Direkte Restaurationen im Seitenzahnbereich. Salvatore Scolavino. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Salvatore Scolavino
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Медицина
Год издания: 0
isbn: 9783868675146
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einem Prophylaxe-Bürstchen und Glycin- oder Erythritol-Pulver (Abb. 43);

      • 10 Sekunden Spülen der Oberfläche;

      • 5 Sekunden Trocknen der Oberfläche;

      • visuelle Kontrolle und Entfernung eventueller Rückstände;

      • Wiederholung des Reinigungsvorgangs, bis die geeigneten Bedingungen erzielt wurden.

       Transillumination

      Die faseroptische Transillumination (FOTI) ist ein valides Hilfsmittel für die Detektion kariöser Läsionen, da demineralisiertes Gewebes anders mit Licht interagiert als gesundes Gewebe.20 Bei Verwendung zur Erkennung approximaler Läsionen wird eine hochintensive Weißlichtquelle an die Bukkal- oder Palatinalfläche gehalten und durch die Okklusalfläche (Seitenzahnbereich) (Abb. 44) oder die dem Licht gegenüberliegende Seite (Frontzahnbereich) hindurch betrachtet. Es gibt Polymerisationslampen, die mit einem zusätzlichen speziellen Aufsatz in FOTI-Lampen umgewandelt werden können (Abb. 45). Schmelzläsionen erscheinen als graue Schatten und Dentinläsionen werden orange oder blau. Trotz der widersprüchlichen Daten in Bezug auf Sensitivität und Spezifität dieser Methode gibt es in der Literatur zahlreiche Nachweise, die dafür sprechen, sie für die Erkennung approximaler Läsionen im Front- und Seitenzahnbereich20,21 zu verwenden. Insbesondere, wenn sie zusammen mit der visuellen Untersuchung gemäß ICDAS II zum Einsatz kommt, ist diese Metho de sehr vorteilhaft. Derzeit stellt FOTI eines der wohl besten Diagnosesysteme dar, das im Frontzahnbereich bei der visuellen Untersuchung eingesetzt werden kann. Für den Seitenzahnbereich wird es hingegen nicht empfohlen. Dafür ist das digitale System mit der Bezeichnung DiFOTI (Digital Imaging Fiber-Optic Transillumination) auf dem Markt: Es ist in der Lage, die Bilder in Graustufen auf einem Bildschirm anzuzeigen und im Speicher des Computers, an den das System (mittels einer speziellen Software) angeschlossen ist, zu archivieren (Abb. 46). Im Gegensatz zur FOTI-Technik, die mit einer einfachen und kostengünstigen Glasfaserlampe durchgeführt werden kann, erfordert die DiFOTI-Technik kompliziertere Geräte sowie einen Computer und eine Software zur Verarbeitung und Archivierung der Aufnahmen.

      Abb. 42 Phase der „standardisierten“ Reinigung.

      Abb. 43 Zusätzliche Reinigung mithilfe kleiner rotierender Bürsten mit Glycin-Pulver.

      Abb. 44 Mit FOTI entdeckte kariöse Läsion an der distalen Wand eines Prämolaren.

      Abb. 45 Polymerisationslampen werden mit einem zusätzlichen Aufsatz in FOTI umgewandelt.

      Abb. 46 Mit DiFOTI entdeckte kariöse Läsion.

      FOTI und DiFOTI haben unter anderem folgende Vorteile:

      • keine ionisierende Strahlung;

      • häufige Nachuntersuchungen sind möglich;

      • bei schwangeren Frauen und Kindern geeignet;

      • Cracks, Karies und oberflächlichen Verfärbungen (Frontzahnbereich) werden leichter erkannt;

      • die Aufnahmen können problemlos verglichen werden (DiFOTI);

      • geringer Kostenaufwand (FOTI);

      • liefert Informationen zur Größe und vestibulooralen Lokalisierung der Läsion;

      • Untersuchungsmethode der Wahl für den Frontzahnbereich, in Kombination mit der Inspektion (FOTI).

      Abb. 47 Mit einem Indikator-Gel, das die Plaque in drei Farbtönen anzeigt, verfärbte Zahnflächen und parodontale Flächen: Die grün verfärbte Plaque produziert Säure und ist damit potenziell kariogen.

      Die Grenzen der FOTI-Technik sind:

      • geringe Sensitivität im Seitenzahnbereich;

      • Fotodateien sind schwer zu erzeugen, folglich ist es schwierig, die verschiedenen Untersuchungen zu vergleichen;

      • sie liefert keine Informationen zur Kavitation und Aktivität der Läsion.

      Die Grenzen der DiFOTI-Technik sind:

      • Anschaffungskosten;

      • geringe Sensitivität bei der Erkennung von Läsionen apikal des Kontaktbereichs;

      • sie liefert keine Informationen zur Kavitation und Aktivität der Läsion;

      • USB-Kabel-Anschluss;

      • aufwändige Sterilisation des Handstücks (das Kameraobjektiv kann theoretisch mit oralen Flüssigkeiten in Berührung kommen, da die mitgelieferten autoklavierbaren Aufsätze eine Öffnung in diesem Bereich aufweisen);

      • nicht im Frontzahnbereich einsetzbar.

       Sonstige diagnostische Mittel

      Die Dentalindustrie bietet kontinuierlich Alternativen oder Ergänzungen zu den oben beschriebenen diagnostischen Methoden an. Auf diese kann aus gutem Grunde an dieser Stelle nicht eingegangen werden, auch weil die Autoren diesbezüglich keine direkten Erfahrungen haben. Dies ist keineswegs als Ablehnung dieser diagnostischen Instrumente zu werten.

      Als weitere Methoden zur Unterstützung der zahnmedizinischen Diagnostik ist es jedoch sinnvoll, folgende zu erwähnen:

      1. Indikator-Gels zur Plaqueerkennung (Abb. 47), insbesondere, wenn sie in der Lage sind, azidogene Plaque zu erkennen. In den Bereichen, in denen sich dieser besondere Biofilm ansammelt, ist es wahrscheinlicher, Folgen kariöser Aktivität anzutreffen.

      2. Zahnseide kann dazu beitragen, raue und/oder unregelmäßige Bereiche zu erkennen, wenn sie bei der Anwendung in den Zahnzwischenräumen auffasert.

       Remineralisierung

      Unter Remineralisierung versteht man den Prozess, bei dem sich Kalzium- und Phosphationen, die von einer Quelle außerhalb des Zahnes stammen, in den Lücken der kristallinen Struktur des demineralisierten Schmelzes ablagern und das Kristallgitter auffüllen.32 Diesen Prozess erzielt man in erster Linie durch die Erziehung des Patienten zu einem kariesvorbeugenden Verhalten,33,34 durch die konstante Entfernung des Biofilms von den Zahnflächen34–36 und durch die Zufuhr remineralisierender Moleküle (Abb. 48).37 Die Remineralisierung sollte als Mittel der Wahl für die Behandlung kariös bedingter, nicht kavitierter White Spots (WSL) betrachtet werden.38

      Abb. 48 Verhaltenskaskade von Zahnarzt und Patient beim Remineralisierungsprozesses.

      Abb.