77„Der Selbstzweck im lebendigen Individuum ist „Seele“ - in jenem Sinne des Wortes, den man aus des Aristoteles Definition als „erste Entelechie des organischen Körpers“ kennt. Der „Begriff, der als subjektiver früher auftritt, ist die Seele des Lebens selbst; er ist der Trieb, der sich durch die Objektivität (Mechanismus, Chemismus, Teleologie, d. Verf.) hindurch seine Realität vermittelt“ (zitiert bei Hegel). N. Hartmann, G. W. Fr. Hegel, a. a. O., S. 277.
78Als Ausgangspunkt einer geistigen Entwicklung.
79Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil., a. a. O., S. 21.
80Als ein Beispiel für die Zurückführung des Äußerlichen in das Innerliche lassen sich Dichtung und Literatur der Romantik anführen.
81„Wir werden in aller Regel keine Schwierigkeit dabei empfinden, mit „Ich“ zugleich das Allerallgemeinste wie das Allerindividuellste, das ein Mensch von sich sagen kann, zu verknüpfen, zugleich aber auch in dem Wort „Ich“ das Moment der Selbstbestimmung, d. h. der Entgegensetzung und Besonderung, zu hören. „Ich“ sind alle und jeder, und „ich“ ist jeder in seinem bestimmten Verhältnis zu allen. Mit der Bestimmung Ich präsentiert sich also ein selbstbewusstes Wesen einerseits als das, was alle selbstbewussten Wesen sind, als etwas Allgemeines; andererseits zeigt es sich als differentes, sich dem Nicht-Ich entgegensetzendes Wesen; schließlich bestimmt es sich zu unverwechselbarer Einzelheit, dazu, der Mensch als dieser Mensch zu sein …“ T. S. Hoffmann, Georg Wilhelm Friedrich Hegel, a. a. O., S. 353.
82Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil., a. a. O., S. 21
83Ebenda, S. 21 ff.
84Die Sprache ist nicht nur eine der Ausstattungen, die dem Menschen, der in der Welt ist, zukommt, sondern auf ihr beruht, und in ihr stellt sich dar, daß die Menschen überhaupt Welt haben. Für den Menschen ist die Welt als Welt da, wie sie für kein Lebendiges sonst Dasein hat, das auf der Welt ist. Dies Dasein der Welt aber ist sprachlich verfaßt.“ Hans-Georg Gadamer, Wahrheit und Methode, Tübingen 1975, S. 419.
85„Wenn man das Element der Intention aus der Sprache entfernt, so bricht ihre ganze Funktion zusammen.“ Ludwig Wittgenstein, Philosophische Bemerkungen, Bd. 2, Frankfurt a. M. 1964, S. 11.
86Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil., a. a. O., S.22 ff.
87Ebenda, S. 23 ff.
88Hegel unterscheidet das ganz „abstrakte Außereinander in Raum und Zeit“ und das „vereinzelte Außereinander in jener Abstraktion“. Darunter versteht er offensichtlich die Beziehungen zwischen den vereinzelten Atomen und Körpern. So sind Materieteilchen als Vereinzelte in der Bewegung in Zeit und Raum aufeinander bezogen. Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 2. Teil., a. a. O., S. 41.
89Hegel unterscheidet die äußere von der inneren Notwendigkeit. Die äußere Notwendigkeit besteht offensichtlich in den Gesetzen, die sich z. B. in den Beziehungen zwischen vereinzelten Materieteilchen, Körpern oder auch zwischen vereinzelten Individuen auf einem kapitalistischen Markt ergeben, die innere Notwendigkeit besteht dagegen in dem inneren, sich durchsetzenden Zweck oder Sinn zum Beispiel in der Natur oder auch in einer bürgerlich-kapitalistischen Wirtschaft.
90Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 24 ff.
91Gemeint ist offensichtlich die Idee des Geistes, wie sie für die Welt des Geistes, z. B. ihre Institutionen, konstitutiv ist und in den Geisteswissenschaften, vollends in der Philosophie des Geistes sich selbst erkennt.
92Ebenda, S. 25.
93Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 1. Teil, § 222, a. a. O., S. 377.
94„Das seelische Sein in seiner organischen Form läßt den Begriff (in der Form der Seele, d. Verf.) nicht zum einfachen Fürsichsein kommen, welches er als Idee ist. Das geschieht erst auf der Stufe des geistigen Seins. Der Tod des Individuums ist nicht nur das Leben der Gattung als der objektiv allgemeinen Idee, sondern auch das „Hervorgehen des Geistes“. Und damit erst kommt die Seite des Fürsichseins in der Idee zu ihrem Recht. Sie hat notwendig wieder die Form der Subjektivität. Subjektiver Geist ist Bewusstsein, denkende Vernunft, oder die ihrer selbst bewusste Idee.“ N. Hartmann, G. W. Fr. Hegel, a. a. O., S. 278-279.
95Das Lebendige sei zwar, so Hegel, die höchste Weise der Existenz des Begriffs in der Natur, aber hier sei der Begriff (in der Form der Seele eines Tieres) nur an sich, weil die Idee in der Natur jeweils nur als ein Einzelnes existieren würde. Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 2. Teil, a. a. O., S. 538. Die Menschenwelt steht zwar, wie sich Hegel verstehen lässt, der Tierwelt in vieler Hinsicht nahe, unterscheidet sich aber in einer Hinsicht grundsätzlich von ihr, nämlich darin, dass sie an sich, aus bewussten und denkenden, also aus geistigen Wesen besteht. Es ist also der Geist, der die Menschen vereinigt und nicht, wie bei den Tieren, bloß die Macht der Gattung. Insofern ist die Menschheit als eine „freie Gattung“ (Hegel) unter den Lebewesen einzigartig.
96Ders., Grundrisse der Kritik der Politischen Ökonomie, Berlin 1953, S. 6.
97Als das entscheidende Moment muss die Sprache angesehen werden, die nach Hegel dem objektiven Geist zuzurechnen ist und die man mit Hegel als ein im Einzelnen für sich seiendes Allgemeines verstehen könnte.
98„Alles ist Idee, auch die Natur ist Idee. Aber dass die Idee hier unbewußt ist, ist nur die Hälfte der Wahrheit. … Sie ist es deswegen, weil das Bewußtsein, oder die „Subjektivität“, außer ihr ist, ihr gegenüber. Das Erkennende zu ihr als Erkanntem ist erst Geist. Weil aber andererseits die Idee selbst wesenhaft Subjektivität und Geist ist, so ist in der Natur der Geist „außer sich“. Und die Idee ist „in ihrem Anderssein“. Natur ist gleichsam nur ein Halbes, und deshalb nicht das Wahre. Denn Wahrheit ist nur das Ganze. Teleologisch bedeutet dies, „dass die Natur den absoluten Selbstzweck nicht in ihr enthält“ (zitiert bei Hegel). Gleichzeitig aber, weil sie Idee ist, hat sie den Begriff dennoch in sich. Denn der Begriff ist seiner Natur nach überhaupt immanent „und damit der Natur als solcher immanent“ (zitiert bei Hegel). Also schließt sie den Widerspruch ein, den Selbstzweck in sich und nicht in sich zu haben.“ N. Hartmann, G. W. Fr. Hegel, a. a. O., S. 284. Für Ch. Taylor ist denn auch die Naturphilosophie Hegels eine hermeneutische Dialektik. Ders., Hegel, a. a. O., S. 459.
99Dazu: Talcott Parsons, The Structure of Social Action, 3. Aufl., Glencoe 1964, S. 43 ff.
100Bei dem Anthropologen Adolf Portmann finden wir eine Bekräftigung dieses Standpunktes. Dazu die Einleitung zu seinem Buch „Zoologie und das neue Bild des Menschen“, Rowohlts deutsche Enzyklopädie, Basel 1951.
101Hegel schließt hier an den zum Begriff des Geistes eingangs zitierten Satz an, wonach die Identität des Geistes nur als Zurückkommen aus der Natur ist.
102Ders., Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften, 3. Teil, a. a. O., S. 25-26.
103„Die Entwicklung des Geistes ist die Realisierung seines Wesens, und dieses ist die Freiheit. Tiefsinnig bestimmt Hegel als Wesen der Freiheit die Unabhängigkeit des Geistes von allem Äußeren, vermöge deren er von seinem eigenen Wesen abstrahieren (…) kann. So wird auch an diesem Punkte begreiflich, wie fern diese Entwicklungslehre von jeder Unterordnung des Geistes unter Naturbegriffe ist. … Nachdem nun aber einmal der Geist in die Existenz getreten ist, tritt die ganze Geschichte unter den Begriff einer Entwicklung, in welcher derselbe, was er an sich ist, für sein eigenes Bewusstsein wird, und was er als Anlage in sich trägt, durch seine Arbeit verwirklicht.“ Wilhelm Dilthey, Die Jugendgeschichte Hegels, Gesammelte Schriften, Bd. IV, 5. Aufl., Stuttgart 1974, S. 248.
104Wenn der Geist seinem Wesen nach sogar auch von seinem äußerlichen Dasein (seiner Körperlichkeit)