Mit einer kalibrierten Messsonde wird die Länge des benötigten Glasfaserstranges abgemessen (Abb. 18).Abb. 18 Abmessung der Faserbündellänge
Die direkte Schienungstechnik wurde im Buch „ Die dentale Trickkiste“ ausführlich beschrieben. Zur direkten Anwendung der Glasfasertechnik sei hier das System everStick der Firma Stick Tech empfohlen. In den Abbildungen 19a bis e wird dieses System in einer kurzen Bildfolge vorgestellt.
Abb. 19a Entnahme der Fasern aus der Silikonverpackung
Abb. 19b Aufbau der Glasfasern
Abb. 19c Lufteinschlüsse zur Erhöhung der Flexibilität
Abb. 19d REM-Aufnahme der beschichteten Glasfasern
Abb. 19e Das everStick Starter Kit
Abb. 19a bis e Vorstellung des Glasfasersystems everStick
Die abgemessene Faserstranglänge wird auf die Verpackung der Fasern everStick Perio übertragen. Es können auch die dickeren Faserbündel everStick C&B angewandt werden, doch m. E. sind für den Schienungszweck die Perio-Faserbündel mehr als ausreichend (Abb. 20 und 21).Abb. 20 Die Perio-FasernAbb. 21 Übertragung der gemessenen Länge
Die in das Verpackungssilikon eingebetteten Fasern werden auf Länge durchgeschnitten (Abb. 22).Abb. 22 Abschneiden mit der Schere
Das Verpackungssilikon wird durchgebogen. Das nun greifbare Glasfaserbündel wird mit der Pinzette entnommen und unter einer lichtgeschützten Platte aufbewahrt (Abb. 23).Abb. 23 Entnahme des Faserbündels
Der Silikonschlüssel wird beschnitten und mit dem Pontic in situ eingebracht (Abb. 24a und b sowie 25).Abb. 24a Beschneiden des SilikonschlüsselsAbb. 24b Der beschnittene SilikonschlüsselAbb. 25 Einprobe des Silikonschlüssels mit dem Ponticzahn
Eine erste Schicht von fließfähigem Komposit wird aufgespritzt und in die approximalen Kontaktpunktbereiche eingepinselt.
Die Glasfasern werden sorgfältig auf die Nachbarzähne sowie in die Rille des Pontics adaptiert und flach gestrichen (Abb. 26a und b). Es erfolgt eine erste Lichthärtung.Abb. 26a Aufbringen und Flachdrücken des FaserbündelsAbb. 26b Adaptation und Abdeckung
Der Faserbereich wird anschließend mit einer zweiten Schicht des fließfähigen Komposits abgedeckt. Nach Entfernung der Überschüsse mit einem Pinsel wird der ganze Bereich ausgeformt und lichtgehärtet.
Die Ausarbeitung erfolgt wie gewohnt mittels Feinkorndiamantflamme und die Politur mit Gummipolierern sowie Occlubrushes.
Die Okklusion wird adjustiert und das Brückenglied außer Okklusion gestellt.
Am Ende der Behandlung kontrolliert die Patientin das Ergebnis im Handspiegel und ist sehr erleichtert – die Familienfeier kann unbelastet stattfinden (Abb. 27 bis 29).
Abb. 27a und b Die fertige provisorische Brücke von lingual (a) und von labial (b)
Abb. 28 Die Patientin begutachtet das Ergebnis
Abb. 29a und b Provisorischen Brücke bei der Kontrolle nach 2 Wochen von lingual (a) und von labial (b)
Danksagung
Mein Dank gilt heute dem so tragisch verstorbenen Freund Gerd Loser, der mit mir dental durch dick und dünn gegangen ist. Er hat mich bei der Glasfasertechnik stets mit Rat und Tat unterstützt.
Materialliste
1 Luxatoren (Fa. Optima Dental, Kümmersbruck/ Oberpfalz; E-Mail: [email protected]).
2 Silikon Coltoflax (Fa. Coltène/Whaledent, Langenau; www.coltenewhaledent.biz).
3 Kofferdam und Wedjets (Fa. Hygenic, Akron, USA; www.hygenic.com).
4 Glasfasersystem everStick (Fa. Stick Tech, Turku, Finnland; www.sticktech.com. Vertrieb in Deutschland: Fa. Gerd Loser, Leverkusen).
5 Fließfähiges Komposit Tetric Flow (Fa. Ivoclar Vivadent, Ellwangen; www.ivoclarvivadent.de).
6 Rely X Unicem (Fa. 3M Espe, Seefeld; www.3mespe.com/de).
7 Polierer Occlubrush (Fa. KerrHawe, Bioggio, Schweiz; www.kerrhawe.com).
Die verschluckte Teleskopkrone
Problem: Eine Innenteleskopkrone ist abzementiert und wurde verschluckt
Es ist in jeder zahnärztlichen Praxis schon einmal passiert: Ein Kleinteil, eine Implantatschraube, eine Krone, ein Inlay oder ein Innenteleskop wurde