Abb. 11 Entfernung des Komposits aus dem Schraubenschacht mit einem Diamantschleifer
Die Kompositreste an der Innenwand des Schraubenschachtes wurden mit einem Piezoscaler sorgfältig entfernt (Abb. 12). Der Kopf der Schraube war im Schacht freigelegt (Abb. 13a und b).
Abb. 12 Entfernung der Kompositreste im Schraubenschacht mit einem Piezoscaler
Abb. 13a Schlitz- und Sechskantschraube
Abb. 13b Schlitz- und Sechskantschrauber
Abb. 13a und b Die Kombinationsschraube des XiVE-Systems
Bei dem Implantatsystem handelte es sich um das XiVE-System, das hinsichtlich der prothetischen Teile baugleich mit dem Frialit-2-System ist. Die Vertikalschrauben dieses Systems haben den Vorteil, dass sie nicht nur einen Innensechskant, sondern auch einen Schraubenschlitz aufweisen. Sollte also der Innensechskantschrauber nicht fassen, bleibt die Möglichkeit, die Schraube mit einem Schlitzschrauber herauszuschrauben. Es ist sehr viel leichter, die Schrauben mit einem gesicherten Handschrauber herauszuschrauben, da nur mit diesem eine Taktilität, ein Gefühl für das Einrasten des Schraubers gewährleistet ist.
Die Schraube ließ sich beim ersten Versuch herausschrauben (Abb. 14a bis c) und wurde in einer vorbereiteten kleinen Box mit Fächern abgelegt. Diese Box war vormals ein Container für Guttaperchaspitzen und eignet sich sehr gut zur Aufbewahrung von Kronen, Schrauben, Abutments u. Ä.
Abb. 14a Herausschrauben der Vertikalschraube
Abb. 14b Die entfernte Vertikalschraube
Abb. 14c Die entfernte Schraube auf dem gesicherten Handschrauber
Nach ca. 30 Minuten waren alle Schrauben erfolgreich entfernt (Abb. 15). Die verklemmte Teleskopprothese konnte nun abgehoben werden (Abb. 16 und 17). Dies alles geschah natürlich unter größter Anspannung, wovon die in Abbildung 18 zu sehende, zur Sichtbarmachung rosa eingefärbte „Adrenalinpfütze“ unter dem Behandlungsstuhl Zeugnis ablegt. Die Implantate waren intakt und wiesen nur Spuren einer leichten temporären Periimplantitis auf (Abb. 19). Bis die Teleskopprothese im zahntechnischen Labor wiederhergestellt war, wurden die Gingivaformer zum Schutz der Implantate wieder eingeschraubt.
Abb. 15 Die leeren Schraubenschächte
Abb. 16 Die Teleskopprothese kann abgenommen werden
Abb. 17 Abgenommene Teleskopprothese
Abb. 18 Die „Adrenalinpfütze“
Abb. 19 Die Implantate mit Spuren einer leichten Periimplantitis
Im Labor wurde die Prothese gereinigt und desinfiziert. Jetzt galt es, die Abutments mit den Innenteleskopen aus den Außenteleskopkronen zu entfernen. Dazu wurden zunächst die Implantatanaloge aufgeschraubt (Abb. 20). Mit einer Spitzflachzange konnten die Innenteleskopkronen losgerüttelt, herausgezogen und in der Box abgelegt werden (Abb. 21 bis 23). Sie wurden gereinigt, poliert und in das Implantatmeistermodell eingeschraubt (Abb. 24). Die Teleskopprothese wurde auf Passung überprüft und auf das Meistermodell aufgesetzt (Abb. 25). Dann erfolgte eine Versiegelung der Perforationen (Abb. 26) mit Wachs auf Durchtrittsniveau (Abb. 27).
Abb. 20 Das Laboranalog wird eingeschraubt
Abb. 21 Mit der Zange werden die Außenteleskope losgerüttelt und herausgezogen
Abb. 22 Alle Innenteleskopkronen sind aus der Prothese entfernt
Abb. 23 Markierte Aufbewahrbox – vormals ein Container für Guttaperchaspitzen
Abb. 24 Die Innenteleskopkronen sind in das Implantatmodell eingeschraubt
Abb. 25 Teleskopprothese auf dem Meistermodell