Lk 8,16–18 Unterweisungen für die Mission (Mt 5,15; 10,26; 13,12; Mk 4,21–25) 8,16–17 Vgl. Lk 12,1–2; alle Geheimnisse werden offenbar werden (Lukas gibt zu verstehen, dass die Wiederkunft Christi die Offenbarung auslöst). 8,18 Dem wird auch das genommen, vgl. Lk 19,26; diejenigen, die Jesus nicht nachfolgen, werden eschatologischen Schaden davon tragen.
19 Es kamen aber seine Mutter und seine Brüder zu ihm und konnten wegen der Menge nicht zu ihm gelangen. 20 Da wurde ihm gesagt: Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sehen. 21 Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Meine Mutter und meine Brüder sind diese, die Gottes Wort hören und tun.
Lk 8,19–21 Jesu Familie (Mt 12,46–50; Mk 3,31–35) 8,19 Brüder, Mk 6,3 zählt vier Brüder auf und erwähnt Schwestern. 8,21 Bei Mk 3,20–21.33 wird die Distanz zwischen Jesus und seiner leiblichen Familie vergrößert. Meine Mutter und meine Brüder, Jesus ordnet biologische und eheliche Beziehungen der Treue zu Gott unter (Vgl. Anm. zu 5,11; Lk 9,61), obwohl das Griechische auch die Mutter und Schwester als vorbildliche Jüngerinnen bezeichnen könnte.
22 Und es begab sich an einem der Tage, dass er in ein Boot stieg mit seinen Jüngern; und er sprach zu ihnen: Lasst uns ans andere Ufer des Sees fahren. Und sie stießen vom Land ab. 23 Und als sie fuhren, schlief er ein. Und es kam ein Windwirbel über den See und die Wellen überfielen sie, und sie waren in großer Gefahr. 24 Da traten sie zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Meister, Meister, wir kommen um! Da stand er auf und bedrohte den Wind und die Wogen des Wassers, und sie legten sich und es ward eine Stille. 25 Er sprach aber zu ihnen: Wo ist euer Glaube? Sie fürchteten sich aber und verwunderten sich und sprachen untereinander: Wer ist dieser, dass er auch dem Wind und dem Wasser gebietet und sie sind ihm gehorsam?
Lk 8,22–25 Die Stillung des Sturms (Mt 8,23–27; Mk 4,35–41) 8,23 [Er] schlief ein, eine von vielen Verbindungen zwischen Jesus und Jona (Jona 1,5); vgl. auch Lk 11,29–32. 8,24 Bedrohte den Wind, ein Anzeichen für göttliche Kräfte (Ps 107,28–30).
26 Und sie fuhren weiter in die Gegend der Gerasener, die Galiläa gegenüberliegt. 27 Und als er ans Land trat, begegnete ihm ein Mann aus der Stadt, der war von Dämonen besessen; er trug seit langer Zeit keine Kleider mehr und blieb in keinem Hause, sondern in den Grabhöhlen. 28 Da er aber Jesus sah, schrie er auf und fiel vor ihm nieder und rief laut: Was habe ich mit dir zu schaffen, Jesus, du Sohn des höchsten Gottes? Ich bitte dich: Quäle mich nicht! 29 Denn er hatte dem unreinen Geist geboten, aus dem Menschen auszufahren. Denn der hatte ihn lange Zeit geplagt; und er wurde mit Ketten und Fesseln an den Füßen gebunden und gefangen gehalten, doch er zerriss seine Fesseln und wurde von dem Dämon in die Wüste getrieben. 30 Und Jesus fragte ihn: Wie heißt du? Er antwortete: Legion. Denn es waren viele Dämonen in ihn gefahren. 31 Und sie baten ihn, dass er ihnen nicht gebiete, in den Abgrund zu fahren.
32 Es war aber dort auf dem Berg eine große Herde Säue auf der Weide. Und sie baten ihn, dass er ihnen erlaube, in diese zu fahren. Und er erlaubte es ihnen. 33 Da fuhren die Dämonen von dem Menschen aus und fuhren in die Säue, und die Herde stürmte den Abhang hinunter in den See und ersoff.
34 Als aber die Hirten sahen, was da geschah, flohen sie und verkündeten es in der Stadt und auf dem Lande. 35 Da gingen die Leute hinaus, zu sehen, was geschehen war, und kamen zu Jesus und fanden den Menschen, von dem die Dämonen ausgefahren waren, sitzend zu den Füßen Jesu, bekleidet und vernünftig, und sie erschraken. 36 Und die es gesehen hatten, verkündeten ihnen, wie der Besessene gerettet worden war. 37 Und die ganze Menge aus dem umliegenden Land der Gerasener bat ihn, von ihnen fortzugehen; denn es hatte sie große Furcht ergriffen. Und er stieg ins Boot und kehrte zurück.
38 Aber der Mann, von dem die Dämonen ausgefahren waren, bat ihn, dass er bei ihm bleiben dürfe. Aber Jesus schickte ihn fort und sprach: 39 Geh wieder heim und sage, wie große Dinge Gott an dir getan hat. Und er ging hin und verkündigte überall in der Stadt, wie große Dinge Jesus an ihm getan hatte.
Lk 8,26–39 Der besessene Gerasener (Mt 8,28–34; Mk 5,1–20) 8,26 Gerasener, Gerasa, das Galiläa gegenüberliegt, also in Transjordanien, wo eine große nicht-jüdische Bevölkerung lebte. Mt 8,28 lokalisiert diese Begebenheit in Gadara, südöstlich vom galiläaischen Meer. 8,28