Bereich der verdeckten Inland-Operationen der CIA, die er über die H. Smith Richardson
Foundation des Vick Chemical-Besitzers Richardson finanziert (beispielsweise die MK/ULTRA-
Experimente im Bridgewater Hospital in Massachusetts). Mit seiner Ernennung in das Senate
Armed Services Committee 1956 steigt er in den Kreis der Entscheidungsträger auf. Auch sein
Freund Gordon Gray wird 1958 als Chef des National Security Council in die Machtzentrale
berufen.
Eisenhower stellt sich nicht gegen die verdeckten Operationen von Harriman, Dulles und Bush,
wenn er sich im Falle des Scheiterns oder einer Veröffentlichung absichern kann. Gray, Dulles,
Robert Lovett, C. Douglas Dillon, Jock Whitney und Prescott Bush sind wesentlich an der Stärkung
des CIA-Machtblocks des President's Foreign Intelligence Advisory Board beteiligt.
Dulles startet Anfang der 50er Jahre das CIA-Programm MOCKINGBIRD, um die Medien zu
kontrollieren. Der .ehemalige' CIA-Agent Generoso Pope gründet 1952 die American Media Inc.,
die Boulevard-Blätter wie Sun oder the National Enquirer herausgibt. Frank Wisner und sein
Assistent Richard Helms rekrutieren 400 Journalisten, zum Beispiel Harrison Salisbury, Drew
Pearson, Eugene Methvin, Sulzberger, Rowland Evan, Robert Novak oder Joseph und Stewart
Alsop. Phil Graham arbeitet eng mit Wisner und Helms zusammen an der Operation
MOCKINGBIRD, weshalb die Washington Post zum einem wichtigen Sprachrohr in Washington
wird, schnell wächst und die Times-Herald und das WTO-Radio übernimmt. Mediengesellschaften
wie CBS, ABC, NBC, Hearst, Reader's Digest, Time, Life-Time, New York Times, New York Harald
Tribüne, Look, Houston Post, New Leader und die Agenturen AP, UPI, Reuter, Forum World
Features, International Communication Agency, die Nachfolgeorganisation der USIA, EFEC in
Spanien und Latin in Chile arbeiten mit der CIA zusammen. Nach Angaben der Zentralstelle für
Nationale Sicherheit kontrolliert die CIA um 1980 230 Nachrichtenagenturen. Der Rekord mit 23 als
Journalisten eingestellte CIA- und FBI-Agenten hält Copley Press. Die meisten Medien legen der
CIA zuerst die Berichte vor, wenn sie etwas über die CIA enthalten, und verschweigen
Informationen, die die CIA stören könnten.
Eigentliche Propagandasender der CIA sind Radio Free Europe in München, Radio Free Asia,
Radio Swan, Radio Liberty, Voice of America, das 822 Wochenstunden in 38 Sprachen sendet,
und RIAS. Letzteres trägt mit seinen Aufrufen zum Generalstreik entscheidend dazu bei, dass aus
der Demonstration der Bauarbeiter Ostberlins am 16.6.53 eine das ganze Land erfassende
Rebellion entsteht. 1949 gründete die CIA das National Committee for a Free Europe und das
Committee for the Liberation of Peoples of Russia, um Radiostationen aufzubauen. Radio Liberty
sendet in 14 Sprachen in die UdSSR. Radio Free Europe verliert mit dem Aufstand in Ungarn
1956, wo die CIA militärische und finanzielle Hilfe für die Widerstandsbewegung leistet, seine
Glaubwürdigkeit. Aufgrund der Radiozusicherungen von Frank Wisner warten die Rebellen, die
Budapest eingenommen haben, vergeblich auf die Unterstützung durch die Amerikaner, bis sie von
den sowjetischen Panzern überrollt werden. 200'000 Ungarn fliehen nach Österreich, bevor die
russischen Truppen die Grenzen dichtmachen. 1980 betreibt die CIA 101 Sender mit eiern
Jahresetat von $85 Mio. und 2196 Beschäftigten. Angeblich hören 80 Mio. Menschen im Ostblock
diese Sendungen regelmässig. Zudem werden Bandaufzeichnungen meist kostenlos an 4000
Radiostationen in der Dritten Welt geliefert.
"Bis zum heutigen Tag gibt es so etwas wie eine unabhängige Presse in der Weltgeschichte nicht.
Sie wissen es und ich weiß es. Es gibt niemanden unter Ihnen, der es wagt, seine ehrliche
Meinung zu schreiben, und wenn er es tut, weiß er im Voraus, dass sie nicht im Druck erscheint.
Ich werde jede Woche dafür bezahlt, meine ehrliche Meinung aus der Zeitung herauszuhalten, bei
der ich angestellt bin. Andere von Ihnen werden ähnlich bezahlt für ähnliche Dinge, und jeder von
Ihnen, der so dumm wäre, seine ehrliche Meinung zu schreiben, stünde sofort auf der Straße und
müsste sich nach einem neuen Job umsehen. Wenn ich meine ehrliche Meinung in einer Ausgabe
meiner Zeitung veröffentlichen würde, wäre ich meine Stellung innerhalb von 24 Stunden los. Es ist
das Geschäft der Journalisten, die Wahrheit zu zerstören, unumwunden zu lügen, zu pervertieren,
zu verleumden, die Füße des Mammon zu lecken und das Land zu verkaufen für ihr tägliches Brot.
Sie wissen es und ich weiß, was es für eine Verrücktheit ist, auf eine unabhängige Presse
anzustoßen. Wir sind die Werkzeuge und Vasallen der reichen Männer hinter der Szene. Wir sind
die Hampelmänner, sie ziehen die Strippen und wir tanzen. Unsere Talente, unser Fähigkeiten und
unser ganzes Leben sind Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte". Das
Statement von John Swinton, dem Doyen der amerikanischen Presse und einstigen
Redaktionsleiter der "New York Times", vor dem vornehmen New Yorker Presseclub im Jahr 1880
hat nach wie vor Gültigkeit, besonders auch nach 1 1 .9.2001 .
Auch die Unterhaltungsindustrie Hollywoods trägt entscheidend zur US-Propaganda und
Mythologisierung von FBI und CIA bei. Kritische Reportagen und Bücher werden mit öffentlichen
Kampagnen und Drohungen verhindert oder diffamiert. Die CIA entwickelt sich ausserdem zu
einem der grösster der Verleger der Welt. Von 1947 bis 1967 lässt sie über 1000 Bücher
schreiben, deren Gesamtauflage durchschnittlich bei 10 Mio. pro Jahr liegt. Da ihr diese Tätigkeit
1967 verboten wird, publiziert sie in den folgenden Jahren mindestens 250 Bücher im Ausland.
Mitte der 70er Jahre schreiben noch immere mehrere Hundert Akademiker als CIA-Autoren in den
USA und übersetzen entsprechende Literatur. Der CIA ist zu verdanken, dass T.S.Eliot auf
Russisch und Machiavellis "II Principe" auf Suaheli gelesen werden kann.
Im Ausland finanziert die CIA Medienorganisationen wie das Internationale Presse-Institut, die
Internationale Journalistenkonferenz in Genf, den Internationalen Journalistenverband in Brüssel,
den Westberliner Verein zur Förderung der Publizistik in den Entwicklungsländern, das Asian
Student Press Bureau oder den nationalen Studentenpresserat Indiens und Zeitschriften wie die
englischen Socialist Commentary, Encounter, Survey und Campaign,