69 Petrus aber saß draußen im Hof. Und es trat eine Magd zu ihm und sprach: Und du warst auch mit dem Jesus aus Galiläa. 70 Er leugnete aber vor ihnen allen und sprach: Ich weiß nicht, was du sagst. 71 Als er aber hinausging in die Torhalle, sah ihn eine andere und sprach zu denen, die da waren: Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth[*]. 72 Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne den Menschen nicht.
73 Und nach einer kleinen Weile traten hinzu, die da standen, und sprachen zu Petrus: Wahrhaftig, du bist auch einer von denen, denn deine Sprache verrät dich. 74 Da fing er an, sich zu verfluchen und zu schwören: Ich kenne den Menschen nicht. Und alsbald krähte der Hahn. 75 Da dachte Petrus an das Wort, das Jesus gesagt hatte: Ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. Und er ging hinaus und weinte bitterlich.
Mt 26,69–74 Die Verleugnung des Petrus Er fing an […] zu schwören, Petrus verstößt gegen Jesu Lehren (Mt 5,33–37).
1 Am Morgen aber hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volkes einen Rat über Jesus, dass sie ihn töteten, 2 und sie banden ihn, führten ihn ab und überantworteten ihn dem Statthalter Pilatus.
3 Als Judas, der ihn verraten hatte, sah, dass er zum Tode verurteilt war, reute es ihn, und er brachte die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und Ältesten zurück 4 und sprach: Ich habe gesündigt, unschuldiges Blut habe ich verraten. Sie aber sprachen: Was geht uns das an? Da sieh du zu! 5 Und er warf die Silberlinge in den Tempel, ging davon und erhängte sich.
6 Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es ist nicht recht, dass wir sie in den Tempelschatz legen; denn es ist Blutgeld. 7 Sie beschlossen aber, den Töpferacker davon zu kaufen zum Begräbnis für die Fremden. 8 Daher heißt dieser Acker Blutacker bis auf den heutigen Tag. 9 Da wurde erfüllt, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, der da spricht: »Sie nahmen die dreißig Silberlinge, den Preis, der geschätzt worden war – den hatten einige von den Israeliten geschätzt –, 10 und gaben sie für den Töpferacker, wie mir der Herr befohlen hat.«
Mt 27,1–10 Der Suizid des Judas 27,1–2 (Mk 15,1; Lk 23,1). Pilatus, römischer Präfekt von Judäa von 18–36 u.Z., bekannt für seine Grausamkeit (Tac.ann. 15,44; Jos.Bell. 2,166–77; Ant. 18,35.55–64.85–89.177; vgl. „Jüdische Geschichte von 331 v.u.Z. bis 135 u.Z.“). 27,3 Reute es ihn, dies überliefert einzig Matthäus. Dreißig Silberlinge, vgl. Anm. zu 26,15. 27,4 Unschuldiges Blut, vgl. Dtn 27,25; Jer 19,4. Judas (Mt 27,4), die jüdische Obrigkeit (Mt 26,59), Pilatus (Mt 27,23–25), dessen Frau (Mt 27,19), die Mengen (Mt 27,18) und der Hauptmann (Mt 27,54) bekennen Jesu Rechtschaffenheit und Unschuld offen. 27,5 Erhängte sich, das MtEv überliefert dies als einziges Evangelium (dagegen: Apg 1,16–20) und parallelisiert Judas‘ Tod mit dem des Ahitofel, dem Gegenspieler von David (2Sam 17,23). 27,6 Blutgeld, Geld, das mit dem Tod oder Unsittlichkeiten in Verbindung gekommen ist, kann nicht für heilige Zwecke verwendet werden (vgl. Dtn 23,18–19: Die Vergütung einer Prostituierten darf nicht in das „Haus des Herrn“ gebracht werden). 27,9–10 Eine Kombination aus Sach 11,12–13; Jer 18,1–19; 32,6–15.
11 Jesus aber wurde vor den Statthalter gebracht; und der Statthalter fragte ihn und sprach: Bist du der König der Juden? Jesus aber sprach: Du sagst es. 12 Und als er von den Hohenpriestern und Ältesten verklagt wurde, antwortete er nichts. 13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörst du nicht, was sie alles gegen dich vorbringen? 14 Und er antwortete ihm nicht auf ein einziges Wort, sodass sich der Statthalter sehr verwunderte.
15 Zum Fest aber hatte der Statthalter die Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten. 16 Sie hatten aber zu der Zeit einen bekannten Gefangenen, der hieß Jesus Barabbas. 17 Und als sie versammelt