„Einer, der es gut mit Ihnen meint.“
„Einer, der es gut mit mir meint, ruft mich um diese Tageszeit nicht an, sondern gönnt mir meine Nachtruhe!“
„Sie sollten diese Warnung nicht auf die leichte Schulter nehmen!“
„Dazu müsste ich erst einmal wissen, was Sie Wohltäter überhaupt von mir wollen!“
„Sie sollten die Toten in Frieden ruhen lassen. Wer diese Ruhe meint, stören zu müssen, läuft Gefahr, sich selbst bald an dieser Ruhe erfreuen zu dürfen.“
Ehe Cernik noch etwas erwidern konnte, klickte es in der Leitung. Der Anrufer hatte aufgelegt. Im Allgemeinen ließ Cernik sich von derartigen Drohungen nicht beeindrucken, beeinflussen noch weniger. Aber er musste auch an seine Mitarbeiter denken, für die er die Verantwortung trug. Noch war nichts von diesem Fall nach draußen gedrungen, und doch wurde er bereits bedroht. Wie er im Stillen befürchtet hatte, nahm der Fall eine Dimension an, die ihn nötigte, jeden weiteren Schritt sorgfältig abzuwägen. Er durfte und konnte – dieses Gefühl hatte er bereits vor Stunden gewonnen – niemandem Vertrauen schenken. In diesem Fall stellten sogar seine Vorgesetzten eine Gefahr dar, die seine Ermittlungen zu decken und zu vertreten hatten. Offensichtlich war er auf ein Wespennest gestoßen, ohne eine Ahnung zu haben, mit wem er’s zu tun hatte, wie das Telefonat soeben verdeutlicht hatte. Er spürte eine unsichtbare Gefahr lauern, die vielleicht bedrohlicher war als alle, denen er bisher begegnet war.
Nachdem er sein Glas geleert hatte, ging er ins Bad, anschließend zu Bett. Seine Dienstpistole, die er ansonsten kaum jemals benutzt hatte, legte er in Reichweite.
Der Schlaf schenkte ihm in dieser Nacht keine Ruhe. Wirre Bilder flimmerten vor seinen Augen, die sich jedoch zu keinem schlüssigen Gesamtbild zusammensetzten. Mehr denn je sehnte er sich nach einer Ablenkung, nach einer Zerstreuung, wie Anna sie ihm hätte schenken können wäre. Seine Träume plagten ihn bis in die frühen Stunden des nächsten Tages. Cernik maß ihnen indes keine Bedeutung bei.
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