Lk 5,1–11 Der große Fischfang (Mt 13,1–3a; 4,18–22; Mk 1,16–20; 4,1–2; Joh 21,4–7) 5,1 See Genezareth, das Galiläische Meer, im Tanach auch „Kinneret“ genannt (Num 34,11; Dtn 3,17; Jos 13,27). Wort Gottes, die Tora, wie sie von Jesus interpretiert wurde. 5,5 Meister, gr. epistatēs, das lukanische Äquivalent für Rabbi (vgl. Lk 9,33 // Mk 9,5). 5,8 Herr, vgl. Anm. zu 1,17. Sündig, Lukas beschreibt die Übertretungen des Petrus nicht näher. Ein Sündenbekenntnis ist keine übliche Reaktion auf ein Wunder, vgl. Lk 5,32. 5,11 Verließen alles, die Familien eingeschlossen (vgl. Lk 5,28; 8,21; 9,61; 18,29 und 1Kön 19,20).
12 Und es begab sich, als er in einer der Städte war, siehe, da war ein Mann voller Aussatz. Als der Jesus sah, fiel er nieder auf sein Angesicht und bat ihn und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich reinigen. 13 Und er streckte die Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will‘s tun, sei rein! Und sogleich wich der Aussatz von ihm. 14 Und er gebot ihm, dass er‘s niemandem sagen sollte. Geh aber hin und zeige dich dem Priester und opfere für deine Reinigung, wie Mose geboten hat, ihnen zum Zeugnis.
15 Aber die Kunde von ihm breitete sich immer weiter aus, und es kam eine große Menge zusammen, zu hören und gesund zu werden von ihren Krankheiten. 16 Er aber entwich in die Einöde und betete.
Lk 5,12–16 Die Heilung des Mannes mit Aussatz (Mt 8,1–4; Mk 1,40–45) Vgl. Lev 13–14; Num 12,9–15; 2Kön 5,1–14; Lk 4,27; 17,11–19; Jos.Ant. 3,264. 5,12 Aussatz, bezeichnet allgemein Hautkrankheiten, nicht Morbus Hansen. Du [kannst] mich reinigen, geheilt und damit rituell rein. 5,13 Rührte […] an, Josephus (Apion 1,281) deutet an, dass, wer eine aussätzige Person berührt, ebenso „nicht als rein [gilt]“; dies wird in den biblischen Texten zwar angedeutet, aber nicht benannt; in der rabbinischen Literatur steht es explizit (mSav 5,6). Kein Gesetz verbietet jedoch einen solchen Kontakt; rituelle Unreinheit ist ein normaler Teil des Lebens. Indem Jesus den Mann heilt, stärkt er die Reinheitsgesetze eher, als dass er sie abschafft: In seinem Reich wird keine Unreinheit sein. 5,14 Niemandem sagen, dieses „Messiasgeheimnis“ ist eher im MkEv vorherrschend. Als Begründung wurde vorgeschlagen, dass die Lehre mehr als die Wunder betont werden sollten, die Aufmerksamkeit von Antipas vermieden werden sollte (Lk 8,56; vgl. auch Lk 7,22; 22,70; 23,3) oder es sich um eine Erklärung dafür handelt, warum die meisten Jüdinnen und Juden Jesus nicht nachfolgten. Zeige dich dem Priester, der Priester muss ihn für rein erklären (Lev 13). Wie Mose geboten hat, vgl. Lev 14,1–57. 5,16 Betete, vgl. Anm. zu 3,21.
17 Und es begab sich eines Tages, als er lehrte, dass auch Pharisäer und Lehrer des Gesetzes dasaßen, die gekommen waren aus allen Dörfern in Galiläa und Judäa und aus Jerusalem. Und die Kraft des Herrn war mit ihm, dass er heilen konnte. 18 Und siehe, einige Männer brachten einen Menschen auf einem Bett; der war gelähmt. Und sie versuchten, ihn hineinzubringen und vor ihn zu legen. 19 Und weil sie wegen der Menge keinen Zugang fanden, ihn hineinzubringen, stiegen sie auf das Dach und ließen ihn durch die Ziegel hinunter mit dem Bett mitten unter sie vor Jesus. 20 Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben.
21 Und die Schriftgelehrten und die Pharisäer fingen an zu überlegen und sprachen: Wer ist der, dass er Gotteslästerungen redet? Wer kann Sünden vergeben als allein Gott? 22 Als aber Jesus ihre Gedanken erkannte, antwortete er und sprach zu ihnen: Was denkt ihr in euren Herzen? 23 Was ist leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? 24 Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat auf Erden, Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Ich sage dir, steh auf, nimm dein Bett und geh heim!
25 Und sogleich stand er auf vor ihren Augen und nahm das Bett, auf dem er gelegen hatte, und ging heim und pries Gott. 26 Und sie entsetzten sich alle und priesen Gott und wurden von Furcht erfüllt und sprachen: Wir haben heute seltsame Dinge gesehen.
Lk 5,17–26 Die Heilung des gelähmten Mannes (Mt 9,1–8; Mk 2,1–12) 5,17 Pharisäer, vgl. „Strömungen