26 Als sie aber aßen, nahm Jesus das Brot, dankte und brach‘s und gab‘s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib. 27 Und er nahm den Kelch und dankte, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus; 28 das ist mein Blut des Bundes[*], das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. 29 Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, an dem ich aufs Neue davon trinken werde mit euch in meines Vaters Reich. 30 Und als sie den Lobgesang gesungen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg.
Mt 26,17–29 Das letzte Abendmahl (Mk 14,12–31; Lk 22,7–34; Joh 13,21–30) 26,17 Ungesäuerte Brote, hebr. maza, vgl. Anm. zu 26,19. Das Passalamm zum Essen bereiten, das rituell geopferte Lamm (Ex 12,3.6; mPes 7,9; 10,3.9; Jos.Ant. 3,249; CD 11,18–21). 26,19 Passalamm, zur damaligen Zeit wurde ein Passalamm gegessen, was sich später zum Seder weiterentwickelte (Hebräisch für „Ordnung“), bei dem jüdische Familien den Auszug aus Ägypten nacherzählen und besonderes Essen verzehren (Matzen, Passalamm, Bitterkräuter; vgl. Ex 12,18–27; Lev 23,4–8; Num 9,1–14; 28,17; Dtn 16,1–8; vgl. mPes). Das heutzutage begangene Sederritual beruht allerdings zu einen großen Teil auf späteren, rabbinischen Entwicklungen (z.B. bPes 95a; 103a; 114a; eine Überlieferung bringt den berühmten R. Gamaliel den Jüngeren mit den frühesten Passafeiern der rabbinischen Epoche in Verbindung [vgl. tPes 10,12]). 26,24 Menschensohn, vgl. Anm. zu 8,20. 26,25 Rabbi, vgl. Anm. zu 23,7. 26,26–28 Das ist mein Leib […], das ist mein Blut, der Ursprung der christlichen Eucharistie, Kommunion oder Herrenmahl, die Wiederholung bzw. Erinnerungsfeier des letzten Abendmahls (vgl. auch Ex 24,6–8; Jes 53,11–12; 1Kor 11,23–25; Hebr 9,20). Vgl. „Taufe und Eucharistie“. Mein Blut des Bundes, im Christentum teilweise als Verweis auf den „neuen“ Bund Jesu verstanden (Jer 31,31; vgl. auch Ex 24,8; Sach 9,11). Zur Vergebung der Sünden, wie das Blut von Sündopfern hat auch das Blut Jesu Kraft, Sünden zu vergeben (vgl. auch Mt 1,21; Anm. zu 9,2.3.8; Mt 12,6; 20,28; 21,12–13). Die Opfergabe des Passafestes ist allerdings kein Sündopfer (vgl. „Opferkult und Tempel“).
31 Da sprach Jesus zu ihnen: In dieser Nacht werdet ihr euch alle ärgern an mir; denn es steht geschrieben (Sacharja 13,7): »Ich werde den Hirten schlagen, und die Schafe der Herde werden sich zerstreuen.« 32 Wenn ich aber auferstanden bin, will ich vor euch hingehen nach Galiläa.
33 Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Wenn sich auch alle an dir ärgern, so will ich doch mich niemals ärgern. 34 Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: In dieser Nacht, ehe der Hahn kräht, wirst du mich dreimal verleugnen. 35 Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste, werde ich dich nicht verleugnen. Das Gleiche sagten auch alle Jünger.
Mt 26,30–35 Die Ankündigung der Verleugnung des Petrus 26,30 Lobgesang singen, vgl. Anm. zu 21,9. Ölberg, vgl. Anm. zu 21,1 und 24,3. 26,31 Sach 13,7; Joh 16,32. [Ihr] werdet euch alle ärgern, gr. skandalisthēsesthe, wörtl. „zu Fall gebracht werden“ (von gr. skandalon, übers. „Stolperstein“; vgl. Anm. zu 18,6). 26,32 Galiläa, vgl. Anm. zu 4,12; Mt 21,11; 28,7.10. Lukas und Johannes lassen die Erscheinungen des Auferstandenen in Judäa stattfinden.
36 Da kam Jesus mit ihnen zu einem Garten, der hieß Gethsemane, und sprach zu den Jüngern: Setzt euch hierher, solange ich dorthin gehe und bete. 37 Und er nahm mit sich Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus und fing an zu trauern und zu zagen. 38 Da sprach Jesus zu ihnen: Meine Seele ist betrübt bis an den Tod; bleibt hier und wachet mit mir!
39 Und er ging ein wenig weiter, fiel nieder auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, ist‘s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht, wie ich will, sondern wie du willst! 40 Und er kam zu seinen Jüngern und fand sie schlafend und sprach zu Petrus: Konntet ihr denn nicht eine Stunde mit mir wachen? 41 Wachet und betet, dass ihr nicht in Anfechtung fallt! Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.
42 Zum zweiten Mal ging er wieder hin, betete und sprach: Mein Vater, ist‘s nicht möglich, dass dieser Kelch vorübergehe[*], ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille! 43 Und er kam und fand sie abermals schlafend, und ihre Augen waren voller Schlaf. 44 Und er ließ sie und ging wieder hin und betete zum dritten Mal und redete abermals dieselben Worte. 45 Dann kam er zu den Jüngern und sprach zu ihnen: Ach, wollt ihr weiter schlafen und ruhen? Siehe, die Stunde ist da, dass der Menschensohn in die Hände der Sünder überantwortet wird. 46 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, er ist da, der mich verrät.
47 Und als er noch redete, siehe, da kam Judas, einer von den Zwölfen, und mit ihm eine große Schar mit Schwertern und mit Stangen, von den