ZOMBIE RULES. David Achord. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: David Achord
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958353732
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Ich fühlte mich müde, gestresst und einfach nur elend. Ich wollte nichts weiter tun, als mein Mädchen zu sehen und sie in meinen Armen zu halten. Ich versuchte wieder, sie zu erreichen, doch sie ging nicht dran. Wenigstens war ihr Handy wieder an, also schickte ich ihr eine SMS. Dann rief ich Felix an und informierte ihn über die Lage.

      »Oh, das tut mir so leid, Kumpel. Kann ich irgendetwas für dich tun?«, fragte er betroffen.

      »Ja, du kannst Macie finden und ihr sagen, sie soll bitte an ihr verdammtes Handy gehen. Ich habe sie nämlich immer noch nicht erreicht. Da stimmt doch irgendetwas nicht. Hast du denn überhaupt schon mit ihr gesprochen?« Felix blieb still. »Bist du noch da?«

      Felix antwortete, doch seine Stimme klang plötzlich ganz anders. »Ja, ich habe mit ihr gesprochen. Hör mal, mache dir erst einmal keine Gedanken um sie. Gehe nach Hause und wir treffen uns dann dort, okay?«

      »Was ist los, Felix?«

      Nach ein wenig Diskussion rückte er schließlich mit der Sprache heraus. Er ließ nichts aus. Es schien so, als wüsste bereits die ganze Schule davon, aber ich hatte nichts davon geahnt. Macie war nun Jasons Freundin. Jason Argos, das wahnsinnig beliebte Sportass. Anscheinend hatten sie vor Kurzem miteinander auf einer Party rumgemacht, zu der ich zufälligerweise nicht eingeladen worden bin, und nun gingen sie offiziell miteinander. Ich legte auf und raste in Richtung Macies Haus.

      Das war mein erster Fehler. Ich wurde angehalten, und versuchte es mit der Sympathie-Masche, indem ich dem Polizisten von dem Tod meiner Großmutter erzählte. Doch es funktionierte nicht. Er tadelte mich dafür, wie ein Irrer gefahren zu sein, und grinste, als er mir den Strafzettel für zu schnelles Fahren überreichte. Ich hielt mein Tempo von da an unten und nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich endlich an ihrem Haus an. Sie war sogar da … genauso wie Jason und einige andere Leute. Alle von ihnen waren Oberstufler, keiner von ihnen war mit mir befreundet. Sie alle lungerten im Vorgarten herum, lachten und hatten offenbar ihren Spaß. Ein paar von ihnen hielten sogar Flaschen mit Bier in den Händen, sorgsam eingewickelt in braune Papiertüten.

      Macie sah mich und lief schnell die Stufen zu ihrem Haus hinauf. Ich steuerte dennoch schnurstracks auf sie zu. Jason stellte sich zwischen uns, bevor ich ihr zu nahekommen konnte. »Aus dem Weg, du Arschloch. Ich muss mit Macie reden.«

      Ich versuchte, ihn zu umgehen, aber wie ich schon sagte, Jason ist groß und äußerst muskulös. Größer als ich und mit definitiv mehr Muskeln bestückt. Er trat nun wieder vor mich und hielt eine Hand in die Höhe.

      »Bleib bitte mal stehen und höre mir zu, Alter. Macie und ich sind jetzt zusammen. Es geht nicht gegen dich, es ist einfach so passiert. Solche Sachen passieren eben. Du solltest jetzt gehen.«

      Ich starrte ihn an. Er wirkte aufrichtig, vielleicht sogar mitfühlend. Ich atmete tief ein und versuchte meine Gefühle in den Griff zu bekommen.

      »Und? Wie lange geht das schon so zwischen euch beiden?«, fragte ich leise. Meine Stimme brach und ich zitterte. Ich konnte zwei von seinen Kumpeln sehen, die grinsend hinter ihm standen und auf mich zeigten, als wäre ich so eine Art Zirkusnummer. Irgendein Mädchen, das ich noch nie zuvor gesehen hatte, richtete sogar ihr Handy auf mich.

      Jason seufzte. »Das läuft schon seit ein paar Wochen. Hör mal, Zach, das ist nicht Macies Schuld. Sie war einfach nur durcheinander. Sie mag dich ja, aber nur als Freund, okay? Das Beste, was du tun kannst, ist jetzt zu gehen. Macie wird dich anrufen und dir später alles erklären.«

      Mein Körper war vollkommen taub. Ich konnte nichts mehr spüren als ein Engegefühl in meiner Brust. Macie weigerte sich sogar, mich anzusehen. Jason hob teilnahmslos die Hände. Ich war gerade im Begriff, mich umzudrehen und davonzugehen, als er schmunzelte.

      Abgesehen von dem Polizisten hatte ich dieses Schmunzeln schon einmal gesehen. Felix, Macie und ich waren vor ein paar Monaten bei einem Baseballspiel der Schule gewesen. Jason hatte großartig geworfen. Nur einer der gegnerischen Spieler hatte einen Treffer unterbringen können, was noch dazu ein Homerun gewesen war. Ein paar Innings später hatte Jason ihn mit einem Wild Pitch am Kopf getroffen. Nach dem Spiel war ein Grüppchen von uns zusammengekommen und wir hatten dabei zugesehen, wie ein Lokalreporter ihn interviewte. Er hatte ihn nach dem Fehlwurf gefragt. Jason entschuldigte sich überschwänglich dafür. Er sagte, er hatte nur versucht, einen Slider zu werfen, der ihm dann aber misslungen war. Er fuhr damit fort, dass es ihm sehr leidtäte, den anderen Spieler verletzt zu haben und dass er für ihn beten würde. Der Reporter dankte Jason und drehte sich weg. Doch als der Reporter nicht mehr hinsah, schmunzelte Jason. Und zwar genauso, wie er jetzt schmunzelte.

      Ich holte zum Schlag aus, ein Haken, von dem ich sicher war, dass er ihn umhauen würde. Doch er blockte ihn mit Leichtigkeit ab und reagierte mit einer Eins-Zwei-Kombination. Ich schlug auf dem Boden auf und fühlte mich benommen und gedemütigt. Das hätte schon ausgereicht. Ich war erledigt. Sobald die Sternchen vor meinen Augen verflogen waren, wollte ich nur noch aufstehen und zu meinem Pick-up zurückgehen, mit so viel Würde, wie ich noch aufbringen konnte.

      Doch es sollte offenbar nicht sein. Während ich unten lag, beschlossen seine beiden Kumpel plötzlich, mitzumischen. Sie kamen angelaufen und begannen plötzlich, mich brutal zu treten. Das Letzte, was ich sah, bevor ich das Bewusstsein verlor, war Macie, die mich anblickte.

      Es war der Tag vor Thanksgiving und damit mein sechzehnter Geburtstag, und ja, es war definitiv der schlimmste Tag meines Lebens.

      Der Anfang

      Ich kam im Krankenwagen wieder zu Bewusstsein. Ich fühlte mich vollkommen benebelt. Ich konnte noch gar nicht vollständig erfassen, was mit mir geschehen war. Das Einzige, was ich begriff, war, dass diese Krankenwagenfahrt zur nächsten Notaufnahme eine weitere Rechnung bedeutete, die ich nicht bezahlen konnte. Die Sanitäterin, eine attraktive Blondine, die mich an Macie erinnerte, stellte mir einfache Fragen, zum Beispiel, wie mein Name lautete, welcher Tag heute war, und ob ich irgendwelche ansteckenden Krankheiten hätte. Als sie fertig war, lächelte sie und drückte aufmunternd meine Hand. Ich schätzte mal, dass ich zufriedenstellend geantwortet hatte.

      Das Personal in der Notaufnahme war sehr nett, aber in Eile. Der Ort war schließlich voller Patienten. Sogar der Polizist, derselbe, der mir den Strafzettel verpasst hatte, war sehr höflich, als er den Bericht meines tätlichen Angriffs aufnahm. Er war sogar nett genug, jedes Mal seinen Kopf wegzudrehen, wenn er husten musste. Ich hatte mehrere Prellungen, ein blaues Auge, das bereits zugeschwollen war, eine leichte Gehirnerschütterung, ein oder zwei gebrochene Rippen und meine Hoden fühlten sich an, als hätte sie jemand mit einem Vorschlaghammer bearbeitet.

      Der Arzt sagte, ich würde das Ganze überleben, aber noch eine ganze Weile Schmerzen haben. Wenn er nur gewusst hätte, wie sehr er damit recht hatte. Er stellte mir ein Rezept für ein paar Schmerzmittel aus und entließ mich. Ich war nicht versichert und fragte mich, ob das einen Unterschied bei meiner Behandlung ausmachte.

      Felix und sein Vater warteten auf mich, als der Pfleger mich in einem Rollstuhl herausschob.

      Felix … was für ein Freund. Er hatte innerhalb von Minuten gehört, was passiert war. So was verbreitete sich schnell in der Schule. Er hatte daraufhin Macie angerufen, die gnädig genug gewesen war, ihn zu informieren. Er und sein Vater fuhren daraufhin zu ihrem Haus, um meinen Pick-up zu holen, und eilten dann zur Notaufnahme.

      Die beiden starrten mich mit mitleidigen Blicken an. Mr. Stewart war ein älterer Klon seines Sohnes. Tatsächlich sah er aus wie Mr. Magoo. Sie trugen beide die gleichen Brillen, hatten den gleichen Körperbau und sogar ihre Frisuren waren identisch. Sie halfen mir behutsam zu meinem kleinen Ford Ranger und Felix fuhr mich schweigend nach Hause. Ich hielt meine Augen während der Fahrt geschlossen, um die Schmerzen zu lindern und unnötige Konversation zu vermeiden.

      »Okay, Kumpel, wir sind jetzt zu Hau… oh Scheiße«, stieß Felix hervor. Ich öffnete meine Augen nun doch und schaute hinaus. Jemand hatte beschlossen, mir noch einen reinzuwürgen. Sie hatten ausgewählte Graffiti auf die vordere Fassade des Hauses gesprüht. Sagen wir einfach, es waren ein paar abfällige Bemerkungen bezüglich meines Geschlechts, meiner sexuellen Orientierung