Eine zweite Chance ?. Sassika Büthe. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Sassika Büthe
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847655213
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kippte sie den Inhalt ihres Glases in den Abguss und stellte ihr leeres Glas auf die einzig freie Fläche neben der Spüle. Dann nahm sie sich ein Bier aus einer der Kisten und sah sich nach einem Flaschenöffner um, als sie ihn plötzlich im Halbdunkeln der Küche auf einem Stuhl erblickte. Chris zuckte zusammen und ihr wäre beinahe vor Schreck die Bierflasche aus der Hand gerutscht. Sie hatte ihn gar nicht kommen hören oder hatte er eben auch schon da gesessen?

      „Entschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte er und grinste sie an.

      „Schon gut....“

      „Gut reagiert eben. Ich dachte schon du würdest dich mit samt deinen Glas in der Küche langlegen“, gluckste er.

       Das erklärte dann wohl ihre Frage. Er musste demnach also schon länger da gesessen haben. Chris konnte es ihm ansehen, dass es ihm ernorme Anstrengung kostete, nicht über sie zu lachen. Seine Mundwinkel zuckten verdächtigt, aber er lachte nicht. Dann sah er sich nur kurz um, schüttelte den Kopf und fügte noch hinzu:

      „Nein, vermutlich hättest du dir nur den Kopf an den Schränken angeschlagen. Da der Raum so klein und vollgestellt ist, glaube ich kaum, dass du noch Platz zum Langlegen dazwischen gefunden hättest.“

       Chris lachte hell auf und nun fiel auch er in ihr Lachen ein. Dann hörte er auf zu lachen und sah sie wieder mit diesem unwiderstehlichen Lächeln an. Chris senkte grinsend den Blick.

      „Ich werde dann mal wieder gehen“, sagte Chris leise, da es ihr etwas peinlich war, so zusammen gezuckt zu sein und sie sich zudem fast blamiert hatte. Chris schlich zu Tür und wollte sie gerade öffnen, als er plötzlich sagte:

      „Ziemlich öde Feier, oder?“ Chris drehte sich wieder zu ihm um.

      „Ich weiß nicht genau. Sie scheinen sich doch alle gut zu amüsieren, oder?“

      „Ich für meinen Teil langweile mich auf jeden Fall zu Tode“, sagte er und gähnte dabei theatralisch, so dass Chris wieder lachen musste.

      „Oh, na gut. Sie ist wirklich ziemlich öde, aber ich dachte schon, nur ich würde so empfinden.“

      „Warum stehst du den ganzen Abend alleine in deiner Ecke und amüsierst dich nicht?“ Chris musste unwillkürlich lächeln und seine braunen Augen strahlten ihr entgegen.

      „Ich kenne hier niemanden. Ich bin zu dieser Party nur von jemanden mitgeschleift worden.“

      „Ach so und wo ist er jetzt?“

      „Er ist eine sie und ich habe absolut keine Ahnung. Als ich sie zuletzt gesehen habe, hat sie so einem Kerl die Zunge in den Hals gesteckt. Das war kurz bevor sie mit ihm verschwunden ist.“

       Er fing wieder an zu lachen.

      „Ach, ich glaube dann weiß ich, wen du meinst. Die mit den kurzen braunen Haaren und der grünen Brille.

      „Mhm, ja.“

      „Das ist also deine Freundin.“

      „Nein, ab sofort nicht mehr“, sagte Chris lachend.

      „Da du ja nun niemanden mehr hier kennst, bleib doch noch ein bisschen hier und wir trinken gemeinsam ein Bier.“

      „Tut mir leid, ich kann nicht.“ Chris machte ein bedauerndes Gesicht und auch in seinem Gesicht spiegelte sich Enttäuschung. Dann setzte sie schmunzelnd hinzu:

      „Ich kriege mein Bier einfach nicht auf.“

       Wieder musste er lachen, ein lautes dröhnendes Lachen und auch Chris taten schon die Wangen weh vom vielen Lächeln. Es gefiel ihr, dass sie ihn zum Lachen bringen konnte. Er riss ihr ungeduldig die Flasche aus der Hand, ehe sie noch Anstalten machen konnte, es sich anders zu überlegen und zur Tür hinaus marschierte. Mit einer schnellen Handbewegung öffnete er die Flasche am Rand einer Bierkiste. Ja, das hätte sie vielleicht auch geschafft, war aber irgendwie gerade nicht auf die Idee gekommen. Er gab Chris ihr Bier zurück, öffnete sich dann ebenfalls ein Bier und stieß mit ihr an.

      „OK, warum nicht“, sagte Chris und nahm einen großen Schluck aus ihrer Flasche.

      „Ich heiße im übrigen Danny“, sagte er und seine braunen Augen stachen ihr mitten ins Herz. Chris stockte für einen Augenblick der Atem.

      „Christine, aber eigentlich nennen mich alle nur Chris.“

      „Freut mich dich kennen zu lernen, Chris oder soll ich lieber Christine sagen?“

      „Nein, Chris ist mir lieber. Kein Mensch sagt zu mir Christine, nicht einmal meine Eltern und sie haben sich schließlich diesen Namen ausgesucht.“

      „Also gut, dann eben Chris.“

      „Ja. Kannst du mir vielleicht sagen, wessen Geburtstag hier heute eigentlich gefeiert wird? Ich habe nämlich absolut keine Ahnung bei wem ich mich für die Bewirtung bedanken soll, wenn ich gehe.“

      „Wir feiern hier irgendjemandes Geburtstag? Ich dachte, es wäre eine Einweihungsfeier.“ Danny sah sie überrascht an und Chris musste erneut laut lachen.

      „Wie, sag bloß, du hast auch keine Ahnung, wer hier überhaupt wohnt.“

      „Nein absolut nicht, ich war noch nie hier und ich bin um ehrlich zu sein genauso wie du von einem Bekannten nur mitgeschleift worden.“

      „Aber du scheinst schon einige Leute hier zu kennen.“

      „Ja ein paar schon, aber die meisten nur entfernt und hauptsächlich von der Arbeit.“

      „Aber du hast keine Ahnung, wer die Party hier heute schmeißt?“

      „Genau. Vielleicht sollten wir beide uns lieber von hier verdrücken, bevor wir noch gefragt werden, was wir hier verloren haben, jetzt wo unsere Begleiter sich auf und davon gemacht haben. Übrigens der Typ, mit dem deine Freundin verschwunden ist, ist mein Kumpel. Er ist derjenige der mich mit hierher geschleift hat.“

      „Nein...im Ernst?“ Jetzt war Chris froh, dass sie nicht eine abfällige Bemerkung über seinen Kumpel von sich gegeben hatte.

      „Ja.“

       Chris prustete los.

      „Ich weiß er sieht etwas merkwürdig aus, aber er ist ganz in Ordnung“, sagte Danny, der ihre Gedanken anscheinend gelesen hatte. Nun war Chris auch ein wenig beruhigt. Denn auch wenn sie ziemlich sauer auf Tanja war, so hoffte sie doch, dass der Kerl ihr nicht wehtat.

      „Das ist mir so was von egal“, sagte Chris etwas lauter als beabsichtigt und meinte es nicht ganz so grob, wie sie es sagte.

      „Du scheinst nicht viel von deiner Freundin zu halten.“

       Chris schüttelt ein wenig mit dem Kopf.

      „Ach nein, dass stimmt nicht ganz. Sie ist eigentlich sehr nett. Aber so gut kenne ich sie im Grunde gar nicht. Wir arbeiten zusammen und teilen uns ein Büro. Sie hatte einfach keine Lust alleine herzukommen, also hat sie mich überredet mitzukommen.“

      „Na, da bin ja mal froh, dass sie es geschafft hat, dich zu überreden, denn sonst hätte ich mich wohl wirklich zu Tode gelangweilt.“

       Beide sahen sich grinsend an und wussten genau, wovon Danny sprach.

      „Also, was sagst du?“ Danny sah sie fragend an und Chris wusste nicht sofort wovon er sprach.

      „Ähm?“

      „Sollen wir unser Bier austrinken und von hier verschwinden. Vielleicht kann ich dich dann ja noch auf ein Bier in dem Lokal an der Straßenecke einladen. Wie wärst?“

      „Mhm..., ich weiß nicht.“

      „Ich