Eine zweite Chance ?. Sassika Büthe. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sassika Büthe
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847655213
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Danny stimmte in ihr Lachen ein und Chris beschloss das Risiko einzugehen. Sie würden noch etwas zusammen trinken und dann würde Chris sich ein Taxi rufen.

       Danny führte sie in eine Bar, die ihr bis dahin noch gar nicht bekannt war. Es war ein Irish Pub. Die Bar war sogar noch zu so später Stunde ziemlich gut besucht. Chris brauchte ein wenig, damit sich ihre Augen an das schummrige Licht gewöhnt hatten, ehe sie sich in der Bar umsehen konnte. Sie ging nicht sehr oft in Bars, aber hier gefiel es ihr auf Anhieb. Es gab einen riesigen Tresen, hinter dem ein Barkeeper mit geübten Händen Cocktails mixte und Guinness Bier ausschenkte. Vor dem Tresen stand eine Traube von Menschen und unterhielten sich angeregt. Auf der linken Seite befanden sich zwei große Billardtische und daneben eine elektronische Dartscheibe, die gerade von einer ziemlich angetrunkenen Gruppe von Männern mit Pfeilen bombardiert wurde. Im hinteren Bereich der Bar standen mehrere Tische und daneben brannte ein kleines Feuer im Kamin. Dazu kam unverkennbar irische Musik aus den Lautsprechern.

       Danny bahnte sich einen Weg durch die Menschen, die sich vor dem Tresen befanden. Chris versuchte ihm zu folgen, hatte jedoch einige Schwierigkeiten, sich einen Weg durch das Gedränge zu schaffen und ständig stellte sich ihr jemand in den Weg. Danny sah sich nach ihr um und sah, dass sie hinter einigen Leuten verschwand. Er drehte sich um, kam ein Stück auf sie zu und ergriff ihre Hand. Ein leichter Schauer durchfuhr ihr bei der Berührung seiner warmen Hand und sie lächelte ihn unsicher an. Danny zog sie mit sich zum Tresen und Chris fragte sich, wie er es anstellte, sich so mühelos einen Weg durch die Menschenmenge zu bahnen. Es kam ihr vor, als wenn die Leute automatisch zur Seite gingen, wenn er vorbeikam. Wie machte er das bloß? Ihr passierte so etwas nie. Chris hätte vermutlich eine halbe Stunde gebraucht, um sich ein Getränk bestellen zu können, aber mit Danny stand sie nur einen kurzen Augenblick später direkt vor dem Tresen und Danny hatte sofort die Aufmerksamkeit des Barkeepers errungen.

      „O.k., was möchtest du trinken? Ein Bier?“, fragte er dicht an ihrem Ohr, um die Musik und dem lauten Gerede zu übertönen. Chris schüttelte den Kopf.

      „Nein, lieber nicht. Mir ist schon ein wenig übel von dem Sekt, den ich vorhin getrunken habe. Ich hätte lieber einfach nur eine Cola“, sagte Chris, was auch stimmte. Ihr war tatsächlich ein bisschen übel, aber sie hatte auch einen kleinen Schwips und sie wollte nach Möglichkeit in seiner Gegenwart einigermaßen nüchtern sein.

      „Gut, dann hätten wir also gerne zwei Cola“, sagte Danny an den Barkeeper gewandt.

       Danny bezahlte und nahm dem Barkeeper die Gläser ab. Er hielt die Gläser über seinen Kopf und so suchten sie sich wieder einen Weg aus der Menschentraube heraus, was ihnen diesmal genauso mühelos gelang, wie beim ersten Mal. Dann reichte er Chris ihr Glas und stieß mit ihr an.

      „Auf das Geburtstagskind.“

      „Oder auf die Einweihungsfeier“, sagte Chris lachend.

      „Du hast also eben auf der Party wirklich dieses süße rosa Zeug getrunken.“

      „Ja und jetzt ist mir tatsächlich ein bisschen übel, aber es geht schon. Ich mag eigentlich überhaupt keinen Sekt.“

      „Warum hast du ihn dann getrunken?“

      „Keine Ahnung“, lachte Chris.

      „Also trinkst du lieber Bier?“

      „Ja, ist nicht so süß.“

      „Stimmt. Ich mag Frauen, die Bier trinken.“ Danny lächelte sie verschmitzt an.

      „Na, da hab ich aber Glück gehabt“, sagte Chris grinsend. Gott wie stellte der Mann es an, dass sie sich in seiner Gegenwart so wohl fühlte, obgleich sie ihn gerade erst seit ungefähr einer Stunde kannte.

      „Mhm.“ Danny sah sich kurz um. Dann sah er sie wieder an und Chris hatte das Gefühl, bei seinen Blick dahinzuschmelzen. Verdammt, hoffentlich sah man es ihr nicht an.

      „Spielst du Billard, Chris?"

      „Nicht sehr gut.“

      „Ich auch nicht. Hast du trotzdem Lust auf eine Partie.“

       Chris nickte lächelnd mit dem Kopf und so gingen sie zu einem der Billardtische. Sie spielten drei Spiele und Chris verlor alle haushoch. Chris hatte nicht gelogen. Sie war wirklich noch nie sehr gut in Billard gewesen, doch sie glaubte, dass Danny sie ein wenig angeflunkert hatte, als er behauptet hatte, er könne ebenfalls nicht sehr gut spielen. Chris war ihm jedoch nicht böse. Sie hatte einen Heidenspaß beim Billardspielen gehabt und musste ständig lachen. Danny war einfach ein witziger Kerl, der es verstand, Chris zum Lachen zu bringen. Er riss Witze und machte sich auf liebevolle Weise über sie und ihr schlechtes Spiel lustig. Er zog sie auf und konnte sich selbst das Lachen nicht verkneifen, wie sie ihren Billardqueue in den Händen hielt. Doch als er ihr zeigen wollte, wie man ihn richtig hielt, ging es nach hinten los. Er hatte sich hinter sie gestellt und ihre Hände mit seinen umschlossen. Als sich sein Körper an ihren schmiegte wurde ihr auf einem Mal furchtbar heiß und ihre Hände begannen zu schwitzen. Als sie den Queue nach hinten zog, rutschte er ihr durch die feuchten Hände und sie stieß ihm den Queue direkt in die empfindliche Stelle zwischen seinen Beinen. Chris wurde schlagartig rot, als Danny sich vor Schmerzen krümmte.

      „Oh Gott. Das tut mir ja so leid.“

      „Geht schon. Du hättest mir aber auch einfach sagen können, dass du keine Kinder von mir möchtest“, stöhnte Danny und richtete sich mit schmerzverzerrten Gesicht wieder auf. Plötzlich prustete Chris los und auch Danny konnte wieder lachen. Sie liebte sein Lachen auf Anhieb, das tief aus seinem Inneren kam und sie jedes Mal sofort mitriss. Sie konnte sich kaum vorstellen, dass es mal eine Zeit gab, in der er selten etwas zu Lachen gehabt hatte, aber davon hatte sie zu diesem Zeitpunkt noch keine Ahnung gehabt.

       Nachdem sie sich von dem Lachen erholt hatten, suchten sie sich einen kleinen Tisch in der Nähe des Kamins. Hier im hinteren Teil der Bar, war die Geräuschkulisse viel leiser und man konnte sich vernünftig über den Tisch hinweg unterhalten, ohne sich dabei ins Ohr zu schreien. Auch wenn Chris es genossen hatte, Dannys Mund ihrem Gesicht so nahe zu wissen und den Hauch seines Atems an ihrem Ohr zu spüren. Nachdem Danny ihnen beiden noch eine Cola bestellt hatte, fragte er:

      „Wohnst du hier in der Nähe?“

      „Nein, nicht mehr. Ich bin vor ein paar Wochen wieder bei meinen Eltern eingezogen, etwas außerhalb der Stadt.“

      „Und vorher hast du aber hier in der Nähe gewohnt?“

      „Ja.“

      „Gefällt es dir nicht in der Stadt oder warum bist du dann wieder von hier fortgezogen.“

      „Ich mag die Stadt nicht großartig, das stimmt. Der Grund, warum ich wieder zu meinen Eltern gezogen bin, ist aber, dass ich mich vor kurzem von meinem Freund getrennt habe und nicht wusste, wo ich sonst so schnell hinkonnte.“

      „Was ist passiert?“ Chris zog die Schultern hoch.

      „Ich schätze, er liebt mich nicht mehr.“

      „Du schätzt? Oder bist du dir sicher?“

       Chris musste erneut lachen.

      „Keine Ahnung, spielt auch keine Rolle. Er hat mich mit einer guten Freundin betrogen. Fertig aus.“

      „Oh, dann ist es gut, dass du ihn verlassen hast. Wie hast du es rausbekommen?“

       Chris zog die Stirn in Falten und schüttelte verlegen den Kopf.

      „Ich habe sie eben erwischt.“

      „Autsch. Aber du hast die beiden nicht erschossen, oder?

       Chris lachte laut auf.

      „Nein, ich habe mich bei den beiden für mein Eindringen in mein eigenes Schlafzimmer