte Medizin in Wien, wo er 1929 promovierte. Weiterbildung zum Internisten im Krhs. Wien-Lainz; 1935 stellv. Chefarzt, 1937–1940 Primarius. Im Krieg zunächst Internist im Feldlazarett der 44. I.D., danach bei der 2. San.Kp. 44. Als Adjutant des Divisionsarztes geriet er am 29. Januar 1943 in sowjetische Kriegsgefangenschaft und war bis 1947 deutscher Chefarzt des Speziallazaretts 2989 Kameschkowo. Nach der Heimkehr zunächst Hilfsarbeiter in einer Apotheke, danach 1949–1978 internistische Praxis in Linz. Zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen sowie schriftstellerische Tätigkeit.

      46Aus dem Mitteilungsblatt der Kameradschaft der 44. I.D., Folge 144, 1996, S. 2643–2646 u. 2658 f., sowie Folge 146, März 1997, S. 2672.

      TEIL 2

      Aufmarsch der 6. Armee in der Steppe im großen Donbogen

      Der Vormarsch auf Stalingrad erfolgte aus zwei Richtungen: der größte Teil der 6. Armee aus der Steppe im großen Donbogen und von von Süden her im Verbund mit Teilen der 4. Panzer-Armee die 14. Panzer-Division, die 24. Panzer-Division, die 29. Infanterie-Division, die 94. Infanterie-Division und die 371. Infanterie-Division, nachdem sie nach einem Marsch in den Süden dort den Don überquerten und dann nach einem Schwenk Richtung Osten aus der Kalmückensteppe in Richtung Norden dem Südteil von Stalingrad zustrebten.

       Schneller Angriff auf Stalingrad

      Der schnelle Vormarsch vom Donbogen aus auf die Stadt Stalingrad zu erfolgte am Morgen des 24. August 1942 durch das XIV. Panzer-Korps unter General Hube mit der 3. Infanterie-Division, der 60. Infanterie-Division (mot.) und der 16. Panzer-Division. Die Sanitäts-Kompanien der 16. P.D. waren in Münster aufgestellt worden. Erster Chef der 1 San. Kp. war Oberstabsarzt Dr. Paul Suchfort47.

      Dr. Erwin Paal: „Am 25. August 1939 erhielt ich gegen 23 Uhr meinen Einberufungsbefehl zum 26.8.1939 auf dem Gelände des Missionsklosters Münster-Hiltrup. Nach drei Tagen rückten die Einheiten der 16. Infanteriedivision und damit auch die 1. SanKp 1/16 aus den westfälischen Garnisonen und Aufstellungs-Orten. Nachdem die Truppe an der deutsch-luxemburgischen Grenze die Einsatzorte erkundet hatte, begann auch bei der 1. San.-Kompanie ein harter Ausbildungsdienst. Jeder Mann, ob Soldat oder Sanitäter, wurde in allen Aufgaben des Sanitätsdienstes unterrichtet und immer wieder geschult. Jeder Handgriff mußte im Schlaf gekonnt sein, gleichgültig an welcher Stelle der Einsatz des Einzelnen erfolgte. Ein großer Vorteil war der Umstand, daß fast alle Handwerksberufe planmäßig vorgemerkt waren. Maurer, Ofensetzer, Schreiner, Wagenbauer, Friseur, Laborant, Metzger, Koch – auch Diät –, Schuster und Schneider waren unermüdlich im Einsatz.“ Im August 1942 waren die Sanitäts-Kompanien für den schnellen Angriff auf Stalingrad bereit. Anfang August lag der Hauptverbandplatz der 1. San.Kp. im großen Donbogen bei Arshanowskij Ossipowskij, danach in Jerossejewo und anschließend in Jewessejew, an der Straße nach Kalatsch; der HVP der 2. San.Kp. lag in Ssuchanowslij an der Liska.

      Dr. Gerlach: „So brauste die 16. Panzerdivision am 23. August 1942 vom Don über die Steppe in breiter Keilform in Richtung Stalingrad, rechts und links von der 3. und der 60. Infanteriedivision geschützt, […] durch die Sicherungsketten der Russen brach, nach hartem Gefecht den Tatarengraben überwand und als erste Stalingrad im Norden und die Wolga erreichte. Zu diesem Unternehmen war vom Divisionsarzt eine Op-Gruppe der 2. Sanitätskompanie unter Führung von Stabsarzt Dr. Weber eingesetzt worden, die sich als völlig ausreichend für diesen Vorstoß erwies.“48

      Chef der 2. Sanitäts-Kompanie war Dr. Schattenberg; weitere Ärzte waren als Internist Oberarzt Dr. Franz Sprafke49 und kurzzeitig von Mitte September bis Anfang November 1942 Unterarzt Dr. Hubert Boeckeler50 als Chirurg. Abteilungsarzt seit August 1942 war Unterarzt Dr. Kimmel51; Zahnärzte waren Dr. Jan Dehling52 und Gerhard Becker53.

      Die Op-Gruppe Weber richtete sich nach den ersten Kampftagen – und nachdem sich die Division nördlich von Stalingrad in der Steppe eingeigelt hatte und in heftige Abwehrkämpfe mit den Russen verwikkelt