55 Und es waren viele Frauen da, die von ferne zusahen; die waren Jesus aus Galiläa nachgefolgt und hatten ihm gedient; 56 unter ihnen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Josef, und die Mutter der Söhne des Zebedäus.
Mt 27,55–56 Die Frauen als Zeuginnen 27,55 Hatten ihm gedient, Frauen dienten als Mäzenatinnen (Lk 8,1–3). Matthäus erwähnt zum ersten Mal weibliche Nachfolgerinnen mit Namen (Mt 27,61). Maria Magdalena, Magdala, auch unter dem Namen Tarichea bekannt, ist ein für die Verarbeitung von Fisch bekanntes Dorf in Galiläa. Maria, die Mutter des Jakobus und Josef, sonst unbekannt. Die Mutter der Söhne des Zebedäus, vgl. Anm. zu 20,20.
57 Am Abend aber kam ein reicher Mann aus Arimathäa, der hieß Josef und war auch ein Jünger Jesu. 58 Der ging zu Pilatus und bat um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm den geben. 59 Und Josef nahm den Leib und wickelte ihn in ein reines Leinentuch 60 und legte ihn in sein eigenes neues Grab, das er in einen Felsen hatte hauen lassen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.
61 Es waren aber dort Maria Magdalena und die andere Maria; die saßen dem Grab gegenüber.
Mt 27,57–61 Jesu Begräbnis (Mk 15,42–47; Lk 23,50–56; Joh 19,38–42) 27,57–58 Am Abend, Beerdigungen waren am Sabbat nicht gestattet (mSchab 23,5; vgl. auch Joh 19,31). Das jüdische Recht fordert, dass Verstorbene rasch bestattet werden (Dtn 21,22–23; vgl. auch Tob 1,17–18; 2,3–7; mBer 3,1; bBer 14b). Vgl. „Die Bestattung Jesu: Texte und archäologische Befunde“. Wie mit den anderen gekreuzigten Männern verfahren wurde, wird nicht erwähnt. Reich, vgl. Jes 53,9. Spätere christliche Traditionen, die vielleicht vom englischen Historiker Wilhelm von Malmesbury aus dem zwölften Jahrhundert stammen, lassen Josef in Britannien missionarisch tätig sein. 27,61 Es wird nicht erwähnt, dass die Frau des Zebedäus zum Grab geht.
62 Am nächsten Tag, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus 63 und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Nach drei Tagen werde ich auferweckt. 64 Darum befiehl, dass man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. 65 Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. 66 Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein.
Mt 27,62–66 Die Pharisäer erinnern sich ironischer Weise an die Vorhersage 27,62 Rüsttag, gr. paraskeuē, übers. „vorbereiten“, ist ein mehrdeutiger Begriff. Im Neuen Testament taucht er an dieser Stelle und in Mk 15,42; Lk 23,54 auf, wo er den Tag vor dem Sabbat bezeichnet (das Passafest hatte bereits begonnen); in Joh 19,14.31.42 steht er hingegen für den Tag vor dem Passafest, wobei Joh 19,42 impliziert, dass das Passafest auf einen Sabbat fällt. Matthäus übernimmt hier vermutlich Mk 15,42, vielleicht um zu bestätigen, dass die Kreuzigung an einem Freitag stattfand. 27,63 Nach drei Tagen, vgl. Hos 6,2 und EvPetr 8,28–32. 27,64 Dass man das Grab bewache, vgl. Dan 6,18; ApkMos 42,1.
1 Als aber der Sabbat vorüber war und der erste Tag der Woche anbrach, kamen Maria Magdalena und die andere Maria, um nach dem Grab zu sehen. 2 Und siehe, es geschah ein großes Erdbeben. Denn ein Engel des Herrn kam vom Himmel herab, trat hinzu und wälzte den Stein weg und setzte sich darauf. 3 Seine Erscheinung war wie der Blitz und sein Gewand weiß wie der Schnee. 4 Die Wachen aber erbebten aus Furcht vor ihm und wurden, als wären sie tot.
5 Aber der Engel sprach zu den Frauen: Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. 6 Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Kommt und seht die Stätte, wo er gelegen hat; 7 und geht eilends hin und sagt seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Galiläa; da werdet ihr ihn sehen. Siehe, ich habe es euch gesagt. 8 Und sie gingen eilends weg vom Grab mit Furcht und großer Freude und liefen, um es seinen Jüngern zu verkündigen.
9 Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßt! Und sie traten zu ihm und umfassten seine Füße und fielen vor ihm nieder. 10 Da sprach Jesus zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Geht hin und verkündigt es meinen Brüdern, dass sie nach Galiläa gehen: Dort werden sie mich sehen.
Mt 28,1–10 Das leere Grab (Mk 16,1–8; Lk