ZOMBIE RULES. David Achord. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: David Achord
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783958353732
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Menge Sirenen.«

      Ich hatte es gar nicht bemerkt, bis er es erwähnte, aber nun konnte ich sie ebenfalls hören. »Was machen die Rippen?«, fragte er mich. Ich zuckte mit den Schultern. Die Rippen waren immer noch empfindlich und taten weh, wenn ich abrupte Bewegungen machte. Doch wenigstens ging es meinen Eiern schon wieder etwas besser.

      »Alles klar … sei nicht zu stolz, um die Angestellten beim Einladen um Hilfe zu bitten.«

      Ich nickte. Er grinste mich an und verschwand dann ohne ein weiteres Wort.

      Tod eines Schlägers

      Ricks Liste war ganz schön eigenartig. Manche der Sachen waren einleuchtend. Zahnbürsten und Zahnpasta, Zahnseide, Rasierklingen, Toilettenpapier und Trockenmilch. Manches auf der Liste stach jedoch heraus, so wie Tampons oder Vaseline. Nichtsdestotrotz konnte ich beinahe alles in Sam's Großhandelsladen finden. Den Rest der Sachen besorgte ich im örtlichen Kroger-Markt und bezahlte an der Selbstbedienungskasse. Ich weigerte mich allerdings, die Tampons zu kaufen, da ich überzeugt davon war, dass Rick sich damit nur einen Scherz mit mir erlaubt hatte. Die paar Beutel konnte ich alleine tragen, selbst mit meinen kaputten Rippen. Ich war gerade an meinem Pick-up angekommen und komplett in Gedanken versunken, als plötzlich jemand hinter mir auftauchte.

      »Hallo Milchschnitte.«

      Ich drehte mich abrupt um, was äußerst schmerzhaft war. Meine Grimasse erntete ein sadistisches Gackern. »Tut's noch weh, Junge?« Ich sah ihn mir genauer an und erkannte ihn nun wieder. Er war einer von Jasons Freunden. Genauer gesagt, war er der Center des Footballteams und eines der Arschlöcher, die mich getreten hatten. Erst, als ich ihn vor mir sah, machte es bei mir Klick. Er war mindestens eine Handbreit kleiner als ich, wog aber bestimmt hundert Pfund mehr. Das meiste davon war allerdings Fett, doch es waren auch ein paar Muskeln darunter. Er sah wie ein zurückgebliebener Höhlenmensch mit seiner zur Seite gedrehten Baseballkappe aus. So, wie alle zurückgebliebenen Höhlenmenschen sie nun mal tragen.

      »Ich habe Hallo gesagt. Sag' was oder willst du mich etwa beleidigen, Milchschnitte?« Er kam noch einen Schritt näher.

      »Was zum Teufel willst du?«, fragte ich bestimmt. Allerdings war da ein Hauch von Unsicherheit in meiner Stimme und ich zweifelte nicht daran, dass er es auch hörte.

      »Ich habe gehört, du warst bei der Polizei.« Er betonte es: Po-lizei. Ausdruck gehörte also offenbar nicht zu seinen Stärken.

      »Sie sind zum Krankenhaus gekommen und haben einen Bericht aufgenommen. Daran hättet ihr denken sollen, bevor ihr mich angegriffen habt«, sagte ich ruhig, während ich einen Schritt zurückwich. Ich glaubte, dass ich ihn leicht hätte abhängen können, selbst mit der Rippenverletzung, aber ich zögerte, meinen Pick-up schutzlos zurückzulassen. Auf einmal erklangen in der Ferne Gewehrschüsse. Ich fragte mich, wer da wen erschoss, und schaute automatisch in Richtung der Schüsse. Das war eine äußerst schlechte Entscheidung.

      Er mochte zwar fett sein, aber er war auf kurze Distanzen sehr schnell. Bevor ich reagieren konnte, machte er einen Schritt nach vorn und schlug mir in den Bauch. Ich keuchte auf und klappte dann vor Schmerzen zusammen.

      »Du dummes Arschloch. Du hättest den Bullen besser nix gesagt. Jetzt wirst du dafür bezahlen. Wo ist der Haufen Kohle, den ich vorhin gesehen habe, he?« Er stand nun über mir und zog meinen Geldbeutel aus meiner hinteren Hosentasche. »Da ist es ja. Das ist gutes Geld.« Er schnappte sich das restliche Geld, ein paar Hundert Dollar, und warf meinen Geldbeutel auf den Boden. Ich war inzwischen auf allen vieren. Ich konnte hören, wie er mich auslachte. Außerdem vernahm ich in der Ferne Sirenen, wusste aber instinktiv, dass sie nicht meinetwegen kamen.

      »Mein Kumpel macht es bestimmt jetzt gerade mit der kleinen blonden Schlampe. Du hast gedacht, die gehört dir, stimmt's? Die Schlampe gehört meinem Kumpel, nicht dir. Weißt du was, Milchschnitte, ich glaube, ich mache aus dir meine Schickse. Du schuldest mir nämlich was.«

      Ich weinte wieder, was mich wütend machte. Dass er so über Macie sprach, machte mich wütend. Ricks Geld zu klauen, machte mich auch wütend. Mich seine Schickse zu nennen, nun, das war geradezu verstörend. Ich sah zu ihm hinauf. Er griff sich in den Schritt und grinste mich lüstern an. »Ja, Schlampe, du kannst mir einen Gefallen tun.«

      In diesem Moment legte sich bei mir irgendwie ein Schalter um. Meine Hand fand das Messer in meiner Tasche, ich klappte die Klinge aus und sprang dann mit einem kehligen Schrei auf.

      Ich weiß nicht, wie oft ich zustach. Ich war wie im Rausch. Als es vorbei war, lag er tot auf dem Asphalt. Wir waren zwischen meinem Pick-up und einem anderen Wagen gelandet. Ich atmete schwer und meine Rippen taten höllisch weh. Überall auf mir war Blut. Ich saß da auf dem kalten Beton neben meinem Peiniger und rang nach Luft. Er atmete nicht mehr. Zum Glück versperrten mein Pick-up und das andere Auto größtenteils die Sicht auf uns. Ich weiß nicht, wie lange ich einfach nur dasaß und nach Luft schnappte. Mein Verstand war wie benebelt und meine Gedanken liefen in Zeitlupe ab. Ich wusste nicht, was ich jetzt tun sollte.

       Rick! Ich sollte Rick anrufen.

      Das Gespräch verlief in etwa so: »Rick, ich habe gerade jemanden erstochen. Ich glaube, er ist tot.«

      »Kein Scheiß?«

      »Kein Scheiß! Ich meine es ernst, Rick. Ich würde über so etwas doch keine Witze machen.« Ich erzählte ihm schnell, was passiert war. »Was mache ich denn jetzt?«

      Er nahm einen tiefen Atemzug und sagte dann eindringlich: »Hör mir gut zu. Antworte nur mit ja oder nein. Sieh dich kurz um, aber mache es nicht zu auffällig. Ist da irgendjemand, der dich sehen kann?«

      Ich lugte über meinen Pick-up und sah mich betont locker um. Doch da war niemand in unmittelbarer Nähe, nur ein älteres Pärchen am anderen Ende des Parkplatzes. Sie hatten die Köpfe gesenkt und liefen eilig zu ihrem Auto. Ich gab diese Information an ihn weiter.

      »Okay, gut. Nimm jetzt die Einkäufe und das Geld und dann solltest du so schnell wie möglich von dort abhauen.«

      Ich begann, nach der Polizei zu fragen, aber er schnitt mir das Wort ab. »Nein! Hör mir zu. Du musst jetzt gehen, aber dalli! Mache, was ich dir sage und schwing dich ins Auto. Leg nicht auf, ich warte solange.«

      Ich sammelte das Geld aus der toten Hand ein, schnappte mir die Einkaufsbeutel und setzte mich in den Wagen. Einen Moment später stieg ich wieder aus und hob meinen Geldbeutel vom Boden auf. Ich sah mich noch einmal um, versuchte, es lässig aussehen zu lassen, und kletterte wieder in meinen Pick-up und verriegelte die Türen. Das schien mir irgendwie angemessen zu sein. Ich gab alles an Rick weiter.

      »Alles klar, du machst das sehr gut, Junge. Jetzt fahr langsam los, so, als wäre gar nichts passiert. Aber ich möchte, dass du die Hand unauffällig vor dein Gesicht hältst und an den Laternenpfählen hinauf siehst, aber nur mit den Augen. Nicht den Kopf heben. Siehst du irgendwelche Sicherheitskameras?«

      Ich blickte durch die Windschutzscheibe nach oben. Ich konnte eine am hinteren Ende des Parkplatzes in der Nähe der Haupteinfahrt erkennen. Rick wies mich daraufhin an, in die andere Richtung zu fahren und diese Ausfahrt zu nehmen. Er blieb die ganze Zeit über in der Leitung, bis ich die Farm erreichte, sprach mit mir und beruhigte mich. Es half allerdings nicht viel. Ich war mir sicher, dass jeden Moment Blaulicht in meinem Rückspiegel auftauchen und ich verhaftet werden würde.

      Aber das geschah nicht.

      Einige Minuten später fuhr ich über die gatterlose Brücke auf die Farm. Ich sah, dass Rick mit den Kötern an der Scheune auf mich wartete. Sie wedelten dankbar mit den Schwänzen, als ich heranfuhr. Als ich aus dem Pick-up stieg, sah Rick mich aufmerksam an.

      »Herr im Himmel. Zieh sofort die Klamotten aus, dann spring unter die Dusche und schrubbe dich richtig ab.«

      Ich sah nach unten und mir fiel erst jetzt auf, dass ich komplett mit Blut besudelt war. Curly versuchte die ganze Zeit, mich abzulecken und ich musste ihn wegschieben. Ich tat, was Rick mir gesagt hatte, ohne mich zu beschweren.

      Die