Das Christentum musste auf die Länge siegen, weil es alle diese Fragen, um deren Lösung sich jene gärende Zeit so sehr bemühte, ohne allen Vergleich einfacher und in einem grossartigen, einleuchtenden Zusammenhange beantwortete.
Fußnoten
347 Vgl. Meyer, Anthologia Lat., nr. 1182. 1195. 1246. 1252. 1265. 1282. 1318. 1329. 1401. 1402 u. a. a. O. Wie bedingt noch die Hoffnungen der spätem Stoiker in dieser Beziehung waren, zeigt M. Antonin. III, 3. X, 31. XI, 3. XII, 5. 14 u. a. a. O.
348 Von dieser Bedeutung der Gestirne wird unten noch die Rede sein. – Vgl. S. Hieronym., Epist. 23, wo eine Witwe ihren Mann in die Milchstrasse versetzt.
349 Meyer, a. a. O., nr. 1318.
350 in superis, wobei es freilich ungewiss bleibt, ob der Sprechende nicht selber geradezu als Gott gedacht wird.
351 Adversus gentes II, p. 86.
352 I. Firmicus, De errore profanarum religionum, passim. – Vor ihm bei mehrern christlichen Apologeten, besonders eifrig behandelt bei Arnob., Adv. gentes V.
353 Ein besonders interessantes Beispiel statt vieler, das Orakel des Trophonios bei Lebadea: Pausan. IX, 39.
354 Vgl. Zosim. IV, 3, wo der Prokonsul von Achaia dem Kaiser Valentinian I. vorstellt, wie ohne die Mysterien dem Griechen das Leben unerträglich sein würde.
355 Vgl. Creuzer, Symbolik, Bd. III, S. 536 ff.
356 Die besondere Hingebung an einen »Gott« führt allein zur seligen Unsterblichkeit. Sehr deutlich sagt dies die griechische Grabschrift von Aix, bei Millin, Voyage dans les Dép. du Midi II, p. 198: »Unter den Toten sind zwei Scharen, die einen irren auf Erden umher, die andern tanzen mit den ätherischen Gestirnen; zu letztern gehöre ich, da ich einen Gott zum Führer erhalten.«
357 Vgl. den Anhang zu Friedländer, Sittengeschichte Roms, Bd. I, S. 431 ff.
358 An dem bekannten spätrömischen Sarkophage eines Kindes im Kapitolinischen Museum.
359 Arnob. V spricht von Bacchanalien überhaupt, I. Firmicus, pag. 9, speziell von den kretensischen und thebanischen. – Laut Creuzer, Bd. III, bezieht sich die bacchische Geheimlehre auf die Seelenwanderung, nicht auf die reine Unsterblichkeit.
360 Malalas l. XII.
361 [Nachtrag:] Um den Eindruck eines Niedersteigens von 365 Stufen hervorzubringen, hat man sich zu Anfang unseres Jahrhunderts in einer geheimen politischen Gesellschaft folgende Täuschung erlaubt. Zwei wohl mit Wänden eingefasste Wendeltreppen hingen nebeneinander an Kranen; während der Neophyt in der einen abwärts zu steigen glaubte, wurde sie unbemerkt emporgezogen; er trat dann durch ein Türchen, das an ein ebensolches der zweiten angepasst war, in diese hinüber und glaubte abermals niederzusteigen, während auch diese hinaufgewunden wurde, und so fort. Der Verfasser weiss dies von jemanden, der da merkte, wie es zuging. Möglicherweise war es im Hekatetempel zu Antiochien ebenso.
362 Z. B. bei Arnob., Adv. gentes V. – Bei Ferreti, Musae lapidariae, p. 240 rühmt sich ein geretteter Geist: nam me sancta Venus sedes non nosse silentum iussit, et in coeli lucida templa tuli(t).
363 Vgl. Pauly, Real-Encyclop., Bd. VI, Art. Sabazius.
364 Arnob., Adv. gentes V.
365 Vgl. unter andern Arnob., Adv. gentes V. – Iul. Firmicus, De errore, pag. 23 seq. u. 34.
366 Die Inschriften unter anderm bei Orelli I, cap. IV, 1899 seq.; cap. V, 2319 seq. – Die Hauptschilderung bei Prudentius, Peristeph. X, vs. 1011 s. – Ein Fragment bei Meyer, Anthol. Lat., nr. 605. – Vgl. Marmora Taurinensia, Bd. I.
367 Prudentius a. a. O. schränkt dies auf den summus sacerdos (der Grossen Mutter?) ein, ohne Zweifel mit Unrecht, da die Inschriften die Eingeweihten neben den Priestern erwähnen. Taurobolus aber war jeder Eingeweihte. Auch Frauen erhielten Weihe und Priestertum. Übrigens treten hier oder für das Priestertum der Grossen Mutter überhaupt ganze Kollegien von Quindecemvirn auf, und zwar in gallischen wie in italischen Inschriften. – Von einem etruskischen Ritus, welcher mit dem Opferblut gewisser Tiere die Unsterblichkeit erzielen wollte und in den »acherontischen Büchern« verzeichnet war, erzählt Arnob., Adv. gentes II, pag. 87.
368 Dieser Akt ist wohl am ehesten unter der Redensart vires excipere verstanden, welche man sonst auf die Testikeln oder auf die Hörner des Stieres bezieht.
369 Wie sich der Charakter des Taurobolismus im vierten Jahrhundert verändert haben mochte, bleibt dahingestellt.
370 Bei Orelli, a. a. O., 1900.
371 Strabo XII, 3. u. 8. – Es ist derselbe deus Lunus, welcher zu Carrhae in Mesopotamien jenen weltberühmten Tempel hatte. Hist. Aug., Carac. 6 u. 7.
372 Die Beweise hiefür in der Biographie Univ., art. Xénophon l'éphésien. – Beiläufig mag auf einen Wink des Ammian. Marcell. (XVI, 12) aufmerksam gemacht werden, welcher die Isismysterien in Gallien noch zu Anfang des vierten Jahrhunderts als bestehend voraussetzt. Ein eingeweihter Alamanne nennt nämlich seinen Sohn Serapio.
373 In Ägypten dauerten auch diese bis tief in das vierte Jahrhundert fort. I. Firmicus, De errore, pag. 3 s. – Lactant., Divin, inst. I, 21.
374 Man vgl. hiemit eine Inschrift im Museo Borbonico von Neapel (Inscr. sacrae, Col. V): te