551 Sein Prinzip in diesen Dingen ist im Manichäergesetz sehr deutlich ausgesprochen: neque reprehendi a nova vetus religio debet. Die Polemik soll schweigen.
552 So heisst Diocletian bei Anlass des persischen Krieges in omni tumultu meticulosus animique disiectus, er, welcher den Aper vor dem Tribunal getötet und die furchtbarsten Kriege in Person kommandiert hatte. Auch würde ein Zaghafter im J. 303 wahrscheinlich das nahe Ende der zwanzigjährigen Herrschaft und die Abdankung abgewartet und das furchtbare Geschäft gegen die Christen den neuen Imperatoren und Caesaren überlassen haben.
553 Was die billige Frage veranlasst, woher denn der Autor diese Verhandlungen kenne!
554 Die starken Stellen aus den Apologeten über die verjüngende Kraft des Martyriums s. bei Lasaulx, Der Untergang des Hellenismus, S. 14 f.
555 Hunziker, Zur Regierung und Christenverfolgung Diocletians (abgedruckt in Büdingers Untersuchungen zur römischen Kaisergeschichte, Band II), S. 189 ff., aus der Passio S. Sabini.
556 De mort. persec., c. 16. – Vgl. Keim, Der Übertritt Constantins, S. 73 ff., wo die Kunden über Hierokles, auch die übrigen Spuren neuplatonischer Einflüsse auf die damaligen Machthaber gesammelt sind. – Über Hierokles auch Preuss, S. 143.
557 Wörtlich quoniam (maiestas Rom.) omnes leges suas religione sapienti pudorisque observatione devinxit.
558 Worüber eine förmliche Aussage bei Euseb., Hist. eccl. IV, 7.
559 Euseb., Hist. eccl. VIII, 1.
560 De mort. persec., c. 34. Griechisch b. Euseb., Hist. eccl.VIII, 17.
561 Gruter, pag. 280, nr. 3. – Bei Muratori, t. III, p. 1797 steht sie nebst einigen ähnlich lautenden, nur ungleich verdächtigern Inschriften von Ascoli unter den unechten.
562 Abgedruckt bei d'Achery, Spicilegium etc., tom. III, p. 297. – Vgl. Neander, Allg. Geschichte der christlichen Religion und Kirche, II. Aufl., Bd. I, S. 244.
563 Diocletian war durchaus nicht so ungebildet, wie Gibbon, Kap. XIII (Bd. II, S. 144), ihn darstellt; für seinen Gebrauch wurde z. B. ein grosser Teil der Historia Augusta geschrieben, und ein Römer Samonicus verfasste für ihn ein geschichtliches«Werk »Verschiedene Untersuchungen« betitelt. Vgl. Ioh. Lydus, De magistrat. III, 32.
564 De mort. pers. 10 und Euseb., Hist. eccl. VIII, 1 & 4.
565 S. Euseb., Chron., ad a. 301, womit 298 gemeint ist.
566 Vgl. das Martyrium des Marcellus, bei Neander, a. a. O., S. 252. Es kam wohl vor, dass Christen überhaupt den Kriegsdienst verweigerten, weil Krieg etwas Böses sei, allein dies mögen wohl nur seltene Ausnahmen gewesen sein. Vgl. oben S. 312. – Über die vereinzelten Martyrien vor dem J. 303 vgl. die kritischen Resultate bei Hunziker, a. a. O., S. 149 und 261.
567 Die Geschichte des Märtyrers Maximilian (bei Neander, a. a. O., S. 249) enthält den entscheidenden, obwohl nur negativen Beweis, dass den christlichen Soldaten bisher keine heidnischen Zeremonien zugemutet wurden. – Vgl. auch De mort. persec. 10.
568 Hist. eccl. VIII, 6, zuerst von Valesius mit Unrecht in Beziehung gesetzt zu mehrern Stellen in den Reden des Libanius, sämtlich im ersten Bande der Ausgabe von Reiske, p. 323 f. 644. 660 f. Es ist in den letztern auf sehr dunkle Weise von Unruhen in Antiochien unter Diocletian die Rede, welche sich vielleicht auf ein ganz anderes Jahr beziehen könnten. Ein Tribun namens Eugenius, der mit einer Schar von 500 Soldaten die Ausschlämmung des Hafens im nahen Seleucia besorgen sollte, kann der eigenen Versuchung und dem drohenden Zureden seiner Soldaten nicht widerstehen, das unbewachte Antiochien durch einen Handstreich zu nehmen. Mit dem Purpur von einem Götterbilde angetan, überrascht er und seine wilde, betrunkene Schar die Stadt, wird aber von den Antiochenern gleich am ersten Tage niedergemacht samt all den Seinigen. Die Behörden, die sich schwach gezeigt hatten, unterlagen einer schlimmen Kriminaluntersuchung. Da dies unter anderm die gewiss heidnische Familie des Libanius betraf und letzterer in seinen Berichten auch nicht den leisesten Wink über eine Einmischung religiöser Parteiung fallen lässt, so müssen die syrischen Unruhen bei Euseb ein ganz verschiedenes Ereignis gewesen sein, und vollends die kappadocischen. – Für letztere ist allerdings eine späte Aussage (Hunziker, a. a. O., S. 174, Anm.) vorhanden, wonach erst auf das Edikt hin »ganz Grossarmenien und Kappadocien« einmütig sich zum Abfall gerüstet hätten. Aber auch dies setzt wahrlich eine schon vorher sehr bedenkliche Stimmung voraus.
569 Den Wortlaut des Ediktes kennen wir nicht. – Über die Inhaltsangaben bei Euseb und Lactantius vgl. Hunziker, a. a. O., S. 163.
570 De mort. persec., c. 12. Man mag hier nachlesen, wie die beiden Regenten auf der Warte ihres Palastes darüber streiten, ob die Kirche durch Feuer oder auf eine andere Weise zerstört werden solle.
571 Vgl. Hunziker, a. a. O., S. 168.
572 In der, wenn auch nicht von ihm, doch unter seinen nächsten Angaben verfassten Rede Ad sanctorum coetum, c. 25, aus einer Zeit freilich, da ihm schon niemand mehr widersprach, er mochte behaupten, was er wollte. – Euseb. (Hist. eccl. VIII, 6) kennt die Ursache des Brandes nicht.
573 Es wäre eine einladende, aber mehr als gewagte Hypothese, ein Verständnis zwischen diesen Leuten und dem damals am Hofe anwesenden .jungen Constantin anzunehmen. Der Hass des Galerius gegen diesen würde sich dann noch leichter erklären.
574 Euseb., Hist. eccl. VIII, 13 lässt nicht einmal dieses gelten. – Spanien regierte Constantius nicht; übrigens kommen gerade hier einige sehr namhafte Martyrien vor, wie das des heil. Vincentius, der Eulalia u. a., welchen hundert Jahre später Prudentius einen grossen Teil seines Buches Peristephanon gewidmet hat. In der Chronik des Fl. Iulius Dexter (ed. Bivarius, Lugd. 1627) freilich werden die spanischen Märtyrer der betreffenden Jahre zu Hunderten aufgezählt, allein dieselbe ist eine anerkannte Fälschung.